Category Archives: Rancho Relaxo

Die Rancho Relaxo of the Seas wechselt Besitzer !

Sonntag Vormittag geht’s mit der Suvarov nach Tahiti, wo wir gegen 16h am City-Pier eintreffen. Heute gibt’s Sonntags/Feiertagsprogramm: Essen bei der Roulotte’s am Meer und spaeter ein Kinderfilm im Kino von Papeete – wer weiss schon, wann wir das naechste Kino finden ?

Montag dann das volle Programm: Gui, ich und die Kinder marschieren Richtung Industriehafen Fare Ute, Gui geht zum Zoll um weitere Verhandlungen bezueglich der ‘Papeetisierung ‘ der Rancho Relaxo zu starten. Wenn ein Schiff hier in franz. Polynesien den Besitzer wechselt, sind 26% des Schiffswertes als Steuer faellig. Da die Rancho aber nicht zu verkaufen war, wechselt sie als Geschenk den Besitzer und so koennen wir mit viel Geschick und der Hilfe eines ‘Agenten’ die Steuer fast auf Null druecken. Es waere genau im Sinne Moitessier’s: Bei unserer Havarie hatten wir viel Glueck und mit der Hilfe vieler Freunde und unserer Familien bekamen wir eine zweite Chance. Dafuer geben wir ohne Gegenleistung unser altes Schiff weiter.


Ich gehe inzwischen mit den Kindern in der Reihenfolge zu: ACE Hardware 1, ACE Hardware 2, Dive-Shop, Werkzeugladen, Nautisport, Yamaha Dealer, Sing Tun Hing Marine. Dann treffen wir uns zu Mittag wenn alle Aemter und die meisten Laeden zu haben zum Essen. Danach nochmal gemeinsam zu: ACE1, ACE2, Nautisport, Sing Tun Hing, Schrotthaendler, AS Systems, Ocean 2000 und voll bepackt retour zum Schiff. Das muss man mal gemacht haben – den GANZEN Tag bei Tropenhitze mit zwei Kindern durch Papeete marschieren. Das ist nix fuer Weicheier und wir haben wirklich ganz besondere Kinder, die einen solchen Marathon ohne Murren mitmachen. Also zurueck am Schiff und alles Verstauen, die neue Kurzwellenantenne kommt erst mal an Deck und die Stoffe, die Gui fuer Coquito gekauft hat werden morgen zur Marina geliefert. Genau dahin wollen wir jetzt auch. Also ablegen und zum Sonnenuntergang nach Sueden zur Marina Taina tuckern.

Dienstag bringe ich Gui frueh morgens an Land, wo sie weitere Sachen in Papeete organisieren muss: Den Agenten fuer die Papeetisierung treffen, meine neue Sonnenbrille holen, dann ganz in den Sueden von Tahiti, nach Taravao und dort Maststufen bestellen, Samen des Magic-Tree sowie zwei Setzlinge besorgen und wieder retour. Waehrenddessen trifft Christoph, der neue Besitzer der Rancho ein und zusammen mit den Kindern stellen wir die Rancho auf den Kopf, erklaeren alles, reparieren die Bilgepumpen um dann spaeter die leckende Stopfbuchse zu ersetzen, starten den Motor, checken den Diesel, reparieren den Petroleumherd, die Steuerung und den Warnpiepser fuer die Motortemperatur, klarieren das Deck auf, bringen einen Anker am Bug an, biegen die Sprayhood zurecht usw. Um 18h ist die Rancho fertig und wir auch. Wir treffen uns zu Dusche und Bier an Land und machen Feierabend.

Mittwoch morgen zieht Gui erneut nach Papeete, um endlich die Stoffe abzuholen, waehrend ich die Suvarov startklar mache und Christoph das Unterwasserschiff der Rancho von zehn Monaten Bewuchs befreit. Gegen 10h kommt Gui zur Marina und ich fahre mit der Suvarov zur Tankstelle, wo wir 120 Liter Diesel aufnehmen, Christoph das untere Stueck vom Mast der Rancho an Bord bringt und ca. 50kg Stoffe an Bord gehievt werden. Danach geht’s wieder raus auf’s Mooringfeld, wo wir an der Rancho andocken, diese mit 20l Diesel ausstatten und unser Kajak rueber packen, damit Christoph im allerschlimmsten Fall einen schwimmenden Untersatz hat. Als die Sonne im Zenith steht, fahren wir los nach Norden durch die Lagune und am Flughafen vorbei, gefolgt von unserem alten Schiff, der Rancho Relaxo. Christoph sitzt am Steuer und grinst, waehrend er hinter uns durch den Pass auf die offene See raus faehrt. Wir haben die Reise gut geplant und ausnahmsweise war auch der Wetterbericht korrekt: Kein Wind und kaum merklicher Schwell. So motoren wir mit 5 Knoten gemuetlich Richtung Moorea, die Rancho immer mit ca. 100m Abstand hinter uns. Waehrend wir schon von Tonga und Fiji traeumen und kaum glauben koennen, wie perfekt die Geschichte mit der Rancho Relaxo nun endet, springt ca. 200m vor uns ein riesiger Buckelwal aus dem Wasser. Ein junger Wal folgt kurz drauf. Wir passieren die beiden ganz langsam und staunen ueber ihre Kunststuecke und die gewaltigen Wassermassen, die dabei in die Luft geschleudert werden. Wahnsinn. Was fuer ein Tag. Kurz spaeter begleiten uns nochmal zwei andere Wale ein Stueckchen bis vor die Cook’s Bay. Um 16h laufen wir gemeinsam mit der Rancho in der Opunohu Bay ein. Wir wundern uns etwas, wie sehr dieser Ankerplatz fuer uns ein zuhause geworden ist. Wir werfen den Anker waehrend die Rancho an der bereits vorbereiteten Mooring, direkt vor dem Haus von Christoph, festmacht.

Christoph wird die naechsten Monate damit verbringen, die Rancho wieder flott zu machen. Und da er und seine Frau alte Segler sind, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Rancho bald wieder auf eine grosse Reise geht. Oh. Wir sind so gluecklich !!!

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Gruene Stahlketch. In Stereo.

Das ist ja merkwuerdig, denke ich: Das Schiff sieht doch wirklich sehr bekannt aus. Gruen, Stahl, zwei Masten. Groesse passt. Kinder an Bord. Aber irgendwie zu viele. – Naja, man kann ja nie sicher sein. Ist es doch zwei Jahre her, das wir uns zuletzt sahen. Aber die schwedische Flagge, die kann ich mir nicht erklaeren. So paddeln wir gleich mal rueber, um ein bisschen Hafenmeister zu spielen und kommen ins quatschen. Natuerlich kennen die Schweden die von uns gesuchten: “Ah, you’re looking for the Supermolli. Well, they should arrive any day now…”

Bruno ist das erst mal egal. Hauptsache Kinder – und dann sprechen die auch noch Englisch. Ist doch 1a ! Gleich das Segel rauf auf’s Dinghy und los. Zurueck kommen die Kinder erst spaet am Nachmittag, nachdem sie die halbe Bucht durchkreuzt haben.

Gestern sitzen wir gerade an Deck und installieren die neue Membrane fuer den Watermaker als schon wieder eine gruene Stahlketch in die Bucht einbiegt. Diesmal ist es keine Uebung. Es ist tatsaechlich die lang erwartete Supermolli !! Bruno und Viola springen und schreien am Vorschiff rum, waehrend ich ein paar Bilder knipse. Kaum faellt der Anker in den Sand, huepfen wir schon ins Dinghy und paddeln rueber. Wahnsinn, irre, …. das letzte mal sahen wir uns vor zwei Jahren in Laboe, Deutschland. Heute stehen wir nebeneinander in Moorea.  Und ueberhaupt ist unsere Geschichte eine sehr komische: wollten wir doch eigentlich die Supermolli kaufen, damals in 2009. Aber irgendwie sollte es nicht sein und so sind wir dann zur Rancho Relaxo gekommen.

Und in den naechsten Wochen brauchen wir dann auch nicht gegenseitig unsere Blogs lesen und kommentieren. Wie praktisch !

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Zurueck in der Zeitzone TAHT (UTC-10)

Beinahe eine Woche bin ich nun schon hier, doch erst jetzt bin ich auch in der Zeitzone angekommen. Das Klima, die Farben, die Leute. Alles ist noch so bunt, wie ich es damals verlassen hatte. Und die Luft ! Wenn man nach eineinhalb Tagen Flug in Faaa auf Tahiti dem Flugzeug entsteigt wirkt es, als wuerde man in einen riesen Topf mit Feuchtigkeitscreme springen. Augenblicklich ist die Haut samtig und feucht und noch in der Schlage vor der Immigration stehend, tausche ich die Halbschuhe gegen Flipflops; beim Warten auf’s Gepaeck die lange Hose gegen shorts. Zwei Stunden spaeter erblicke ich Viola, Bruno und Gui als bunte Farbtupfer am Faehranleger in Vaiare auf Moorea. Ich werde mit Traenen, Kuessen und Druecken empfangen und wir schwingen uns in unseren mittlerweile legendaeren Citroen, um in die Opunohu Bay zu fahren, wo die Suvarov schwimmt.

Die drei Wochen Europa sind wie im Flug (haha) vergangen, doch habe ich wesentlich mehr Freunde gesehen, als ich erhofft hatte und auch konnte ich mehr erledigen, als auf der ToDo-Liste stand. Dennoch blieben natuerlich auch Sachen auf der Strecke. Das Zoll-Formular fuer Coquito hab ich vergessen zu unterschreiben, die neue WLAN-Antenne war mit 1,68m Laenge zu gross fuer den Flugtransport, Anoden fuer den Motor gab’s kurzfristig auch nicht. Alles nicht so schlimm. Dafuer hat Bruno nun eine Trompete und beide Kinder endlich den lange erstehnten, kleinen iPod. Auch sehr beliebt sind die beiden Sharp ‘Pocketcomputer’ aus den 1980ern. Die sind super zum Schreiben- und Rechnen lernen, bin ich draufgekommen. Vor allem aber besser als irgendwelche Tablet computer oder Telefone, auf denen dann nur gespielt wird.

Eigentlich sollten wir ja auch langsam los, von hier. Doch wie immer ist das alles nicht so einfach, bei den LosLocos. Denn Gui muss im Juli nochmal nach Argentinien fliegen, um die naechste Coquito Kollektion vorzubereiten und die Lieferung der aktuellen zu betreuuen. Das bedeutet, wir muessen entweder sofort von hier los, oder eben warten, bis Gui dann wieder zurueck ist. Da mit dem Rancho Relaxo Verkauf noch immer nichts passiert und wir auch am neuen Schiff noch immer einige Sachen zu richten haben, beschlossen wir nochmal ein wenig hier zu bleiben. Nein, eigentlich waere ich schon viel lieber wo anders (vor allem wo, wo man Englisch spricht) aber das ergibt sich eben nicht. So haben wir uns vorgenommen, hier noch auf die Buckelwale zu warten und dann Mitte August Polynesien zu verlassen. Das bedeutet natuerlich in der Folge, dass wir die naechsten Inselgruppen wenn ueberhaupt, nur kurz anlaufen. Und wir werden auch Papua Neuguinea weglassen muessen, wenn wir noch in diesem Jahr Indonesien erreichen wollen. Die urspruenglich geplante Route ueber die Philipinen waere sicher interessanter, sollte aber nicht mehr so spaet im Jahr gesegelt werden. Deshalb nun also doch durch die Torres-Strasse. Auch schoen. PNG dann beim naechsten mal. Hehehe.

Eigentlich wollte ich noch was zur SeaTalk Bridge von Gadgetpool.de schreiben und dass wir neues Tauchequipment haben und was sich sonst noch so an Bord tut, aber das kommt dann beim naechsten mal.

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Geschafft. Und auf nach Berlin !

In drei Tagen werde ich wieder dort sein, wo die Reise begonnen hat. In Berlin.

Schon verrueckt. Zwei Jahre haben wir uns den Ar… wund gesegelt um hier am Ende der Welt anzukommen, aber die Rueckreise dauert nur 46 Stunden. Montag werde ich also hier aufbrechen und am 1. Mai in Baahliiin aufschlagen. Juhuuuu !! Ein paar Tage spaeter geht’s dann nach Oesterreich zu meiner Familie und in der dritten Maiwoche bin ich wieder in Berlin, um von dort am 21. May wieder nach hause in die Suedsee zu fliegen. Gui und die Kinder bleiben inzwischen hier in der gut geschuetzten Opunohu Bay.

Diese aeusserst kurzfristige Heimreise hat hier natuerlich zu ein paar Planaenderungen gefuehrt und so haben wir die Renovierung der Heckkoje mal verschoben und die Woche in Tahiti verbracht. Den ganzen Rest an Zeugs von der Rancho runterpacken und das Schiff aufraeumen und ‘verkaufsfertig’ machen. Die alte Rettungsinsel ist auf dem Weg nach Raiatea, unser Windgenerator wird bald nach Neu Kaledonien reisen und der Mast und die Reste vom Rigg sind an Land. Das Schiff ist also innen und aussen leergeraeumt.

Weil wir so lustig sind, haben wir dann noch Anker und Kette der Schiffe getauscht. Der ‘Brake’ Anker ist uns in den letzten Monaten schon mehrmals ausgebrochen und mit dem Buegelanker der Rancho ist uns das bisher nie passiert. Also 180kg Kette und 25kg Anker ins Dinghy packen und zum anderen Schiff bringen. Oops. Dabei haben wir mal schnell die Nutzlast vom kleinen Pinguin ueberschritten und waeren fast damit untergegangen. Also ins Grosse Dinghy und dann erst mal auf der Badeplattform zwischenlagern. Diese ist nun getestet fuer mindestens 300kg (ein dreissig Kilo Anker und ich standen auch noch darauf). Beim ersten Testlauf haben wir auch einen kleinen Fehler gefunden: das Ende der Ankerkette war schoen wie’s gehoert mit einer nicht zu dicken Schnur mit dem Schiff verbunden (damit man die Kette im Bedarfsfall schnell losschneiden kann). Davor, am Ende der Kette war aber ein voellig verrosteter Schaekel, der niemals durch die Oeffnung im Schiffsdeck gepasst haette. Der wurde also runtergeflext. Dann gingen kurz vor Sonnenuntergang durch ein Missgeschick meinerseits noch ca. 50m Kette auf Grund, die wir dann mittels Flaschenzug am Geraetetraeger wieder hochgezogen haben. Die Davits sind nun also auch getestet fuer ca. 80kg. ;-) Ach ja. Und unsere ‘Garage’ am Heck – die grosse Backskiste haben wir mal wieder neu organisiert. Das fanden die Kinder am lustigsten, denn die fantasieren, sich da hinten ein kleines Haus einzubauen. (Oder koennten wir da evtl. Tiere drin halten ??)

Die Abende hab ich dann vor’m Rechner mit Bestellungen via Internet und der Organisation der Reise verbracht. War also eine flotte Woche. Jetzt freu’ ich mich auf die Reise nach Europa . Morgen wir der Rucksack gepackt.

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LosLocos in der aktuellen Nido

Im aktuellen Heft der Nido findet sich ein wunderschoener Artikel ueber uns. Entstanden via Skype ueber den halben Erdball und versehen mit einer Auswahl toller Bilder. Freut uns sehr !!

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Vor zwei Jahren

Heute vor zwei Jahren verbrachte ich gerade die letzten Tage im Buero zu, die Gedanken permanent um die unendlich lange ToDo-Liste kreisend. Die Abende und Wochenenden waren vollends der Planung und Vorbereitung gewidmet. Es war eine wunderbare Zeit. Bilder von einsamen Inseln und Abenteuern auf den Meeren beherrschten unsere Fantasie. Groesstenteils war dies den vielen Berichten, Websiten und Buechern zuzuschreiben, die wir in den letzten Jahren gelesen hatten. So recht wussten wir dennoch nicht, worauf wir uns da einlassen wuerden. Zwei Segel-Anfaenger auf den Weltmeeren ? Wenn uns damals jemand nach dem Reiseziel fragte wurden wir eher kleinlaut und zeigten zoegerlich Richtung Westen.

Auch wenn unsere Vorstellungen der Reise nicht voellig daneben lagen, kam nun doch vieles anders als geplant. Eineinhalb Ozeane weiter haben wir unsere geliebte Rancho Relaxo geschrottet und sind nun nach Monaten noch immer beschaeftigt mit der Aus- und Umruestung unseres neuen Zuhauses, der Suvarov. Der Papierkram ist endlich abgeschlossen und am Heck weht wieder die oesterreichische Flagge. Die meisten Umbauten am neuen Schiff sind ebenfalls fertig.

Unser derzeitiges Hauptproblem ist es, die Rancho los zu werden. Noch immer haengt sie an einer Mooring in der Taina Marina, kostet Geld und rostet vor sich hin. Nachdem die Arbeit am Coquito-Webshop nun groesstenteils abgeschlossen ist, haben wir auch endlich mehr Zeit, das alte Schiff und die noch uebrigen Ausruestungsgegenstaende zum Verkauf ins Netz zu stellen. Grosse Hoffnungen haben wir nicht, aber vielleicht findet sich ja doch jemand, der die Rancho gerne als Hausboot benuetzen oder eventuell sogar reparieren und wieder lossegeln moechte. Ein wenig Zeit ist ja noch – am 30. Mai laeuft Gui’s Visum aus und dann muessen wir von hier los. Ein Umstand, der mich eigentlich ganz gluecklich stimmt, denn langsam aber sicher moechte ich auch von hier weg.

Die Inseln sind paradiesisch und die Polynesier ein ganz wunderbares Volk, aber wie ueberall gibt’s auch hier Schattenseiten. So nerven mich zur Zeit die nie heilenden Wunden: Selbst die kleinsten Schnitte fangen furchtbar an zu eitern und an meinem Fussgelenk trage ich seit beinahe einem Monat eine immer noch entzuendete Wunde rum. Trotz zweiwoechiger Antibiotika-Kur und taeglichem Reinigen gibt’s kaum Fortschritte. Der Fuss schwillt immer wieder an und schmerzt. Alle Mittel, die wir bisher so probiert hatten, haben keine grossartige Besserung gebracht. Diese Erfahrung haben die meisten Segler hier schon gemacht und auch die Koerper der lokalen Bevoelkerung sind verziert mit dunklen Narben, die wohl aehnlichen Ursprung haben. Vor allem freue ich mich aber darauf, endlich mal wieder englischsprachige Inseln zu besuchen und besseren Kontakt mit der lokalen Bevoelkerung zu haben. Ein Umstand der den Kindern fremd ist. Obwohl sie ‘nur’ deutsch, spanisch und englisch sprechen, haben sie keinerlei Probleme, mit den anderen Kindern zu kommunizieren. Der beste Beweis hierfuer ist Viola, die seit einigen Tagen hier auf Moorea in die Kita geht. Dass sie dafuer taeglich noch im Dunkeln aufstehen muss und die anderen Kinder nur tahitianisch und franzoesisch sprechen, stoert sie ueberhaupt nicht. Was wirklich zaehlt, sind die vielen neuen Spielkameraden.

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Interview auf Segelradio

Kurz vor der Ankunft meiner Familie hat Hinnerk Weiler von Segelradio ein langes Interview mit mir gemacht. Das ist HIER zu hoeren. Viel Spass !

Und – ja, alle sind heil angekommen, wir sind gleich am naechsten Tag nach der Rueckkehr der LosLocos mit der Suvarov nach Moorea gesegelt. Wir geniessen zur Zeit den Strand, das Wasser und die Palmen und freuen uns, dass wir endlich wieder alle zusammen sind. Demnaechst mach ich mal wieder ein laegeres Posting mit vielen Fotos !

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Ein paar Antworten und die Rueckkehr der Sonne

Ach, wie schoen, wenn man hier in lauen Suedseenaechten den Palmenblues singt und es schneien aufmerksame, interessante und vor allem sehr aufmunternde Kommentare herein. Vielen, lieben Dank an Sven – solche Nachrichten sind das schoenste Dankeschoen fuer die vielen Stunden am Rechner. Vor allem, wenn die Temperatur im Schiffsinneren mal wieder meine Koerpertemperatur uebersteigt und man aufpassen muss, dass der Schweiss nicht vom Kinn in die Tastatur tropft. Zu deiner Frage: Ein derartiges Posting werde ich definitiv verfassen. Ich habe schon oft ueberlegt, wie ich die Entwicklung in uns und die geaenderten, neue Werte und Ansichten sinnvoll in Woerter packen kann. Auch wenn ich noch keine fertigen Ideen habe, werde ich dennoch in den naechsten Tagen versuchen, hierueber mal was zu schreiben.

Sehr freue ich mich auch ueber das Kommentar von Micha. Erstens, weil er zwischen Kofferpacken, Schiffsver- und neukauf und im voelligem Chaos sich trotzdem Zeit nimmt, uns zu schreiben und besonders, weil er die Situation mal wieder 100% auf den Punkt bringt. Ja, ich vermisse meine Familie sehr. Viel zu sehr ! Auch wenn die ersten Tage der Ruhe und langes Schlafen sicher toll sind, aber ein Leben alleine scheint mir voellig sinnlos. Nicht falsch verstehen – ich meine nicht, dass mein Leben ohne meine Familie keinen Sinn haette. Doch die beiden Engel und meine tolle Frau geben mir so viel Energie und Ansporn, sind der Grund, warum ich weine oder lache und wenn sie nicht bei mir sind, falle ich in eine Art standby-modus. Ich ernaehre mich, um meinen Koerper mit Energie zu versorgen, schwimme um’s Boot, um die Koerpertemperatur zu regulieren, doch alles nur strikt einem Zweck folgend. Ich denke nicht, dass ich fuer’s alleine Leben gemacht bin. Ich glaube auch nicht, dass dies eine erstrebenswerte Art zu Leben ist.
Ich freue mich, wenn ich in einer sternklaren Nacht zurueck zum Schiff paddel und im Mondlicht einen Adlerrochen ueber den weissen Sandgrund schweben sehe. Doch diesen Augenblick mit meinen Kindern und Gui zu erleben ist mehr als 300% besser. Es ist ein Grund zu leben und zu lieben. Die Natur beschert uns – und vor allem uns Segler – mit wunderschoenen, unvergesslichen Augenblicken, doch diese scheinen mir wertlos, wenn ich sie nicht mit jemandem teilen kann.

Grosses Interess kommt immer beim Thema Geld auf. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir selbst in den Reisevorbereitungen waren und ich manchmal beinahe wuetend die Berichte gelesen habe, die immer wieder um den heissen Brei herumreden. Ueber Geld spricht man nicht – man hat es. Ich hasse solche bloeden Saetze ! Und auch wenn’s angeblich schlecht fuer’s Karma ist, aber warum sollte ich mich zurueckhalten ? Gerade wo uns doch viele unserer Leser unterstuetzt haben, bin ich hier ein paar Antworten schuldig. Also, los geht’s:

Als wir 2010 nach einem Stahlschiff in der 12m Klasse gesucht hatten, war uns schnell klar, dass dies in Mitteleuropa eine Investition von ca. 100000 Euro bedeutet. Wir haben Schiffe fuer 50k gesehen, die viiiieeel Arbeit brauchen und wir haben welche fuer 100k gesehen, die bereit fuer die Grosse Fahrt waren. Die Rancho Relaxo lag genau in der Mitte und mit Solarpanelen, Wingen, Watermaker, neuem Grosssegel, Kutterstag, etc. waren es dann etwas unter 100k Euro, die wir investiert haben.
Bei den Kosten fuer den Lebensunterhalt gilt der Spruch “Man braucht so viel, wie man hat !” noch immer am besten. Anfangs, im teuren Europa war der Kontostand noch fuenfstellig und wir haben ordentlich was liegen gelassen. Vor allem in Marinagebuehren und mit auswaerts essen & trinken. Jetzt, wo das Geld knapp bzw. beinahe aus ist, hat sich das brutal geaendert und die monatlichen Kosten liegen deutlich unter 1000 Euro im Monat. Wenn man Geld hat, kauf man sich Bier, auch mal Hinano, das umgerechnet ca. 2.5 Euro kostet. Wenn man kein Geld am Konto hat und nicht mal eine Geldkarte um an das bisschen ranzukommen, dann faengt man an, mit Fruchtsirup, Hefe und Zucker selbst Alkohol zu brauen und trinkt am Strand gepflueckte Kokosnuesse. Ist doch eigentlich auch besser, so. Und ich frage vor jedem Einkauf und vor jeder Bestellung: brauchen wir das WIRKLICH ? Und sehr, sehr oft stellen wir fest, dass dies nicht der Fall ist.

Zum neuen Schiff: Am Bootsmarkt hat sich zwischen 2010 und 2013 einiges getan und selbst unsere damalige Rancho wuerde heute sicher deutlich guenstiger den Besitzer wechseln. Nochmal anders sieht’s in der Suedsee aus. Hier gibt’s nur einen nenneswerten Yachtbroker und das Angebot, genauso wie die Nachfrage sind sehr beschraenkt. Man kann durchaus interessante GFK-Schiffe aus den 80ern fuer 20-30k Euro finden. Des weiteren gelten Stahlschiffe hier beinahe als unverkaeuflich (aehnlich wie in den USA). Die Caroff Sterven, die wir nun erworben haben, ist ein Amateurbau und als Knickspanter in der Produktion deutlich guenstiger als eine Feltz. Dennoch ist der Preis von 41k Euro meiner Meinung nach ein Schnaeppchen. Aber auch zu dem Preis haetten wir das alleine niemals stemmen koennen. Eine massive Unterstuetzung vieler Freunde und Blogleser hat die Bergung der Rancho Relaxo finanziert (ca. 4k Euro). Und als wir nicht glaubten, unsere Reise fortsetzen zu koennen, sprangen unsere Familien ein und bescherten uns ein Weihnachten,. wie wir es nie erwartet haetten. Soll heissen, die Suvarov gehoert eigentlich zu zwei Drittel unseren Eltern bzw. meiner lieben Grossmutter. Noch detaillierter werde ich aber nicht !

Wie’s weitergeht ? Gute Frage ! Der Flaggenwechsel der Suvarov ist noch nicht vollbracht,  ich erwarte aber bald die Papiere aus Oesterreich. Die Rancho Relaxo muss noch verkauft werden – sonst koennen wir von hier nicht weg ! Der Coquito Webshop soll in den naechsten Wochen online gehen und wenn wir dies alles geschafft haben, wollen wir los. Hoffentlich packen wir das bis im April, denn eigentlich wollten wir recht frueh starten. Andererseits muessen wir uns auch nicht unnoetig stressen – Ziel ist, den naechsten ‘Winter’ (ich spreche von der Nord-Halbkugel, also Dezember) – im asiatischen Raum zu sein. Wo genau, steht noch nicht fest, aber vermutlich irgendwo im Bereich Malaysien/Thailand/Vietnam. Bis dorthin ist’s schon noch ein Stueckchen zu segeln und es gibt aeusserst interessante Inseln am Weg – vor allem Vanuatu, die Salomonen und Papua Neuguinea finde ich sehr spannend. Aber davon werde ich dann hoffentlich in ein paar Monaten berichten.

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Das Weihnachtspaket ist angekommen !

Mein Weihnachtspaket wurde am 9.12.2012 abgeschickt. Gestern ist es angekommen ! Etwa drei Wochen zu spaet fuer Weihnachten, habe ich also endlich meine Weihnachtskekse bekommen, die Schwester Katja und meine Grossmutter fuer mich gebacken hatten. Obwohl die Leckereien ueber einen Monat unterwegs waren, hat dies dem Geschmack nicht geschadet – die Lebkuchen sind fantastisch ! Weiters im Paket: meine neue Geldkarte. Die alte war am 31.12. abgelaufen. Und auch wenn wir kaum Geld am Konto haben, aber ohne eine Moeglichkeit mit meiner Bank Transaktionen abzuwickeln zu sein, macht mich ein wenig nervoes.

Ausserdem mit dabei: Der erste selbst verfasste, gedruckte Artikel. Die oesterreichische Segelzeitschrift Yachtrevue hatte ihn im Dezember 2012 auf Seite 12. Obwohl ich nicht 100% mit allen Aenderungen einverstanden war, ist es glaub ich dennoch eine gelungene Geschichte geworden. Hier ist der Artikel als PDF.

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Weihnachtsferien

Ich habe beschlossen, in den Weihnachtsferien auf Urlaub zu fahren. Wo ich hin fahre ? Nach Moorea moechte ich gerne segeln !

Die Rancho ist bis auf die Vorschiffkoje leergeraeumt. Solarpanele, Watermaker, KW-Funke – alles schon an Bord der Suvarov. Unser etwas marodes deflatable-Dinghy haengt an der Rancho, Bruno’s Pinguin am Heck der Suvarov. Die Mooring fuer die Rancho habe ich bis Neujahr bezahlt. Jetzt koennt’s eigentlich los gehen.

Wenn da nicht die Kisten, Taschen und Tueten waeren, die sich zwischen Bergen von Ersatzteilen, Werkzeug, Musikinstrumenten und Seekarten zwaengen. Da muss morgen noch jemand aufraeumen, sonst wird das Chaos auf See gross ! Also heisst’s bald aufstehen, denn gegen Mittag moechte ich lossegeln.

Das erste mal mit dem neuen Schiff !! Und auch gleich noch alleine, da ist die Aufregung natuerlich gleich noch groesser. Die Freude aber auch ! Denn erst heute ist mir bewusst geworden, dass wir nun endlich wieder mobil sind. Hatte ich schon fast vergessen, wie das ist mit den vielen Ortswechseln und so. Nach den erlebnisreichen und etwas irren Wochen in Tahiti wirklich eine Erleichterung, endlich mal wieder wo anders hin zu koennen.

Bin schon sehr gespannt, ob das Paket aus AT angekommen ist….

Frohe Weihnachten allerseits !!

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Umzug

Endlich geht’s vorwaerts ! Heute hat’s das erste mal seit ueber einer Woche nicht – ueberhaupt NICHT geregnet ! So konnte ich endlich mal ein paar Fahrten mit dem Dinghy machen und schwubbs ist schon das Heck, der Salon, Kueche und Bad ausgeraeumt. Geht natuerlich trotzdem langsam – drei Kisten und ein paar Taschen einraeumen, trocken ins Dinghy bekommen, zur Suvarov und dort wieder an Bord wuchten ohne reinzufallen. Dann fuer all den Kram einen neuen Platz finden. Uuuuund… naechste Runde.

Aber nach einem guten Tag sind nun die Bilgen auch schon leer und es bleibt nur noch das Vorschiff, die Hundekoje und das Werkzeug auszuraeumen. Die WCs hatte ich mal an einem Regentag getauscht – die duerfen ja nass werden.

Nach einem verdienten Sundowner mit Relings-Nachbar Chico habe ich noch die letzten Kisten und Taschen ausgereaumt. Morgen kommt dann der Rest. Yay !!

Ich hab nur Regenbilder. Tut mir leid.

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Regentage im Suedpazifik

Und wieder – wie jeden Tag der vergangenen Woche ziehen auch heute mehrere kleine Schlechtwetterfronten ueber Tahiti hinweg. Ich denke, sowas bezeichnet man im allgemeinen als ‘Passatstoerung’. D.h. es ziehen sich mehrere Tiefdruckgebiete quer durch den Pazifik: von Polynesien bis noerdlich von Fiji – ueber eine Strecke von ca. 3000 Meilen. Hier in meiner Gegend werden die Tiefs wohl bald zwischen zwei gigantischen Hochdruckgebieten zerquetscht, waehrend sich die beiden westlichen Cyklonen zu einer tropischen Depression, eventuell sogar zu einem Taifun entwickeln koennten.

Langweilig, wenn ich ueber’s Wetter schreibe ? Mir gar nicht ! Es mag etwas seltsam anmuten, doch ist die Diskussion ueber’s Wetter unter Seglern kein Smalltalk sondern beinahe lebenswichtig. Es geht um die Fortbewegung, um die Sicherheit am Ankerplatz, darum, ob es moeglich ist mit dem Beiboot an Land oder zum Einkaufen zu fahren. Oder in meinem Fall, ob man Sachen von einem auf das andere Schiff transportieren kann. In letzterem Fall ist es so, dass das Dinghy mehrmals am Tag leeergeschoepft werden muss. Morgens steht das Suesswasser in etwa knoecheltief. Will man nun Buecher, Klamotten, Werkzeug, Ersatzteile und Lebensmittel transportieren ist es nicht unbedingt von Vorteil, wenn die Regenschauer relativ unberechenbar durchziehen.

So beschaeftige ich mich nach wie vor damit, die an Bord befindlichen Elektroniksachen zu verstehen, lese Bedienungsanleitungen und spiele mit Radar, Fishfinder, GPS, Plotter, usw. Gestern habe ich ca. 30 Minuten lang nach einem Schalter fuer die Beleuchtung des Motorraumes gesucht – und letzten Endes auch gefunden. Ich entdecke Schlaeuche der Motorlueftung und verfolge Kabel bis zu ihrem Ursprung. Es wird wohl dauern, bis wir das neue Schiff so halbwegs verstehen.

Naechste ToDos: Toillette wechseln (ist undicht und unsere ist schoener, neuer) und gleichzeitig Salzwasserleitungen legen fuer Watermaker und Spuele. Aber eigentlich sollte ich (noch) nicht an’s Umbauen denken. Erst mal muessen unsere Sachen wieder alle auf einem Schiff sein. Es ist schon genug Beschaeftigung, sich um ein Schiff zu kuemmern. Wenn ich hundertmal am Tag sorgenvoll auf’s havarierte Nachbarschiff blicken muss, hilft das auch nicht. Also hoffen wir mal, dass es bald wieder ein wenig trockener wird, auf dass unsere restlichen Sachen den Weg an Bord der Suvarov finden.

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Ein neues Heim fuer die LosLocos

Vor zwei Tagen hab ich meine Zahnbuerste geschnappt und bin auf unser neues Schiff, die Suvarov gezogen. Obwohl ich hier genauso einsam bin wie auf der Rancho, finde ich das trotzdem super ! Das neue Schiff ist so viel groesser und endlich stosse ich mir nicht mehr hundert mal am Tag den Kopf. Der Windgenerator (ein D-400) funktioniert wesentlich besser als unser Silentwind, der Kuehlschrank leert nicht die Battrien aus, bleibt aber dafuer schoen kalt und wir haben endlich auch wieder eine externe WLAN-Antenne. Also nix mehr mit Laptop im Cockpit schwitzen…

Leider geht’s mit dem Uebersiedeln nicht so recht voran. Schuld bin natuerlich nicht ich, nein – das Wetter ! Ja, es regnet hier seit Tagen fast permanent und es ist ordentlich Windig. Das macht die Dinghy-Fahrten zwischen den Schiffen zu einer recht nassen Angelegenheit. Aber die wichtigsten Sachen habe ich schon hier und den Rest bringe ich dann rueber, wenn das Wetter mal besser ist. (Wird aber wohl so bald nix werden…) Inzwischen versuche ich rauszufinden, wofuer die ganzen Schalter, Taster, Kabel und Schlaeuche sind und mache Listen mit Sachen die auszutauschen, zu verbessern oder zu besorgen sind. Viel Arbeit. Naja. Aber auch viel Zeit. Was soll ich denn auch sonst hier machen ? Heh.

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Die letzte Nacht auf der Rancho

Die letzte Nacht. Wow ! Ich dachte nicht, dass das passieren wird. Und ich dachte vor allem nicht, dass alles so schnell passieren wird. Morgen werde ich dann also schon auf der Suvarov schlafen. Hoffentlich wird das Wetter ein wenig besser – sonst wird beim Uebersiedeln alles nass.

Es ist schon ein echt trauriger Moment. Das letzte mal den Petroleumherd benuetzen, das letzte mal Zaehneputzen im kleinen Bad…. Aber hey. Morgen werde ich dafuer sicher super gluecklich sein. Vor allem, da dann endlich schluss mit diesen kurzen, heftigen Schiffsbewegungen ist. Der Schwell nimmt nach wie vor zu und fuer heute Nacht sind 3.8m Welle angekuendigt. Da schlafe ich lieber auf einem Schiff mit Mast.

Morgen mehr…

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Neuer Nachbar

Heute morgen ist die Segelyacht Suvarov angekommen und wurde an die Mooring gleich neben der Rancho Relaxo geparkt. Ich kann also hier vom Computer unser neues Zuhause sehen ! Jajajaaaa !!

Morgen am Abend wird Bruno, der Besitzer der Suvarov nach Europa fliegen und ich werde anfangen unsere Sachen zu packen und umzuiehen ! Oh, ich kann kaum noch warten…. Jaaaaa !!

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Alleine in Papeete

Gestern um 21h haben wir mit zwei Reisetaschen, einem Segelsack, drei Rucksaecken, zwei Stueck ‘Handgepaeck’ und vier Personen zum Dinghysteg uebergesetzt. Gluecklicherweise besitzen wir ein recht grosses Beiboot ! Gui macht in Argentinien ja nicht Urlaub, sondern wird viel fuer ihr Modelabel arbeiten. Um also auch ein wenig Material zu haben, nimmt sie mal locker 80kg (!!!) Baumwollstoffe im Flugzeug mit. Ein Ballen hatte nicht mehr im Gepaeck Platz und geht einfach in die ‘Handtasche’. Hahaha. Ich glaube, das ist ein neuer Ackerman’scher Logisik-Rekord. Ich persoenlich liebe es ja leicht zu reisen: Nix ist laestiger als fuenf Taschen umgehaengt zu haben, besonders wenn’s um Mitternacht noch 28 Grad hat. Gui sieht das anders: jedes zulaessige Kilo Gepaeck muss ausgenuetzt werden !

Am Steg erwartet uns Bruno Nr. 2 – der Eigner der ‘Suvarov’. Wir packen sein Auto randvoll und werden zum nahen Flughafen in Faaa gebracht. Die Schlange am Check-In ist lang – obwohl wir eigentlich drei Stunden vor Abflug bereits hier sind. Gui wollte auf Nummer sicher gehen, denn ihr Visum ist bereits vor drei Tagen abgelaufen – man weiss ja nie. Als wir am Schalter die Unmengen an Gepaeck auf die Waage wuchten ist es bereits halb elf Nachts – also schon eineinhalb Minuten nach ‘sailor’s midnight’. Den LosLocos haengen die Augenlieder schon runter und die Kinder sind sehr, sehr traurig. Sie zu troesten faellt schwer, doch die Vorfreude auf die argentinische Familie siegt am Ende doch.
Bei der Passkontrolle kommt es wie erwartet: Gui und die Kinder werden erst mal beiseite genommen. Dass Gui beinahe den gesamten Montag auf der Polizeistation in Papeete verbracht hat, um dieser Situation zu entgehen, hilft gar nichts. Erst mal sehen die Uniformierten nur Probleme. Eigentlich ja nicht schlimm, denn Gui will ja AUSreisen und daran werden sie die Behoerden wohl kaum hindern. Doch es steht natuerlich auch die problemlose EINreise Ende Februar am Spiel. So wird eifrig diskutiert und erst als die Behoerden unsere etwas komplizierten Umstaende erfassen lichten sich die Gesichter. Wenn man in Deutschland gelebt hat, dann ist ja natuerlich alles gaaaanz anders. Huh ? Keine Ahnung. Aber das war es, was dann die Formulare wieder in den Schubladen verschwinden liess.
Vom Flughafen laufe ich dann die Uferstrasse zurueck nach Sueden in Richtung Marina. Es ist annaehernd Vollmond, ein klein bisschen Wind schiebt die Starken Duftwolken der Tiare-Baeume umher. Als ich nach einer Stunde Fussmarsch wieder am Schiff ankomme, hoere ich am nahen Flughafen ein grosses Flugzeug abheben. Der Flug nach Santiago du Chili via Isla de Pasqua. Da gehen sie dahin. Jetzt bin ich also fuer drei Monate alleine.
Zum Fruehstueck huepft niemand auf dem Bett herum und ich schlafe bis in den spaeten Vormittag hinein. Nach einem Sprung ins Wasser folgt ein schneller Blick ins Internet und ich bin begeistert: FUENFZEHN wunderschoene Kommentare auf den letzten Blogeintrag ! Wie koennte mein erster Tag als Einhand-Segelboot-Bewohner schoener beginnen ? Da steigt natuerlich die Motivation und so sitze ich nach dem Bananen-Nutella-Fruehstueck schon vor’m Rechner und tippe wieder…

Ein Detail zu unserem zukuenftigen Schiff fiel mir noch ein – erfahrene Segler und Kenner des Pazifikraumes haben’s sicher schon rausgefunden: Das Schiff traegt den Namen einer Insel aus der Cook-Gruppe. ‘Suwarrow’ oder ‘Souvorow’ ist ein kleines Korallenatoll, ca. 830 WNW von Tahiti. Benannt wurde sie nach dem russichen Schiff ‘Suvorov’, welches das unbewohnte Atoll im Jahre 1814 entdeckte. Beruehmtheit errang die Insel durch den Neuseelaender Tom Neale, welcher Mitte des 20. Jahrhunderts insgesamt 16 Jahre alleine auf diesem Fleckchen Land lebte. Bernard Moitessier lernte hier viele Techniken der erfolgreichen Bewirtschaftung von Korallenatollen, welche er spaeter auf Ahe in den Tuamotus umsetzte. Suvorov (noch eine weitere moegliche Schreibweise) war immer schon ein Fixpunkt auf unserer Reiseliste. Und mein Laptop heisst auch ‘Suwarrow’ ! Zufaelle gibt’s…

Und dann habe ich auch noch eine schlechte Nachricht: Die Bilder der naechsten drei Monate werden leider eher miese Qualitaet haben. Die gute Kamera ist mit Gui nach Argentinien geflogen und ich muss auf’s Kompaktformat ausweichen. Tut ein bisschen weh, die pixeligen Fotos mit komischen Farben und starkem Bildrauschen anzusehen. Aber was soll’s. Hauptsache bunt !

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Die Segelyacht SUVAROV

Gui, Bruno und Viola packen ihre Sachen und werden heute nach Argentinien fliegen. Sie besuchen die Grosseltern und Gui wird vor allem neue Kollektionen fuer  Coquito entwerfen. Ich bleibe inzwischen in Polynesien und bereite den Umzug auf unser neues Schiff vor: die Segelyacht SUVAROV !!

Ja, ja ! Wir haben ein neues Schiff gefunden. EineCaroff Sterven MKII, Baujahr 1995. Sie ist stolze 12.3m lang und (fuer uns) unglaubliche 4.3m breit, gebaut natuerlich aus Stahl. Wir werden also viel mehr Platz als auf der Rancho Relaxo haben und vor allem werde ich mir nicht mehr staendig den Kopf stosssen, worauf ich mich schon extrem freue !

Ihr habt die Schadensliste der Rancho Relaxo gesehen und obwohl wir uns noch immer sehr schwer tun, unser geliebtes Schiff los zu lassen, ist es einfach die bessere Entscheidung, lieber in ein neues Boot zu investieren. Einige Kommentare treffen den Punkt auch genau: Wir koennen und wollen nicht ein Jahr in einer Schiffswerft mit Renovierungsarbeiten verbringen. Vor allem die Kinder wollen das nicht. So werde ich also die naechsten Monate damit verbringen all das teure Equipment der Rancho auf die Suvarov zu transferieren um dann in der naechsten Saison ab April startklar zu sein. Juhuuuuuu !!!!!

 

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Kleiner Schadensbericht

Tja mit ein wenig Lack ist es leider nicht getan. Um eine Idee zu bekommen, habe ich mal so die groeberen Schaeden aufgelistet. Wie’s tatsaechlich nun weitergeht, wissen wir bereits. Spaeter kommt dazu ein extra Posting.

Schaeden die durch unsere Strandung verursacht wurden:
•    Der Rumpf ist an Backbord stark beschaedigt: Im UW-Bereich, zwischen Achterkabine und bis ca. einen Meter vor dem Mast an mehreren Stellen bis zu 10cm eingedrueckt, Spanten und Stinger teilweise mit eingebogen. Farbe und Verzinkung runtergekratzt und Blech teilweise schwer beschaedigt. Zusaetzliche Dellen und Schrammen entlang der Wasserlinie. An Steuerbord ebenfalls mehrere Schrammen entlang der Wasserlinie. Es muessen wohl ca. 2-3 Quadratmeter Blech entfernt und neu eingeschweisst werden.
•    Das Deck ist im Bereich des Mastfusses ca. 2cm nach unten eingeknickt
•    Maststuetze um ca. 5cm verbogen.
•    Aufnahme fuer Bloecke, neben Mastfuss vom Deck abgeloest.
•    Bloecke fuer Fallen an Deck geborsten
•    Aufnahmewinkel der Unterwanten vom Deck gerissen und stark deformiert
•    Fussreling an mehreren Stellen stark beschaedigt
•    Reling an Backbord abgerissen, alle Relingstuetzen verbogen.
•    Verankerung mehrerer Relingstuetzen vom Deck gebrochen
•    Heckkorb an Steuerbord beschaedigt
•    Bugkorb leicht beschaedigt
•    Luke ueber Navitisch an Unterseite geborsten und nicht mehr dicht
•    Bereich vordere Salonbank und Badezimmer sind ca. 2cm nach oben gehoben
•    Zwischenwand zum Badezimmer (Holz/GFK) geborsten, ein Schrank laesst sich nicht mehr oeffnen.
•    Ein Zahnrad der Windfahne ist gespalten
•    Mast in zwei Teile gebrochen
•    Baum in zwei Teile gebrochen
•    Profilvorstag der Rollreffanlage defekt
•    Saemtliche Stagen und Wanten defekt
•    Saemtliche Antennen (VHF, Radio, WLAN defekt)
•    Saemtliche Fallen gerissen oder geschnitten

Zusaetzliche Schaeden, die vorher bereits bestanden und demnaechst behoben werden muessen:
•    Stopfbuchse erneuern
•    Wellenlager erneuern
•    Saemtliche Luken abschleifen und neu abdichten
•    Deck neu lackieren
•    Saemtliches Holz im Aussenbereich neu lackieren
•    Seewasserinstallation fuer Watermaker und Spuele neu machen
•    Bilgepumpen-Installation neu machen
•    Installation der Dieselversorgung neu machen und Tagestank wieder stilllegen

Weitere Arbeiten, die in naher Zukunft gemacht werden sollten:
•    Motor ueberholen und neu lackieren
•    Motoraufhaengung neu machen
•    Schiffs-Inneres neu (weiss) lackieren
•    Isolierung im UW-Bereich entfernen und Bilgen neu lackieren
•    Neue Brenner fuer Petroleumofen installieren
•    Elektrische Verkabelung im Navi-Bereich neu machen

Tja.

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Unterwasser-Schaeden, ein Film

Ein paar Tage nach unserem Schiffbruch habe ich versucht mittels GoPro die Schaeden am Rumpf zu filmen. So recht hat’s nicht geklappt, aber wenn man die Pause-Funktion benuetzt, kann man schon einiges entdecken:

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Besuch bei unseren Rettern

Beinahe vier Wochen sind vergangen. Noch immer habe ich grosse Schwierigkeiten, meine Gedanken zu ordnen. In Sachen Schiff sind wir immerhin einen grossen Schritt weiter, dennoch: Bevor nicht alles gesichert ist, will ich hier erst mal noch nichts verlautbaren. Aber wir sind guten Mutes, die Reise wird sicher fortgesetzt. Zum Glueck haben wir so viele Freunde und interessierte Blogleser, die uns mit Tipps versorgen und uns Mut zusprechen. Das ist schon eine wunderbare Sache, wenn man Abends mit wirren Gedanken den Rechner anmacht und immer wieder liebevolle Emails aus Deutschland, England, Panama oder anderen Plaetzen dieser Erde bekommt !

Die Piloten des Rettungshubschraubers hatten sich ja schon nach unserer Abbergung aeusserst liebevoll um uns gekuemmert, doch hatten wir nicht mit einer Einladung auf die Navybase zum Grillen gerechnet ! Fuer uns eine aeusserst willkommene Abwechslung um dem Bordleben zu entfliehen, aber vor allem fuer die Kinder eine wichtige Sache. Sie sollten den Hubschrauber und seine Crew nun endlich ganz ohne Stress sehen und sich alles in Ruhe ansehen koennen. Bruno und Viola durften durch den Hubschrauber klettern, das Aufklaerungsflugzeug begutachten, Pilot im Truppentransporter spielen, sich mit der Winsch abseilen. Alles war erlaubt. Und die Piloten haben extra einen freien Tag geopfert um mit uns Zeit zu verbringen.

Die Hitze am Rollfeld war zwar fuerchterlich, doch den Kindern macht das natuerlich gar nichts aus. Stundenlang haben sie saemtlichen Personen Loecher in den Bauch gefragt, alles begutachtet und sich vor allem spitzenmaessig amuesiert. Welches Kind wuerde sich nicht so einen Tag wuenschen ?

Wir als Eltern sind super gluecklich, denn so koennen die Kinder das Erlebte besser verarbeiten und werden immer mit positiven Gefuehlen an die Hubschrauber-Rettung zurueckdenken.

Dass ich in den letzten Wochen nur sehr unregelmaessig zum Blogschreiben komme wird sich hoffentlich bald aendern. Endlich habe ich angefangen die Inbox aufzuraeumen und Emails zu beantworten. Die Situation an der EDV-Front normalisiert sich also auch zunehmends und bald werde ich sicher wieder regelmaessiger schreiben koennen. Ach – apropos Schreiben: Gemeinsam mit der Yachtrevue ist ein langer Artikel im entstehen, dieser wird wohl in der Dezember-Ausgabe enthalten sein !

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