Category Archives: Rancho Relaxo

Ein Wochenende in Moorea und … alles aendert sich

Um ein wenig Abstand zu bekommen und weil Loana ihren 12. Geburtstag feierte, haben wir beschlossen mit der Faehre zur Nachbarinsel ueberzusetzen. Jean Claude, den wir vor zwei Wochen in Moorea beim Evakuieren seiner havarierten Yacht kennenlernten, hatte uns fuer ein Wochenende eingeladen.

Die Fahrt mit der Schnellfaehre dauert nur eine gute halbe Stunde und wir werden mit dem Auto abgeholt. Es geht die Uferstrasse entlang, die wunderschoene Blicke ueber die Lagune bietet, rein in die Cook Bay und weiter ins Hinterland, wo wir das Geburtstagskind auf einer Pferde-Ranch abholen. Die Energie der 12-Jahrigen scheint grenzenlos, denn es geht gleich weiter zum Jazzdance und dann erst in das gemuetliche, kleine Haus mit wunderschoenem, tropischen Garten. Es wachsen Bananen, Mangos, Papayas und natuerlich Kokosnuesse und unter all dem satten Gruen findet man eine Horde Huehner und eine Gruppe Hasen herumhoppeln. Das Wochenende am ‘Land’ ist eine perfekte Abwechslung fuer uns Schiffbruechige, denn endlich denken wir mal nicht an die Rancho, sondern lenken uns mit endlosen Gespraechen oder der (versuchten) Reparatur einer alten Honda ab.

Zu schnell vergeht das Wochenende und wir kommen Sonntag Abend wieder in Tahiti an. Am Montag morgen finden wir uns ploetzlich in einer kleinen oesterreichischen Enklave wieder, denn neben uns hat am Vortag die ‘Chi’ festgemacht und die ‘Optimist’ ist auch nochmal zurueckgekommen, um einen Defekt zu reparieren, bevor es endlich weiter nach Fiji geht.

Wir haben viele verschiedene Meinungen und Preise erfragt und und gebrauchte Masten angesehen und es steht fest: Die Rancho Relaxo kann von uns nicht repariert werden. Wir haben versucht, moeglichst ohne allzu grosse Emotionen an diese Sache ranzugehen, da es sich jedoch nicht um irgendein Objekt sondern um unser Zuhause handelt und wir viele Erlebnisse und Erinnerungen mit diesem wunderbaren Schiff verbinden, wird uns ein Abschied sehr, sehr schwer fallen. Aber eine Reparatur wuerde mehr Geld verschlingen, als unser Schiff bei einem Verkauf erzielen koennte. Dennoch muss man bei dieser Angelegenheit auch das Positive sehen: Da der Bootsmarkt zur Zeit ziemlich am Boden ist und wir uns am Ende der Welt aufhalten, findet man hier auch etliche Schiffe, die fuer uns durchaus in Frage kommen und mit denen wir guenstiger als mit einer Reparatur wegkommen. So konzentrieren wir gerade unsere Energien auf diese Suche nach einem passendem Stahlkahn und die anschliessende Finanzierung. Und in beiden Punkten gibt es aeusserst positive Entwicklungen !

Es scheint alles etwas irreal, vor genau zwei Wochen lagen wir am Riff und dachten, wir wuerden alles verlieren. Nun sieht alles danach aus, als ob wir die Reise im naechsten Jahr mit einem anderen Schiff fortsetzen werden. Hauptsaechlich verdanken wir diese Moeglichkeit unseren Familien, die voll hinter uns stehen und uns diese zweite Chance ermoeglichen. Viele Freunde und Blogleser haben uns ebenso unterstuetzt und aufgemuntert, die Reise fortzusetzen. Und genau das wollen wir machen. Auch wenn die weitere Reise nicht mehr mit der Rancho Relaxo erfolgt und wohl auch ein wenig mehr mit Arbeiten zu tun hat. Aber dadurch sollte es nicht weniger spannend sein und wir sind uebergluecklich ueber diese Wendung der letzten Tage !!

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Auf und ab

Jeder Tag ist anders. Einmal sind wir alle (incl. Kinder) frustriert und deprimiert und am naechsten Tag scheint es, als wuerde uns das Leben wieder mit voller Kraft umarmen und druecken. Eigentlich sind unsere Gedanken zu wirr und bezueglich Schiff koennen wir auch noch immer nicht viel Konkretes sagen, doch wollte ich mich unbedingt fuer die Spenden bedanken.

Es ist ein Wahnsinn !!!! Leute – wir sind wirklich fassungslos, wieviele Freunde uns gerade helfend unter die Arme greifen. Vor allem aber sind es bisher unbekannte, weil anonyme Blogleser die nun ploetzlich aktiv werden und sich finanziell fuer die ‘virtuelle Mitreise’ bedanken.

Alle Freunde, Spender und Blogleser die uns mit Worten unterstuetzen: Vielen, vielen Dank !!! Sobald wir wieder etwas klarer Denken koennen, werde ich hier auch wieder mehr schreiben. Doch jetzt gerade wuerde ich wohl nur Verwirrung stiften.

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Unterstuetzung fuer die Rancho Relaxo of the Seas

Viele Freunde und Blogleser haben uns in den letzten Tagen geschrieben, dass sie gerne helfen wuerden und wir sollen doch mal einfach unsere Kontodetails senden.  Aber alleine der Gedanke um (finanzielle) Hilfe zu fragen machte mir schon richtiggehend Angst. Das hat einige Gruende. Der erste ist vermutlich Stolz. Ich denke, dieser wurde auf dem Riff in Tetiaora sowieso ordentlich zurueckgestutzt und muss einfach ignoriert werden. Der zweite ist, dass es unsere alleinige Entscheidung war, auf diese Reise zu gehen um Abenteuer und ein einfaches Leben zu suchen (was wir auch groesstenteils gefunden haben). Es war MEINE Schuld als Skipper, nicht sicher navigiert und dann das Schiff auf’s Riff gesetzt zu haben, weil ich waehrend meiner Wache einschlief. Warum sollte jemand anders fuer meine Fehler bezahlen ? Drittens: Auch wenn finanzielle Hilfe uns im Moment sicher sehr helfen wuerde, muessen wir uns dennoch Gedanken um unsere mittel- und langfristige Finanzierung machen. Wir denken hier in die Richtung Magazinartikel, eventuell ein Buch (E-Book ?) zu schreiben, ich koennte EDV-Arbeit machen und Gui plant einen Webshop fuer ihr Kinderklamotten-Label ‘Coquito’. Weitere Tipps und Ideen sind sehr willkommen !

Was unsere Meinung bezueglich Spenden letzten Endes geaendert hat: Hilfe in der Form helfender Haende wuerden wir ja auch nicht ablehnen. Da dies aber mitten im Pazifik keine Option ist, warum sollten wir uns dann finanzieller Hilfe verschliessen ?
Wir haben also ein Paypal Konto eingerichtet, welches ihr hier rechts am Rand finden koennt. An selber Stelle sind auch unsere deutschen Kontodaten hinterlegt. Seid euch gewiss, es war wirklich nicht leicht diese Zeilen zu schreiben. Fuer jeden Cent der uns hilft, wieder flott zu werden sind wir sehr dankbar. Vielen Dank fuer eure Unterstuetzung !

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Die ersten Denkversuche

Wir moechten uns bei euch allen fuer die vielen herzlichen Emails und Kommentare und die mitfuehlenden Anrufe (die meist mitten in der Nacht kamen :-) bedanken. Ohne eure Unterstuetzung waere es vermutlich nicht moeglich, die derzeitige Situation so zu meistern. Seid euch gewiss, wir lesen und freuen uns ueber alle eure Nachrichten, doch haben wir leider in diesen Tagen keine Zeit, diese zu beantworten, das tut mir sehr leid.

Auch moechten wir uns vielmals bei Hannes und Christine bedanken, die uns wie selbstverstaendlich auf ihrem Kat ‘Optimist’ aufgenommen haben, waehrend die Rancho noch auf dem Riff lag.

Wir diskutieren fieberhaft verschiedene Optionen, das Boot zu reparieren und heute werden wir nach Port Phaeton fahren, um uns dort einen Mast anzusehen, der wohl in etwa die passende Groesse hat. Auch sprechen wir viel ueber – wie es generell weitergeht und ob wir die Reise so schnell wie moeglich fortsetzen sollen, oder lieber fuer ein Jahr nach Europa zurueckzukehren um dort einen Job zu finden und ein wenig Geld zu verdienen. Auf jeden Fall gibt es sehr viel zu tun und noch mehr um darueber nachzudenken.

Und was Positives gibt’s auch zu berichten: Gestern haben wir ein Dach ueber Cockpit und Salon gebaut und so knallt uns die Sonne nicht mehr auf die Koepfe. Den Motor habe ich auch probiert und er laeuft wie immer, auch der Propeller hat keinen Schaden. Nun sind wir also mehr oder weniger stolze Besitzer eines massiv ramponierten und unglaublich langsamen Motorbootes. Heh.
Ah – und da einige Kommentare in die Richtung gehen: Nein, wir sind NICHT versichert. Die Bergung und die Reparaturen gehen also auf die eigene Kappe.  Zum Glueck ist aber die heroische Hubschrauberbergung gratis.

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Aufraeumarbeiten

Um das grosse Nachdenken noch ein wenig hinauszuoegern haben wir uns heute auf Chaosbeseitigung konzentriert. Tauwerk entwirrt und aufgeschossen, Radar und anderes Zeug vom Mast entfernt, die Rollreffanlage demontiert und die Genua aufgeraeumt, Grosssegel ebenfalls aus den zwei Teilen Baum und dem unteren Teil des Mastes rausgepuhlt und verstaut. Alle Wanten und Salinge entfernt, Kabel und Kleinzeug demontiert usw. Das alles bei sengender Sonne und nonstop von Fruehstueck bis Sonnenuntergang.

Danach der Versuch via Bar ins Internet zu kommen, aber gescheitert, weil heute Party angesagt ist und leider bei solchen Aktionen immer der Hotspot abgeschaltet wird. Zurueck an Bord und eine merkwuerdige Begebenheit entdeckt: Ich kann meinen Fuss nicht mehr zwischen Salonbank und Maststuetze durchstecken. Dass die Salonbank wegen der Beule im Unterwasserschiff ca. 3 cm hoeher ist hatten wir bemerkt, daran konnte es aber nicht liegen. Nein, es ist die Maststuetze ! Diese ist ca. 5cm gebogen !!
Das hat mir dann (dennoch nicht) den Appetit verdorben. So scheint es also, dass die Rancho Relaxo doch mehr als nur ein paar kraeftige Beulen davongetragen hat…

Morgen werde ich mich darauf konzentrieren, ein Sonnendach ueber dem Cockpit zu bauen, dann muss ich mal nachdenken und untersuchen, wie und warum die Maststuetze gebogen wurde und was es fuer uns bedeutet. Nebenbei sei bemerkt, dass die Segel nur kleine Schaeden haben und die Rollreffanlage bis auf das Profilstag gut ist. Der Rest vom Rigg ist aber unbrauchbar. Die Reling scheint reparierbar, Sprayhood und ‘Ueberrollbuegel’ muessen neu gemacht werden. Den Motor habe ich noch nicht getestet, Propeller laeuft aber und Ruder ist auch ok – was mich enorm beeindruckt, aber wegen des massiven Ruderskegs auch erwartet ist. Dieser war im uebrigen auch der Angriffspunkt fuer die 100m Trosse des Abschlepp-Bootes.

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Der letzte Ruck und rein ins Wasser

Da ich wegen der Gefahr nicht an der Rettungsaktion direkt teilnehmen konnte, habe ich mich auf’s Dokumentieren beschraenkt und in der Zeit 830 Fotos und 13 HD Videos gemacht. Das Internet hier ist viel zu langsam, um grosse Mengen hochzuladen. Doch hier ein kleiner Ausschnitt vom entscheidenden Moment:

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Die Rancho Relaxo kommt vom Riff frei

Nachdem wir im Morgengrauen mit dem Rettungshubschrauber auf der franzoesichen Navy base landeten, waren unsere Gedanken nur noch beim Schiff. Wir sind sicher und wir haben unsere allernoetigsten Sachen (Papiere, ein wenig Geld und trockene Klamotten) aber wir muessen schnell zu unserem Schiff zurueck und versuchen, sie ins Wasser zu bekommen, bevor am naechsten Tag der Schwell einsetzt und die Wellen was noch uebrig ist am Riff zerstoeren. So haben unsere Retter Pilot und Copilot Stunden am Telefon verbracht und versucht Sonntags um 6 Uhr morgens Hilfe zu organisieren. Dies haben sie auch geschafft und uns die Jungs von Ti Ai Moana vermittelt. Ein paar Minuten spaeter sassen wir schon im Auto und kaum in der Marina angekommen, fuhr auch schon ein LKW mit Equipment vor und zeitgleich raste die ‘Vaimiti 9′ heran. In zehn Minuten war alles verladen und wir mit Vollgas unterwegs nach Tetiaroa.

Waehrend der Fahrt wurden saemtliche Optionen durchkalkuliert und immer wieder neue Moeglichkeiten oder Schwierigkeiten entdeckt. Doch ich war mir bereits sicher, dass diese Truppe nichts unversucht lassen wuerde und wir unser Schiff hoffentlich doch vom Riff freibekommen. Als wir endlich kurz vor Sonnenuntergang die Insel erreichten die grosse Enttaeuschung – da Schiff liegt wesentlich weiter am Riff als gedacht und ohne Kran bekommen wir das nicht frei. Aber wir haben ein riesen Glueck, denn zufaellig befindet sich der einzige Bagger der Suedsee, der durch’s Wasser fahren kann gerade auf dieser Insel und er ist im Besitz der selben Firma. Wir benoetigen noch die Genehmigung, denn die Insel privat und im Besitz von Marlon Brando – oder vielmehr nun dessen Sohn. Die Genehmigung, mit dem Bagger durch die Lagune zu fahren kam in der Nacht und bei Sonnenaufgang war dieser auch schon unterwegs zur Unfallstelle.

Gleichzeitig waren Yann und Sebastian beschaeftigt, Gurte um die Rancho Relaxo zu spannen, eine extrem gefaehrliche Arbeit mitten in der Brandung. Nach Stunden dann endlich der Moment: waehrend der Bagger hochhebt und die Vaimiti mit 1500PS zieht, faengt die Rancho Relaxo an, sich zu bewegen. Langsam, sehr langsam wird das Heck wieder ins Wasser bewegt. Dann der Moment, der Bagger muss sich nur noch zurueckziehen und das Schiff ins Wasser gezogen werden als es passiert: Der Bagger streift den Mast und dieser bricht augenblicklich ! Und nun ist wirklich Action angesagt, denn das Schiff befindet sich schon in der Brandung und jede Welle will es wieder auf das Riff werfen. Waehrend die Vaimiti mit der 100m Trosse noch immder zieht, werden die Leinen und Wanten durchtrennt und der Bagger wirft die Mastteile an Deck wo diese notduerftig festgezurrt werden. Nun nochmal Vollgas und ein ordentlicher Schubbs mit der Baggerschaufel und endlich schwimmt die Rancho wieder im Wasser !!

Innen herrscht natuerlich voelliges Chaos, doch unser Zuhause ist noch immer trocken und es ist auch nichts kaputtgegangen. Der Rumpf ist natuerlich ordentlich verbeult, aber noch immer dicht. Unglaublich, nach zwei Naechten am Riff ! Nachdem nochmal verifiziert ist, dass wirklich kein Wasser ins Schiff dringt und die Gurte entfernt sind, nimmt die Vaimiti die Rancho in Schlepp und es geht zurueck nach Tahiti, wo wir noch vor Sonnenuntergang eintreffen muessen, denn bei Dunkelheit ist die Durchfahrt am Flughafen gesperrt.

Jetzt gerade sind wir wieder in der Marina Taina in Tahiti. Nach einer Nacht, die wir bei Hannes und Christine auf der Optimist verbringen durften sind wir wieder an bord und versuchen ein wenig Ordnung zu machen. Erst mal muss was vom Rigg noch uebrig ist, demontiert werden und die Schaeden am Rumpf genauer untersucht werden. In den naechsten Tagen werden wir uns dann wohl langsam Gedanken machen, wie es nun weitergehen kann. Vorerst sind wir aber gluecklich, dass wir noch hier sind und unser zuhause auch wieder zurueck haben. Wir sind echt froh ein so unglaublich stabiles Schiff zu haben, Wahnsinn, was diese Feltz aushalten kann !!

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Shipwreck at Tetiaroa

So. Now we’re back on the internet and sort through hundreds of emails and FB-messages while trying to understand what had happened during the last three days.

We were on our way from Moorea to the Tuamotus when we hit the southern reef of Tetiaroa at around 3am local time. It took only a few seconds and the ship was thrown onto the rocks. Everything went very quick. The kids got lifevests on, I used the VHF to send out a MAYDAY with our position and situation. As soon as we knew that help would come (in the form of a Navy helicopter) we started to gather our most important things and prepared to abandon ship, I got the sails down and closed all windows just to be sure.

One of the best moments of our life – seeing the searchlight of the helicopter appear in the middle of the night. Followed by one of the scariest things we ever did: Leaving our home, our ship, all our posessions behind and jump into the dark ocean to climb onto the reef with the kids on our arms.

The crew of the helicopter did a fantastic job and got us up in the air in no time, fatigue setting in when we saw our shipwreck from above and escaped into the night to be brought to Papeete….

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Toller Artikel im Himbeer Magazin

Im Himbeer – online kam soeben ein wunderschoener Artikel ueber uns. Einfach auf’s Bild klicken:

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Die Feuerkoenige

Uns geht’s so gut.

Erst 24 Stunden weg von der Stadt-Insel Tahiti und wir atmen auf, sind froehlicher, fitter, unternehmungslustiger, usw. Moorea gefaellt uns wirklich sehr ! Und das ist auch gut so, denn wie’s aussieht, werden wir hier wohl nicht nur ein, zwei Tage sondern wohl eher eine Woche verbringen. Es zieht ein schoenes, grosses Hoch im Sueden durch und so passt der Wind ganz und gar nicht, um in die Tuamotus zu segeln. Also bleiben wir wohl erst mal ein paar Tage hier.

Auch gut. Wir finden sicher was zu tun. Und es gibt ja auch noch die gestrandete Yacht, die ausgeraeumt werden muss. Ja, Dan und ich waren Gestern mit dem Dinghy am Riff und konnten bei Hochwasser bis zur Aussenkante vordringen. Dort liegt die GFK-Yacht ohne Kiel und Ruder und mit aufgeschlagenem Rumpf, halb vollgelaufen mit Wasser. Der Besitzer und einige Yachties aus der Anchorage sind schon fleissig am demontieren und bringen alles, was nicht dauerhaft mit dem Rumpf verbunden ist an Land. Die Havarie passierte bei der Ausfahrt unter Motor, als ploetzlich der Vortrieb fehlte. Ob es ein Fehler im Getriebe oder am Propeller war, kann man zur Zeit nicht sagen. Um ein Segel zu setzen blieb keine Zeit – bei dem Wind, den wir Vorgestern hatten war die Yacht innerhalb von 1-2 Minuten bereits am Riff. Eine echt traurige Geschichte !

Nachdem wir die Segel der Yacht an Land gebracht hatten wurden wir von einem massiven Hungergefuehl uebermannt. Wir entdeckten auf unserer Jagd nach Essbarem einen Beutel mit Burgerfleisch im lokalen Kaufladen. Waehrend diese im Cockpit zum auftauen lagen, drehten wir mit dem Segeldinghy noch eine Runde um dann kurz vor Sonnenuntergang am Strand ein Feuer zu entfachen. Auch legendaer: Feuer machen mit Kokosnuss und Feuerstein. Die Kinder waren voellig fasziniert !

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Nach Moorea und ein neues Wrack am Riff

Nach ueber einem Monat in Tahiti haben wir nun also endlich den Absprung geschafft. Das Schiff haben wir mit Farbeimern, Schleif- und Lebensmitteln vollgepackt und sind heute nach dem Fruehstueck gemeinsam mit der SY Red Sky Night zur Nachbarinsel Moorea aufgebrochen.

Die Anchorage am Maeva Beach ist ja bekanntlich recht windgeschuetzt, dennoch hat es uns ueberrascht, dass wir am Flughafen von Faaa vorbei bereits schoene 6 Beaufort gegen uns hatten. Ein paar Minuten mussten wir auf ein landenendes Flugzeug warten, bevor wir weiterfahren durften. Im Pass vor Papeete haben wir die kleine Genua rausgerollt und waren sofort mit 6 Knoten Richtung Westen unterwegs. Die Fahrt war etwas schaukelig, doch wunderschoen. Gerade wenn man so lange vor Anker war, geniesst man einen schoenen, kleinen Schlag mit nettem Wind umso mehr. Mulmig wurde uns etwas, als wir ein Mayday von einer polynesischen Yacht auf Moorea empfingen, die im Pass Tareu auf das Riff gelaufen war. Tareu ist die Einfahrt zur Baie d’ Opunohu, die auch unser Ziel ist ! Ein paar Stunden spaeter segelten wir schon am Riff von Moorea entlang, vorbei an der imposanten Cook Bay und kurz darauf suchten wir schon die besagte Einfahrt. Wie das Segelschiff hier am Riff landen konnte, ist uns nicht klar – die Einfahrt ist mehrere hundert Meter breit und beinahe ohne Stroemung.

Noch immer unter Genua segeln wir in die Anchorage und starten auf den letzten Metern den Motor, um den Anker in 6m Wasser fallen zu lassen. Schoen ruhig hier. Keine Stadt, kein Flughafen und nur eine handvoll Segelboote. Uff ! Ein paar Tage werden wir hier nun den Strand geniessen und dann geht’s wieder nach Osten in die Tuamotus. Gui und ich haben einen freien Abend, denn die Kinder verbringen die Nacht am Nachbarschiff. Yay !

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Rund Tahiti

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Der Sommer kommt

Langsam aber sicher kommt der Sommer. Man merkt es schon, die Segler suchen alle das weite, die riesige Anchorage in Faaa (einer meiner liebsten Ortsnamen) zwischen der Marina Taina und dem Aussenriff leert sich zusehends. Wir sind auf der Suedhalbkugel. Der Mond haengt andersrum am Himmel, wir kennen kaum lokale Sternzeichen und die Jahreszeiten sind auch total verdreht. Macht es da nicht irgendwie Sinn, dass die Segelsaison auch andersrum – im Winter – ist ?

Aehnlich verhaelt es sich auch in der Karibik. Dort wird’s dann gegen Ende des Nordsommers leer, wegen der ‘hurricane season’. Hier beginnt die Taifun Saison auch bald. Offiziell von Januar bis Mai. Wobei die Haeufigkeit der Stuerme stark von der Gegend abhaengt. So sind manche Inselgruppen im Osten relativ sicher, der zentrale Pazifik ist aber sozusagen ein heisses Pflaster. Kein Wunder also, dass alle unsere Freunde, die den Sommer im Sueden verbringen wollen bereits unterwegs und irgendwo auf den Cook Inseln oder in Tonga sind. Einige wenige bleiben aber auch hier und zu denen gehoeren wir auch. Unsere Plaene hatten wir in den vergangenen Wochen ja oft geaendert, doch nun ist es fix und wir koennen auch kaum noch nach Westen fliehen, also werden wir bald dem Sonnenaufgang entgegenfahren. Zuerst zu den Tuamotus, dann wieder nach Tahiti zurueck, um die Familie zum Flughafen zu bringen. Anschliessend moechte ich alleine zurueck zu den Marquesas, wo meine Lieben dann zwei Monate spaeter nachkommen. Ist doch ein guter Plan, oder ?

Und warum haben wir uns nun solange in Tahiti aufgehalten, wo es doch eigentlich rundum schoenere Plaetze gibt ? Nun ja, erstens waren viele unserer Freunde hier und man weiss ja nie, ob und wann man sich wieder sehen wird, also haben wir ein paar mal Abschied gefeiert. Dann waren wir wandern und ein wenig die Insel per Auto ansehen, spaeter war ich eine Woche ausser Gefecht, wegen meiner kaputten Zehe. Und die letzte Woche haben wir hauptsaechlich damit verbracht, viele Ersatzteile fuer’s Schiff zu organisieren. Ist gar nicht so einfach hier, denn Geld ist knapp und viele Sachen, wenn auch nicht alle, sind recht teuer. Ein 20l Wasserkanister, den man in Europa fuer ebensoviele Euro bekommt, kostet hier ploetzlich mehr als das doppelte dafuer ist aber die Antifouling Farbe guenstiger als in Europa. Rekordhalter ist ein kleiner 12V Alarmpiepser, den ich fuer den Bilgenalarm einbauen wollte. In Panama hatte ich so einen fuer 40 Cent gekauft. Hier haette dieser (kein Scherz !) 34 Euro gekostet. (Ein PIEPSER !) Tja. Gibt schon lustige Ueberraschungen. Auf jeden Fall haben wir nun die Segel repariert, genug Ersatzteile, um die Salzwasserinstallation und die Lenzschlaeuche der Bilgepumpen zu veraendern. Wir haben Farben, um das Schiff neu zu streichen, Gummie fuer die Luken, Schrauben, Filter und Schlaeuche fuer den Motor und noch tausend andere Sachen. Am Montag kommt ein Fachmann und soll unseren Kompressorkuehlschrank neu befuellen und ich werde spaeter den halben Kuehlschrank mit Bauschaum ausfuellen. Das isoliert und verkleinert das Volumen. – Wir hoffen, dann funktioniert er besser. Beim naechsten Besuch werde ich auch noch Holz fuer ein paar Verbesserungen im Innenraum mitnehmen und um die morschen Cockpitgraetinge neu zu machen. Ich hab also viel vor mir fuer die Zeit, wenn ich dann alleine am Schiff bin.
Na dann bin ich mal gespannt, ob alles nach Plan klappt. Dann sollten wir von hier gegen Mitte der Woche wegkommen. Zeit wird’s.

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Noch immer in Tahiti, Regen und WordPress update

Jetzt machen sich schon manche Sorgen, weil’s so Still um uns ist. Aber uns geht’s gut und wir sind NOCH IMMER in Papeete. Tja. Heute haben wir den ersten richtigen Regentag seit langer Zeit und so habe ich hoffentlich auch endlich mal Zeit, den Blog ein wenig zu pflegen.

Na auf jeden Fall habe ich den Blog nun auf den neuesten Softwarestand gebracht und mit etwas Glueck gibt’s dann am Abend (bei euch morgens) dann auch mal wieder ein paar Neuigkeiten…

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Die Piraterie, neue Plaene und eine kaputte Zehe

Irgendwie fehlt zur Zeit ein wenig die Motivation zum Bloggen. Moeglicherweise liegt es an der klapprigen Internetverbindung, vielleicht auch daran, dass wir schon relativ lange hier in Papeete sind und sich hier eigentlich nicht so recht viel tut. Dennoch. Mal wieder ein paar zufaellig zusammengewuerfelte Bilder posten und ein wenig Quatsch schreiben, auch gut.

Wir vertreiben uns also die Zeit mit gegenseitigen Schiffsbesuchen und Ausfluegen nach Papeete, wo wir Einzelteile fuer’s Schiff zusammensuchen. Die Anchorage ist gross und entsprechend viele unserer Freunde sind auch hier gelandet. Die Papillon hatten wir ja zuletzt auf Galapagos gesehen und Gestern habe ich ein weiteres bekanntes, allerdings unbewohntes Boot gesichtet – die Armatura Borealis, die wir zuletzt auf Gran Canaria gesehen haben, liegt auch hier an einer Mooring.

Ein paar Tage bleiben wir also noch. Ich muss warten, bis meine Zehe abgeheilt ist. Solange gibt’s erst mal kein Baden, dafuer aber Antibiotika – eine Entzuendung stellte sich beinahe sofort ein.

Ist schon lustig. Ein paar Tage zuvor sind wir 30km ueber die Berge geklettert, wo ich mir natuerlich auch den einen oder anderen Kratzer zugezogen hatte. Diese Wunden verheilten wunderbar obwohl wir stundenlang durch Matsch und Lehm liefen. Kaum zurueck in der Stadt haue ich mir die Zehe am Weg vom Carrefour zur Marina richtig super auf und am naechsten Tag ist die Wunde auch schon entzuendet und der Fuss angeschwollen. Tsss.

Was noch ? Uber meine Eltern erreichte mich die Kunde, dass sich wohl in Somalia und vor allem vor dessen Kueste etwas tut. So soll die Piraterie im letzten Jahr massiv abgenommen haben. Und wenn auch noch immer Ueberfaelle stadtfinden, so haben wir natuerlich gleich rumgesponnen und eine moegliche neue Router ueber’s Rote Meer kalkuliert. Dies wuerde unsere Reise natuerlich massiv abkuerzen und wir sparen uns mehrere recht lange Segelreisen quer uber den Suedindik und dann nochmal Atlantik von Sued nach Nord.

Aber erst mal haben die Somalier einen neuen Praesidenten und eine Entwicklung wurde gestartet, wohin es fuehrt und wie die Situation dann in einem Jahr wird, wenn’s fuer uns aktuell ist, wird sich zeigen.

Super Live-Piracy – Karte der International Business Organization.

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Wir klettern auf den Mont Aorai

Damit wir nach derart langer Zeit auf dem Boot nicht voellig bekloppt werden, dachte sich der Captain: ‘Ein kleiner Ausflug waere mal gut !’ Ein paar zufaellig getroffene Rucksacktouristen hatten uns von ihrer Tour auf den Mont Aorai erzaehlt und so war der Entschluss auch leicht und schnell gemacht. Zac und ich fassten den Plan diesen Berg zu besteigen und eine Nacht auf einer der zwei Schutzhuetten zu verbringen.

Wir nahmen den Bus um Mittag herum und erreichten den Ort Pirae um kurz vor Eins. Leider etwas zu weit gefahren, mussten wir wieder ein Stueck zurueck laufen und uns den Weg Richtung Belvedere erfragen. Dieses Restaurant auf 700m stellt den Startpunkt dar und bis dahin reicht auch eine geteerte Strasse, die wir dann zu Fuss raufmarschierten. Sehr ermuedend, das laufen auf Asphalt !

Direkt hinter dem Belvedere startet aber der Wanderweg und ich zog gleich mal die Flipflops aus und freute mich, den angenehm feuchten Boden zu fuehlen. Barfuss-Wandern ist wohl eine der schoensten Sachen. Kaum etwas begeistert mich mehr, als durch Matsch und ueber Nasse Blaetter, Lehm und Steinboden zu spazieren und all die kleine Variationen und Temperaturunterschiede zu fuehlen. Der Weg beginnt recht unspektakulaer und schlaengelt sich seitlich am Hang entlang bis er dann irgendwann den Grat erreicht, auf dem der Weg dann meist entlanglaeuft.

Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir dann die erste Huette und augenblicklich wurde der kleine Gaskocher gestartet. CousCous mit Gemuese, Suppe und Kaffee fuellten die Batterien wieder auf. Spaet Nachts liefen wir dann noch ein paar mal hinter der Huette auf und ab und photografierten mittels Langzeitbelichtung und Stirnlampe ein paar lustige Licht-Graffities. Die Nacht wurde windig und recht kuehl. Zum Glueck passte der Rucksack, den sich Zac von der SY Ustupu ausgeliehen hatte, genau in den leeren Fensterramen der Tuer und der Luftzug wurde so erfolgreich gestoppt. Wir schliefen recht lange und starteten am naechsten Tag erst gegen acht Uhr.

Der Weg lief weiter den Grat entlang und die Ausblicke auf die Nachbartaeler mit ihren vielen Wasserfaellen (einmal habe ich 16 Stueck gezaehlt !) sind atemberaubend. Zu beiden Seiten faellt der Hang beinahe vertikal ab und zumeist glaubt man, er faellt ins Endlose, denn die Sicht verliert sich nach ein paar hundert Metern in den Wolken.

Die permanente Feuchtigkeit laesst hier einen ueppigen Regenwald spriessen. Riesige Farn-Baeume ragen aus dem Dunst hervor und alles tropft und ist mit Moos und Flechten ueberzogen. Manchmal wuerde es mich nicht ueberraschen, wenn dann gleich ein Dinosaurier aus dem Gebuesch huepft. Doch das beste ist, dass man oft nur ein paar hundert Meter und um die naechste Ecke laufen muss und ploetzlich steht man auf trockenem Lehmboden und es waechst nur duerres Gras und ein paar Kiefern.

Auf der zweiten Huette in 1800m Hoehe legen wir nur einen kurzen Stopp ein und lassen die Rucksaecke liegen. Die letzten 300 Hoehenmeter laufen wir ohne Gewicht am Ruecken und sind ungleich schneller, obwohl der Weg zunehmend steiler wird und wir immer oefter richtiggehend klettern muessen. Der Gipfel ist wolkenfrei und wir legen uns ins trockene, sonnengewaermte Gras, machen ein paar Fotos und nach ein paar Minuten sind wir auch schon wieder am Abstieg.

Am Weg hinab sind wir sogleich wieder von den Wolken umhuellt. Diese sind leider voellig saturiert und so marschieren wir nun stundenlang im Regen. Der Weg wird natuerlich zu einer entsprechenden Rutschpartie und gerade als Barfusslaeufer muss man natuerlich dann noch mehr aufpassen. Aber kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir wieder das Belvedere und haben Glueck ! Denn ein Pickup nimmt uns mit bis in den Ort und auf der Ladeflaeche lernen wir einen netten Polynesier kennen, der uns anschliessend mit seinem Auto, das er extra holt noch bis in die Marina faehrt. Oh, ja die Bevoelkerung von Polynesien entspricht nach wie vor ihrem Klischee und ist unglaublich gastfreundlich. So ist es nichts ungewoehnliches, dass jemand zwei voellig verdreckte und verschwitzte Auslaender eine halbe Stunde um die Insel karrt – nur weil man eben gerne hilft. Super !

Alle Bilder wurden von Zachary Shane Orion Lough gemacht. Mehr Fotos findest du auf seiner website.

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Pizza, Watermaker, Pferde

Jetzt ist beinahe eine Woche ohne Blogeintrag verstrichen. Wie kann denn das sein ? Normalerweise heisst das ja, uns geht’s so gut, dass wir gar nicht mal an’s Blogschreiben denken. Oder wir haben so viel zu tun, dass dafuer keine Zeit bleibt. Diesmal war es wohl eine Mischung aus beiden.

Erst mal haben wir Gesellschaft bekommen. Gleich neben SY Panache und uns schnappten sich Dieter und Silke von der SY Tamora eine Boje und so schwojen wir nun gemeinsam im Kreis. Zur Begruessung gab’s mal wieder Gegrilltes (die Naehe zum Carrefour muss man ausnuetzen, wo man nur kann) und am naechsten Tag wurde dann der Rancho Relaxo Pizzaofen angeheizt.

Am Sonntag machten die Maedels einen Ausflug zur lokalen Pony-Taufe und die Jungs nutzten die Gelegenheit, um mal wieder Unordnung im Schiff zu machen und den Watermaker wieder zum Leben zu erwecken. Eigentlich dachte ich, ich haette im Hafen von Papeete die Membrane mit verschmutztem Wasser ruiniert. Doch dank der Hilfe von ‘Mr. H2O’ – Hr. Braeuer aus Deutschland, einer wirklich excellenten Bedienungsanleitung und einem kleinen Zufall gelang es uns, den Watermaker wieder zu reaktivieren. Einer unserer wichtigeren Ausruestungsgegenstaende laeuft also wieder. Es hatte sich lediglich das Hochdruckventil verklemmt. Wir nutzten die Gelegenheit und haben gleich alle Filter und die Membrane gereinigt.

Die Damen der Rancho Relaxo waren waehrend dieser Zeit in der Stadt beim Reitspektakel. Es gab Pferde in allen Groessen um Testrunden zu drehen, es wurde gestreichelt, geputzt und gespielt. Ein kleines Turnier gab’s auch und natuerlich jede Menge gluecklicher Kinder.

Und dann ging’s erst richtig los mit der Action: Einmal in der Mittagshitze quer durch Papeete und alle Bootszubehoerhaendler und Ferreterias abgeklappert. Naechsten Tags ging’s dann mit Zac zusammen zu einer zweitaegigen Bergtour auf den Mont Aorai. Hierueber werde ich noch detailliert berichten. Weiters standen noch eine komplette Umrundung der Insel mittels Auto am Programm und dann trudelte auch endlich die ueberfaellige SY Papillon mit ihrem aerodynamischen Besanmast hier ein. Na ? War doch was los, die letzte Woche, was ?

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Tiere auf Langfahrt, 3. Teil (fuer Fortgeschrittene)

In Tahiti geht’s um nichts. Nein, vielleicht um nicht viel. Es ist ja die allerallergroesste aller grossen Staedte, die es in franz. Polynesien gibt und somit auf jeden Fall schon mal ungaublich gross. Dann gibt es ein paar kleine Yachtausruester, die das Zentrum der hiesigen Seglerwelt bilden. Ansonsten wird viel an Moorings gelegen und im Internet gesurft, weil das ist ja so billig und schnell. Und natuerlich ist dann noch der Carrefour, Mekka des europaeischen Konsumkultes. Man kann auch wandern oder surfen.
Aber ich wollte eigentlich ueber Tiere schreiben. Tiere auf Langfahrt. Was kann das den sein ? Fragt sich der aufmerksame Leser. Man oder Fra denkt dabei an Wale, Delfine, Faultiere oder Pinguine. Aber gemeint ist natuerlich das Tier an Bord, womit ich nicht den Skipper meine, wenn er schwitzt wie eine Sau, kopfueber im Motorraum haengend und mit Benzinschlauch in der Hand und Oelfilter zwischen den Zaehnen. Nein, ich moechte heute ueber Haustiere schreiben !

Gerade wenn man Kinder hat, kommt immer frueher oder spaeter die Frage nach dem eigenen Aeffchen aber das ist dann immer so kompliziert mit den Quarantaenevorschriften, gerade wenn man die am Strand einsammelt. Auf der Rancho steht ein Gecko bei den Grossen hoch im Kurs waehrend es bei den Kindern ein Huhn waere, das die Eier fuer den Kaiserschmarrn liefert. Dies sind natuerlich alles praktische Ansaetze, man muss sich aber auch Gedanken ueber die artgerechte Haltung machen. Spaetestens hier scheiden die meisten Mehrzelliger aus, denn welchem hoeher entwickelten Lebewesen wollte man schon eine solche Seereise zumuten ?

Nahrungsbeschaffung ist fuer die segelnde Familie eine anstrengende und zeitraubende Angelegenheit, da will man sich nicht unbedingt Sorgen ueber die Lieblingsspeise der kleinen Salzwasserkrokodile machen muessen, welche die Kinder als Experiment in der Bilge zuechten moechten. Auch ist der durchschnittliche Fahrtensegler ein eher traeges Lebewesen, womit die Verpflegung des idealen Haustieres idealerweise kaum bis keine Zeit beanspruchen sollte. Um hier der Seglergemeinde mal helfend unter die Arme zu greifen mache ich hier eine kleine Liste mit ein paar gesammelten Erfahrungen. Aber keine Angst, viele der Tipps funktionieren genauso in einem Zuhause, das nicht schwimmt !

Wir haben oder hatten in den letzten Wochen mehr oder weniger gute Erfahrungen mit den folgenden Tierarten gemacht. Es sei mir verziehen, nicht die korrekten lateinischen Namen rausgesucht zu haben, das ueberlasse ich dem oben angesprochenen, aufmerksamen Leser:

  • Mehlbewohner: Wir haben sie zuallererst in der Getreidemuehle entdeckt, spaeter aber auch bei gekauftem Mehl. Ca. 0.5-1mm lang und roetlich bis hellbraun. Harmlos und geschmacksneutral, wird durch regelmaessige Benutzung der Getreidemuehle und besseres Verpacken von Mehl (in Flaschen) konstant auf maessiger Population gehalten.
  • Ruesselkaefer: Zuerst entdeckt in einer noch geschlossenen Nudelpackung aus Gran Canaria. 2-3mm lang, schwarz und sehen aus wie eine Art Baby-Hirschkaefer. Sie haben die Faehigkeit durch Plastikverpackungen zu bohren und lieben Nudeln ueber alles – am allerliebsten Spinat-Lasagne. Werden ausgesiebt oder auch mitgekocht und vom Nudelwasser abgeschoepft. Ebenfalls geschmacks, aber nicht konsistenz-neutral. Geht aber als Pfefferschrot bei den Gaesten durch. Wir probieren zur Zeit eine Uebernahme der Rancho Relaxo durch doppelt-Verpacken in starke Ziploc oder Umfuellen in Flaschen mit grossen Oeffnungen zu verhindern. Lorbeer hilft hier auch.
  • Kakerlaken. Wir versuchen seit Spanien welche an Bord anzusiedeln, doch bis auf ein paar Einzelgaenger, die wohl als Botschafter oder Erkunder bei uns an bord schon nach kurzer Zeit verendeten, haben wir bisher leider keine Erfolge aufzuweisen. Es mag an dieser gruenlichen Paste liegen, die wir in den Dunklen Ecken mittels Spritze ausgebracht haben. Es ist ein ausgezeichnetes Lockmittel fuer diese widerstandsfaehigen Alleskoenner (die *richtigen* Kakerlaken koennen fliegen !) allerdings hat es den Nachteil, dass es stark toxisch ist und wir somit einer Besiedelung schon von vorneweg schlechte Chancen gaben. Wir sehen es allerdings als eine Art Darwin-Test und sortieren einfach die nicht-resistenten aus. Wir wollen super-Kakerlaken zuechten, die auch mit diesem Gift zurechtkommen.
  • Ratten: Wir hatten einen kurzen Versuch in Galapagos gemacht. Man kann sie ganz leicht an Bord ansiedeln, in dem man einen Kartoffelsack mit Kokosnuessen am fruehen Abend fuer eine halbe Stunde an den Strand legt und dann mittels Dinghy an Bord bringt. Nun hat man im Normalfall eine kleine Population an Bord, welche sich ueblicherweise in den Zwischenwaneden und -decken eine Art Haus mit Tunnelsystem durch die Isolierung frisst und sich hauptsaechlich von gesundem Obst und ungesundem Dacron ernaehrt. Letzteres war dann auch der Grund, weshalb wir heute keine dieser Nager auf der Rancho Relaxo haben. Vermutlich vertragen es die Ratten einfach nicht.
  • Kopflaeuse: Haben den Vorteil, dass sie mobil sind und man so nicht nur an Bord von ihnen profitieren kann. Man kann sie ueberallhin mitnehmen und sich an ihrer Gesellschaft erfreuen. Die Capitana hatte nach einigen Tagen aber festgestellt, das dies doch nicht ‘ihre’ Tierart ist und sie mit einer Tinktur und Kamm entfernt. Scheinen einfach unbeliebt zu sein.
  • Termiten: Wenn man eine Yacht mit viel schoenem Holz hat, bietet sich diese Tierart an. Sie schicken ihre befluegelten Schwaerme am Abend aus und fallen ueber ihr neues Zuhause regelrecht her. Es ist kein Problem nach nur einem Abend eine dauerhafte Koexistenz mit diesen ueberaus interessanten Tieren zu etablieren. Sie finden in jeder Ritze ein neues Zuhause und umschwirren die stolzen Besitzer der Yacht fortan an diesen lauen Abenden in Polynesien. Wenn man (wie wir) nicht an diesen Tieren interessiert ist, zieht man am besten in einem Notmanoever den Anker aus dem Korallensand, waehrend man bereits mit Vollgas durch das Morringfeld ans Aussenriff fluechtet, wo die Tiere zwar dennoch, aber nicht in derartiger Anzahl anzutreffen sind. Eine endgueltige Entscheidung bezueglich der Aufnahme in unser Privatbiotop haben wir noch nicht gefaellt. Sie moegen Licht, aber keine offenen Flammen wie Bunsenbrenner oder Loetlampen.
  • Motten, Ameisen, Mosquitos, Spinnen, Tintenfische und fliegende Fische haben sich nicht bewaehrt bzw. gehalten und  Toelpel oder Sturmvoegel waren nett, aber nur kurz an Bord.
  • Entenmuscheln und Seepocken konnten wir in der letzten Zeit gut ansiedeln. Hier hilft es, wenn man sich Muehe gibt und versucht, in den ersten eineinhalb Jahren moeglichst 10000 oder 15000 Meilen zu segeln, damit das Antifouling runter ist. Dieses hemmt den natuerlichen Besuchs enorm und sollte am besten mit grobem Schleifpapier entfernt werden, wenn man zum Beispiel eine Moeglichkeit hat, das Schiff trockenfallen zu laessen. Wenn in genuegender Zahl vorhanden, stellt so eine Entenmuschelzucht einen nicht zu verachtende Menge Notproviant dar, waehrend die Seepocken eine Art Schutzschild um den Rumpf bilden.
  • Menschen: Haben wir gerne und in zahlreicher Anzahl an Bord. Es haben sich sowohl junge als auch aeltere Exemplare gut bewaehrt. Die beste Unterhaltung hat man, wenn man versucht moeglichst viele verschiedene Kulturen und Nationen im Cockpit oder am Vorschiff zu versammeln. Obwohl wir sehr gute Erfahrungen mit kurzen WG-artigen Experimenten gemacht haben, konnten wir bisher nur vier Menschen dauerhaft auf der Rancho Relaxo ansiedeln. dies wird wohl an der nicht artgerechten Haltung liegen. Wir arbeiten aber weiter daran !
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Jeden Tag ein Schaden. Heute: Aussenborder

Endlich mal wieder ein paar Bilder von unseren kleineren Fotografen. Sollte ich oefter bringen…

Gestern hatten wir Besucher aus Deutschland. Auch eine Familie mit zwei Kindern. Sie kamen mit dem Flugzeug um hier ein Boot zu kaufen und es nach Australien zu segeln. Spitzen Idee ! Es gab auf jeden Fall viel zu quatschen und auch viel zu grillen, ein schoener Abend.  Als ich unsere Gaeste dann recht spaet zum dingy dock der nahen Marina brachte wurde ich von zwei Schiffen ob unseres furchtbar lauten Aussenborders wuest beschimpft. – So folgt Teil zwei unserer heutigen Geschichte…

Manchmal gibt’s auch etwas ruhigere Tage, aber in letzter Zeit scheint jeden Tag etwas wichtiges kaputt zu gehen. Gestern war’s die Membrane des Watermakers – fuer die wir keinen Ersatz haben und diese also in Uebersee bestellen muessen – und heute war’s der Aussenborder. Dieses gute Stueck japanischer Ingineurskunst aus den 70er Jahren wurde in Beque von unserem Freund Guenther muehsam zusammengeflickt. Doch nun hat sich der Schaft doch voellig aufgeloest. Der Motor wurde am Ende noch von EINEM Kabelbinder am Dinghy festgehalten. Hehehe.

In den letzten Monaten haben wir weder das grosse Dinghy noch den Aussenborder benuetzt, doch hier ist der Weg zum Land zu weit und es gibt leider auch keinen Wind fuer’s Segeldinghy. Also nochmal flicken. Der Schaft ist hinueber. So bleibt mir nur noch die radikale Loesung. Vier Loecher in die Motorhalterung gebohrt und mit einer Messing-Gewindestange einfach den Murrl drangeschraubt. PAAAAST – sagt der zufriedene Heimwerker. Der Vergaser wurde auch noch geputzt und Getriebeoel gewechselt. So gut wie neu !

Aber waehrend der Reparaturaktion musste ich einmal richtig ausrasten. Voll mit dem Hammer auf den Daumen geknallt ! ARR ! Da bin ich erst mal laut schreiend und fluchend durch’s Schiff (Richtung Erste Hilfe Kasten) gelaufen und hab am Weg, weil sich’s so paraktisch ergab gleich die Tueren vom Werkzeugschrank kaputtgetreten.

Die repariere ich dann morgen. Juhuuuuu !

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Nach Tahiti und die ersten Tage in Papeete

Der Trip nach Papeete war ein kurzer und wir haben zum Schluss auch nochmal richtig Gas gegeben und auf den letzten Meilen den Blister ausgepackt. – In der Hoffnung, vielleicht noch vor Einbruch der Dunkelheit einzulaufen… Aber an der Nordseite der Insel wurde der Wind zu stark und wir mussten die Genua setzen. Eingelaufen sind wir in der Nacht – klassisch.

Eigentlich wollten wir direkt zum Ankerplatz vor’m Maeva Beach gehen, doch die Passage innerhalb des Riffes fuehrt am Flughafen vorbei. Man muss um Erlaubnis fragen, dort mit dem Segelboot fahren zu duerfen und dies wurde uns zu spaeter Stunde untersagt. So haben wir uns an den City-Pontoon, direkt an der Flaniermeile in Papeete gelegt. Auch schoen.

Das Gute daran: Hier gab’s Wasser und Strom ohne Mengenlimit und als Stegnachbarn hatten wir die oesterreichische Yacht ‘SY Shambala’. Ebenfalls am Steg gegenueber liegt die SY Panache und die Kinder schlossen gleich Freundschaft mit den Kindern von einem franzoesischem Kat. Die SY Anaconda aus Australien kam einen Tag spaeter an und so hatten wir gleich eine lustige Runde beisammen.

Am naechsten Morgen schnaeppert Gui gleich mal los und kommt mit Baguettes, Croissants und frischer (NICHT haltbar-) Milch zurueck und wir haben ein richtig franzoesisches Fruehstueck. Abends geht’s dann ins Kino mit den Kindern und der Skipper darf mit SY Anaconda und Zac von der Panache die lokale Brauerei besichtigen.

Dann war eigentlich erst mal ein Tag Pause angesagt. Wir haben kaum Bier fuer die armen Tahitianer uebriggelassen. Viele Gespraeche mit Nachbarn, stundenlanges Bilder-Hochladen auf Blog und Website. Ein mega-Einkauf bei Carrefour und kleine Runden durch die Stadt. Was macht man sonst so ?

Ah, natuerlich sich stundenlang mit dem Schlauch nass spritzen. Die Kinder sind voellig ausser sich und lachen sich dabei kaputt. Doch der Platz am Pontoon ist natuerlich nicht gratis und so verlegten wir heute ein paar Meilen weiter suedlich zum Maeva Beach. Wiedermal bei Dunkelheit angekommen – morgen werden wir mal nachsehen, wie’s hier so ist…

Nachdem wir Gestern die Internet-Verbindung verloren haben, kann ich gleich schreiben, dass der Maeva Beach eigentlich keiner ist. Hier gibt’s keinen Sand – dafuer aber hunderte Yachten. Das Ankern ist schwierig, da es relativ tief ist und die guten Plaetze sind vollgepackt mit Moorings der nahen Marina. Mal sehen, wir werden vermutlich nicht so lange bleiben… In ein paar Tagen schauen wir uns mal die Nachbarinsel Moorea an.

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