Category Archives: Suvarov

Squallkiting

Was machen normale Leute wenn ein vorbeiziehender Zyklon Wellen bringt und ein dicker Squall den Horizont verdunkelt ? Sie packen die Surfboards aus ! Ich sitze am Bugkorb und beobachte, wie die Nachbarn das Dinghy am Deckshaus festzurren, als die Kitesurfer zum Riff rausschiessen. Uber- und unter, durch und ueber die Wellen fegen sie. Die wissen, wie man das beste aus so ‘nem verrueckten Wetter rausholt !

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Garry

In den letzten Tagen drehen sich die Gespraeche zwischen den Yachties hauptsaechlich um ein Thema: Garry. So nennt sich der Zyklon, der in den letzten Tagen etwas nordwestlich entstanden ist und zur Zeit der Kategorie 3 zugeordnet wird. Anfangs waren die Prognosen herb: (hier lokal) 6.5m Schwell und 40-50 Knoten Wind aus Nord. Schnell haben sich die ersten Schiffe aus dem Staub gemacht. Jetzt, ein paar Tage spaeter sieht die Lage relativ ruhig aus. Der Sturm wird wohl westlich der Gesellschaftsinseln nach Sueden ziehen und uns zwar viel Regen und Wind, aber keineswegs in gefaehrlichen Dosen bescheren.

Dennoch habe ich natuerlich Vorkehrungen getroffen: Das grosse Sonnendach ist abgebaut und nur die kleine Plane ueber dem Cockpit bietet etwas Schatten. Der Hauptanker wurde von den Boen der letzten Tage tief im Sand begraben und sitzt bombenfest. Dennoch habe ich 10m zusaetzliche Kette gestreckt, womit wir nun auf 5m Wassertiefe mit 55m Kette ein Verhaeltnis von 11:1 haben. Ein zweiter 20kg-Anker mit 10m Kette und 40m Trosse ist am Bug jederzeit zur Wasserung bereit. Am Heck haben wir einen 20kg CQR-Anker mit 30m Bleileine – besser als nichts. Proviant fuer die naechsten ein bis zwei Wochen ist an Bord, Wasser- und Dieseltank sind voll. Alles gut, Garry kann kommen.

Abgesehen von derartigen Vorkehrungen bin ich zur Zeit dabei, den Besitzwechsel der Suvarov zu Ende zu bringen. Das heisst viel komplizierter Behoerdenkram und viele Emails mit 11h Zeitverschiebung. Es ist definitiv einfacher, solche Sachen vor Ort zu machen. Heh.

Was war noch ? Ah, ja eine lustige Begebenheit mit meiner Bankkarte: meine alte Karte verlor am 31.12.2012 ihre Gueltigkeit. Die neue kam ueber Umwege und mit vielen Wochen Verzoegerung vergangene Woche in Polynesien an. Doch leider ohne Funktion. Tja, die Karte muss an einem Geldautomaten der Berliner Volksbank freigeschalten werden. Hmmm. Ok, Email an die BVB mit dem Ergebnis, dass ich eine neue, freigeschaltete Karte bekomme – irgendwann. So wird das Bargeld langsam aber sicher ziemlich rar an Bord und der Skipper muss sich mit dem Gedanken herumschlagen, ueberfluessige Ausruestungsgegenstaende zu veraeussern.

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Spaetschicht

Witterungsbedingt geht’s mit dem Coquito Webshop schneller voran als gedacht. Einen Meter neben mir heult der Wind mit 30kn und der Regen kommt waagrecht. Schlafen ist nicht und so setze ich mich wieder vor den Computer. Gerade finde ich wieder rein, da driftet ploetzlich ein Segelboot vorbei.

Die kleine rote Ketch aus der Schweiz, die Vorgestern hier ankam, ist etwa 100m gedriftet und kommt jetzt genau zwischen der Suvarov und der Domani zum liegen. Drei boote nebeneinander, zwischen den Booten je eine gute Schiffslaenge Platz. Nachdem sich die Lage etwas beruhigt und der Anker des neuen Nachbarn offensichtlich haelt, setze ich mich wieder an den Computer und vertiefe mich in CSS und Smarty.

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Fernarbeit und Frontdurchgang

Obwohl die Arbeit am Schiff – oder an den Schiffen – noch nicht fertig ist, mache ich gerade Telearbeit. Hehehe. Definitiv ein Wort aus dem letzten Jahrhundert. Zur Arbeit am Rechner ist zu sagen, dass viele von euch dies vermutlich am Handy oder Tablet in der S-Bahn lesen oder an einem Rechner, der in einem Haus steht und mittels Kabel mit der Aussenwelt kommuniziert. Die Arbeitsnomaden der Suedsee haben standortbedingt eher schlechte Karten, wenn’s um DSL & Co. geht. WLAN und UMTS ist hier auf Dauer auch nicht leistbar. Ha ! Und dann ? Die ganze Arbeit runtergeladen und lokal am Rechner installiert und nun darf gratis gebastelt werden. Es soll mal endlich der Webshop fuer Coquito fertig werden !

Am Nachmittag schlaeft der Wind ein, mir wird’s vor’m Rechner zu heiss und ich huepfe ins Wasser. Als ich auftauche staune ich nicht schlecht, als ich auf die Front blicke, die sich ein paar Meilen entfernt langsam naehert und uns den Wind ‘wegsaugt’. Ich huepf’ noch schnell in’s Dinghy und paddel’ an Land, treffe einen alten Bekannten, erwerbe Baguette und Aepfel und bin 10 Minuten spaeter wieder an Bord. Die Nachbarn sind auch wach geworde: Pascal zurrt gerade das Dinghy an Deck fest waehrend Lawrence auf der SY Domani das Sonnendach abbaut.

Ein paar Minuten spaeter pfeift’s mit ueber 30kn, doch der Anker ist bereits gut eingeritten und die Suvarov liegt auf 4m Wassertiefe mit 40m Kette. Da passiert nichts. Ich geh’ rein, koch was und zwei Stunden spaeter ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Diese kleinen Squalls und Fronten haeufen sich in den letzten Wochen. Die Regenzeit kommt wohl langsam zum Hoehepunkt – der Wassertank ist und bleibt randvoll. Schoen. Mmmh. Noch ein Lebkuchen. Njam njam.

(Und falls ihr’s nicht bemerkt habt: Ich poste nun weniger Sandstrand und mehr Regenfotos ! – Damit sich niemand mehr beschwert. Hahahaha)

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Es geht vorwaerts

Wenn man auf einem neuen Schiff zum arbeiten beginnt, geht am Anfang erst mal alles sehr, sehr langsam. Das kann ganz schoen frustrierend sein, wenn man jedes Kabel und jeden Schlauch nachverfolgen muss und zwischendurch mal wieder eine oder mehrere ueberflutete Bilgen ausraeumen und reinigen muss. Aber auch wenn’s nur in mini-Schritten vorwaerts geht, es passiert dennoch was.

Und so sind mittlerweile beinahe alle Taschen und Kisten mit Rancho-Zeugs verstaut, wir haben eine Seewasser-Pumpe in der Kueche, das Druckwassersystem ist wieder instandgesetzt und abgedichtet, der Watermaker ist eingabaut und laeuft, die Solarpanele sind am Geraetetraeger und an der Reling montiert und der Skipper kann sich freuen ! Endlich gibt’s wieder Energie satt und die Wasserknappheit bzw. das Kanister schleppen hat auch ein Ende.

Nach einer Woche gnadenloser Flaute, welche mir die Arbeit ob der unertraeglichen Hitze nicht einfacher machte, gibt’s seit ca. 2 Stunden endlich wieder Wind. Der soll auch die naechsten Tage bleiben und ich werde den nutzen und wohl uebermorgen zurueck nach Tahiti segeln. Die alleine gelassene Rancho Relaxo macht mir ein wenig Sorgen und ich muss endlich die restlichen Sachen ausraeumen und noch ein wenig Equipment ausbauen. Vermutlich bleibe ich also nur ein paar Tage, bis ich wieder hierher zurueckkomme.

Weihnachten und Silvester habe ich mit Jean Claude und seinen beiden Toechtern verbracht und ich muss sagen, das von uns veranstaltete Feuerwerk hat das hier ansaessige Hilton eindeutig auf Platz zwei verwiesen. 2013 beginnt ganz grossartig !

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Der erste Segeltag mit der Suvarov

Oh wie schoen !! Endlich wieder unterwegs. Sensationell !! Wider erwarten hat auch alles genau wie geplant geklappt. Ich hab morgens noch das Chaos etwas minimiert und vor allem im Heck etwas aufgeraeumt, das Dinghy an Bord genommen und das Schiff seeklar gemacht. Um 13h ging’s dann los. Die Rancho Relaxo bleibt etwas depremiert an der Mooring haengen und ich motore langsam richtung Sued-Pass und weiter auf die offene See hinaus.

Kurz hinter’m Riff erwischt mich eine nette Brise und die Genua wird gesetzt. Wunderbar segelt die Suvarov mit sechs Knoten Kurs NE. Kein Chaos im Schiffsinneren, kein Wasser im Schiff, auch sonst keinerlei Ueberraschungen. Alles laeuft wie geschmiert und trotz des anhaltenden Regens bin ich uebermaessig gluecklich, endlich wieder auf See zu sein. Um 17:30 faellt der Anker in’s tuerkise Wasser der Opunohu Bay und ich mache mir ein Anlege-Bier auf. Spitzenmaessiger erster Toern. Haette nicht besser sein koennen !

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Weihnachtsferien

Ich habe beschlossen, in den Weihnachtsferien auf Urlaub zu fahren. Wo ich hin fahre ? Nach Moorea moechte ich gerne segeln !

Die Rancho ist bis auf die Vorschiffkoje leergeraeumt. Solarpanele, Watermaker, KW-Funke – alles schon an Bord der Suvarov. Unser etwas marodes deflatable-Dinghy haengt an der Rancho, Bruno’s Pinguin am Heck der Suvarov. Die Mooring fuer die Rancho habe ich bis Neujahr bezahlt. Jetzt koennt’s eigentlich los gehen.

Wenn da nicht die Kisten, Taschen und Tueten waeren, die sich zwischen Bergen von Ersatzteilen, Werkzeug, Musikinstrumenten und Seekarten zwaengen. Da muss morgen noch jemand aufraeumen, sonst wird das Chaos auf See gross ! Also heisst’s bald aufstehen, denn gegen Mittag moechte ich lossegeln.

Das erste mal mit dem neuen Schiff !! Und auch gleich noch alleine, da ist die Aufregung natuerlich gleich noch groesser. Die Freude aber auch ! Denn erst heute ist mir bewusst geworden, dass wir nun endlich wieder mobil sind. Hatte ich schon fast vergessen, wie das ist mit den vielen Ortswechseln und so. Nach den erlebnisreichen und etwas irren Wochen in Tahiti wirklich eine Erleichterung, endlich mal wieder wo anders hin zu koennen.

Bin schon sehr gespannt, ob das Paket aus AT angekommen ist….

Frohe Weihnachten allerseits !!

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Umzug

Endlich geht’s vorwaerts ! Heute hat’s das erste mal seit ueber einer Woche nicht – ueberhaupt NICHT geregnet ! So konnte ich endlich mal ein paar Fahrten mit dem Dinghy machen und schwubbs ist schon das Heck, der Salon, Kueche und Bad ausgeraeumt. Geht natuerlich trotzdem langsam – drei Kisten und ein paar Taschen einraeumen, trocken ins Dinghy bekommen, zur Suvarov und dort wieder an Bord wuchten ohne reinzufallen. Dann fuer all den Kram einen neuen Platz finden. Uuuuund… naechste Runde.

Aber nach einem guten Tag sind nun die Bilgen auch schon leer und es bleibt nur noch das Vorschiff, die Hundekoje und das Werkzeug auszuraeumen. Die WCs hatte ich mal an einem Regentag getauscht – die duerfen ja nass werden.

Nach einem verdienten Sundowner mit Relings-Nachbar Chico habe ich noch die letzten Kisten und Taschen ausgereaumt. Morgen kommt dann der Rest. Yay !!

Ich hab nur Regenbilder. Tut mir leid.

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Regentage im Suedpazifik

Und wieder – wie jeden Tag der vergangenen Woche ziehen auch heute mehrere kleine Schlechtwetterfronten ueber Tahiti hinweg. Ich denke, sowas bezeichnet man im allgemeinen als ‘Passatstoerung’. D.h. es ziehen sich mehrere Tiefdruckgebiete quer durch den Pazifik: von Polynesien bis noerdlich von Fiji – ueber eine Strecke von ca. 3000 Meilen. Hier in meiner Gegend werden die Tiefs wohl bald zwischen zwei gigantischen Hochdruckgebieten zerquetscht, waehrend sich die beiden westlichen Cyklonen zu einer tropischen Depression, eventuell sogar zu einem Taifun entwickeln koennten.

Langweilig, wenn ich ueber’s Wetter schreibe ? Mir gar nicht ! Es mag etwas seltsam anmuten, doch ist die Diskussion ueber’s Wetter unter Seglern kein Smalltalk sondern beinahe lebenswichtig. Es geht um die Fortbewegung, um die Sicherheit am Ankerplatz, darum, ob es moeglich ist mit dem Beiboot an Land oder zum Einkaufen zu fahren. Oder in meinem Fall, ob man Sachen von einem auf das andere Schiff transportieren kann. In letzterem Fall ist es so, dass das Dinghy mehrmals am Tag leeergeschoepft werden muss. Morgens steht das Suesswasser in etwa knoecheltief. Will man nun Buecher, Klamotten, Werkzeug, Ersatzteile und Lebensmittel transportieren ist es nicht unbedingt von Vorteil, wenn die Regenschauer relativ unberechenbar durchziehen.

So beschaeftige ich mich nach wie vor damit, die an Bord befindlichen Elektroniksachen zu verstehen, lese Bedienungsanleitungen und spiele mit Radar, Fishfinder, GPS, Plotter, usw. Gestern habe ich ca. 30 Minuten lang nach einem Schalter fuer die Beleuchtung des Motorraumes gesucht – und letzten Endes auch gefunden. Ich entdecke Schlaeuche der Motorlueftung und verfolge Kabel bis zu ihrem Ursprung. Es wird wohl dauern, bis wir das neue Schiff so halbwegs verstehen.

Naechste ToDos: Toillette wechseln (ist undicht und unsere ist schoener, neuer) und gleichzeitig Salzwasserleitungen legen fuer Watermaker und Spuele. Aber eigentlich sollte ich (noch) nicht an’s Umbauen denken. Erst mal muessen unsere Sachen wieder alle auf einem Schiff sein. Es ist schon genug Beschaeftigung, sich um ein Schiff zu kuemmern. Wenn ich hundertmal am Tag sorgenvoll auf’s havarierte Nachbarschiff blicken muss, hilft das auch nicht. Also hoffen wir mal, dass es bald wieder ein wenig trockener wird, auf dass unsere restlichen Sachen den Weg an Bord der Suvarov finden.

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Ein neues Heim fuer die LosLocos

Vor zwei Tagen hab ich meine Zahnbuerste geschnappt und bin auf unser neues Schiff, die Suvarov gezogen. Obwohl ich hier genauso einsam bin wie auf der Rancho, finde ich das trotzdem super ! Das neue Schiff ist so viel groesser und endlich stosse ich mir nicht mehr hundert mal am Tag den Kopf. Der Windgenerator (ein D-400) funktioniert wesentlich besser als unser Silentwind, der Kuehlschrank leert nicht die Battrien aus, bleibt aber dafuer schoen kalt und wir haben endlich auch wieder eine externe WLAN-Antenne. Also nix mehr mit Laptop im Cockpit schwitzen…

Leider geht’s mit dem Uebersiedeln nicht so recht voran. Schuld bin natuerlich nicht ich, nein – das Wetter ! Ja, es regnet hier seit Tagen fast permanent und es ist ordentlich Windig. Das macht die Dinghy-Fahrten zwischen den Schiffen zu einer recht nassen Angelegenheit. Aber die wichtigsten Sachen habe ich schon hier und den Rest bringe ich dann rueber, wenn das Wetter mal besser ist. (Wird aber wohl so bald nix werden…) Inzwischen versuche ich rauszufinden, wofuer die ganzen Schalter, Taster, Kabel und Schlaeuche sind und mache Listen mit Sachen die auszutauschen, zu verbessern oder zu besorgen sind. Viel Arbeit. Naja. Aber auch viel Zeit. Was soll ich denn auch sonst hier machen ? Heh.

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Die letzte Nacht auf der Rancho

Die letzte Nacht. Wow ! Ich dachte nicht, dass das passieren wird. Und ich dachte vor allem nicht, dass alles so schnell passieren wird. Morgen werde ich dann also schon auf der Suvarov schlafen. Hoffentlich wird das Wetter ein wenig besser – sonst wird beim Uebersiedeln alles nass.

Es ist schon ein echt trauriger Moment. Das letzte mal den Petroleumherd benuetzen, das letzte mal Zaehneputzen im kleinen Bad…. Aber hey. Morgen werde ich dafuer sicher super gluecklich sein. Vor allem, da dann endlich schluss mit diesen kurzen, heftigen Schiffsbewegungen ist. Der Schwell nimmt nach wie vor zu und fuer heute Nacht sind 3.8m Welle angekuendigt. Da schlafe ich lieber auf einem Schiff mit Mast.

Morgen mehr…

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Neuer Nachbar

Heute morgen ist die Segelyacht Suvarov angekommen und wurde an die Mooring gleich neben der Rancho Relaxo geparkt. Ich kann also hier vom Computer unser neues Zuhause sehen ! Jajajaaaa !!

Morgen am Abend wird Bruno, der Besitzer der Suvarov nach Europa fliegen und ich werde anfangen unsere Sachen zu packen und umzuiehen ! Oh, ich kann kaum noch warten…. Jaaaaa !!

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Alleine in Papeete

Gestern um 21h haben wir mit zwei Reisetaschen, einem Segelsack, drei Rucksaecken, zwei Stueck ‘Handgepaeck’ und vier Personen zum Dinghysteg uebergesetzt. Gluecklicherweise besitzen wir ein recht grosses Beiboot ! Gui macht in Argentinien ja nicht Urlaub, sondern wird viel fuer ihr Modelabel arbeiten. Um also auch ein wenig Material zu haben, nimmt sie mal locker 80kg (!!!) Baumwollstoffe im Flugzeug mit. Ein Ballen hatte nicht mehr im Gepaeck Platz und geht einfach in die ‘Handtasche’. Hahaha. Ich glaube, das ist ein neuer Ackerman’scher Logisik-Rekord. Ich persoenlich liebe es ja leicht zu reisen: Nix ist laestiger als fuenf Taschen umgehaengt zu haben, besonders wenn’s um Mitternacht noch 28 Grad hat. Gui sieht das anders: jedes zulaessige Kilo Gepaeck muss ausgenuetzt werden !

Am Steg erwartet uns Bruno Nr. 2 – der Eigner der ‘Suvarov’. Wir packen sein Auto randvoll und werden zum nahen Flughafen in Faaa gebracht. Die Schlange am Check-In ist lang – obwohl wir eigentlich drei Stunden vor Abflug bereits hier sind. Gui wollte auf Nummer sicher gehen, denn ihr Visum ist bereits vor drei Tagen abgelaufen – man weiss ja nie. Als wir am Schalter die Unmengen an Gepaeck auf die Waage wuchten ist es bereits halb elf Nachts – also schon eineinhalb Minuten nach ‘sailor’s midnight’. Den LosLocos haengen die Augenlieder schon runter und die Kinder sind sehr, sehr traurig. Sie zu troesten faellt schwer, doch die Vorfreude auf die argentinische Familie siegt am Ende doch.
Bei der Passkontrolle kommt es wie erwartet: Gui und die Kinder werden erst mal beiseite genommen. Dass Gui beinahe den gesamten Montag auf der Polizeistation in Papeete verbracht hat, um dieser Situation zu entgehen, hilft gar nichts. Erst mal sehen die Uniformierten nur Probleme. Eigentlich ja nicht schlimm, denn Gui will ja AUSreisen und daran werden sie die Behoerden wohl kaum hindern. Doch es steht natuerlich auch die problemlose EINreise Ende Februar am Spiel. So wird eifrig diskutiert und erst als die Behoerden unsere etwas komplizierten Umstaende erfassen lichten sich die Gesichter. Wenn man in Deutschland gelebt hat, dann ist ja natuerlich alles gaaaanz anders. Huh ? Keine Ahnung. Aber das war es, was dann die Formulare wieder in den Schubladen verschwinden liess.
Vom Flughafen laufe ich dann die Uferstrasse zurueck nach Sueden in Richtung Marina. Es ist annaehernd Vollmond, ein klein bisschen Wind schiebt die Starken Duftwolken der Tiare-Baeume umher. Als ich nach einer Stunde Fussmarsch wieder am Schiff ankomme, hoere ich am nahen Flughafen ein grosses Flugzeug abheben. Der Flug nach Santiago du Chili via Isla de Pasqua. Da gehen sie dahin. Jetzt bin ich also fuer drei Monate alleine.
Zum Fruehstueck huepft niemand auf dem Bett herum und ich schlafe bis in den spaeten Vormittag hinein. Nach einem Sprung ins Wasser folgt ein schneller Blick ins Internet und ich bin begeistert: FUENFZEHN wunderschoene Kommentare auf den letzten Blogeintrag ! Wie koennte mein erster Tag als Einhand-Segelboot-Bewohner schoener beginnen ? Da steigt natuerlich die Motivation und so sitze ich nach dem Bananen-Nutella-Fruehstueck schon vor’m Rechner und tippe wieder…

Ein Detail zu unserem zukuenftigen Schiff fiel mir noch ein – erfahrene Segler und Kenner des Pazifikraumes haben’s sicher schon rausgefunden: Das Schiff traegt den Namen einer Insel aus der Cook-Gruppe. ‘Suwarrow’ oder ‘Souvorow’ ist ein kleines Korallenatoll, ca. 830 WNW von Tahiti. Benannt wurde sie nach dem russichen Schiff ‘Suvorov’, welches das unbewohnte Atoll im Jahre 1814 entdeckte. Beruehmtheit errang die Insel durch den Neuseelaender Tom Neale, welcher Mitte des 20. Jahrhunderts insgesamt 16 Jahre alleine auf diesem Fleckchen Land lebte. Bernard Moitessier lernte hier viele Techniken der erfolgreichen Bewirtschaftung von Korallenatollen, welche er spaeter auf Ahe in den Tuamotus umsetzte. Suvorov (noch eine weitere moegliche Schreibweise) war immer schon ein Fixpunkt auf unserer Reiseliste. Und mein Laptop heisst auch ‘Suwarrow’ ! Zufaelle gibt’s…

Und dann habe ich auch noch eine schlechte Nachricht: Die Bilder der naechsten drei Monate werden leider eher miese Qualitaet haben. Die gute Kamera ist mit Gui nach Argentinien geflogen und ich muss auf’s Kompaktformat ausweichen. Tut ein bisschen weh, die pixeligen Fotos mit komischen Farben und starkem Bildrauschen anzusehen. Aber was soll’s. Hauptsache bunt !

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Die Segelyacht SUVAROV

Gui, Bruno und Viola packen ihre Sachen und werden heute nach Argentinien fliegen. Sie besuchen die Grosseltern und Gui wird vor allem neue Kollektionen fuer  Coquito entwerfen. Ich bleibe inzwischen in Polynesien und bereite den Umzug auf unser neues Schiff vor: die Segelyacht SUVAROV !!

Ja, ja ! Wir haben ein neues Schiff gefunden. EineCaroff Sterven MKII, Baujahr 1995. Sie ist stolze 12.3m lang und (fuer uns) unglaubliche 4.3m breit, gebaut natuerlich aus Stahl. Wir werden also viel mehr Platz als auf der Rancho Relaxo haben und vor allem werde ich mir nicht mehr staendig den Kopf stosssen, worauf ich mich schon extrem freue !

Ihr habt die Schadensliste der Rancho Relaxo gesehen und obwohl wir uns noch immer sehr schwer tun, unser geliebtes Schiff los zu lassen, ist es einfach die bessere Entscheidung, lieber in ein neues Boot zu investieren. Einige Kommentare treffen den Punkt auch genau: Wir koennen und wollen nicht ein Jahr in einer Schiffswerft mit Renovierungsarbeiten verbringen. Vor allem die Kinder wollen das nicht. So werde ich also die naechsten Monate damit verbringen all das teure Equipment der Rancho auf die Suvarov zu transferieren um dann in der naechsten Saison ab April startklar zu sein. Juhuuuuuu !!!!!

 

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