Und was fuer eine wunderschoene Etappe. Auch wenn wir leider mangels Wind (es war totale Flaute !) die gesamte Strecke unter Motor fahren mussten, so sind Nachtfahrten doch immer was magisches. – Das laesst einen das Diesel-brummen vergessen.
Wir starteten erst gegen 13h, da wir noch ein kleines technisches Problemchen mit dem Motor hatten (der wollte nicht starten, weil der Griff des Oelmessstabes eine Gluehkerze kurzgeschlossen hatte und die ‘Sicherung’ durchbrannte.) Das war schnell behoben und dann ging’s los, am Kap Arkona mit seinen Kredefelsen und dem Leuchtfeuer vorbei und entlang der Nordkueste immer Richtung Westen. Am Nachmittag uebernahm Gui das Steuer und ich machte am Abend ein kleines Nickerchen, da ich dann gegen Mitternacht die Wache uebernahm.
Und waehrend die Crew schlief, hatte ich ausreichend Zeit, den unglaublichen Sternenhimmel zu betrachten, ein Buch von Moitessier (A sea vagabond’s life) zu lesen und mit dem Kartenplotter zu spielen. Das Buch ist im uebrigen recht gut, wiederholt aber leider viele Passagen aus anderen seiner Buecher, was natuerlich etwas nervig ist… Und den Kartenplotter kapier’ ich nun auch. Hehehe. Tja, dann ist nachts natuerlich in der Ostsee immer recht viel Verkehr und irgendwann schaute dann auch mal eine schlanke Mondsichel vorbei, bevor dann um 03:15h schon wieder die Sonne hervorkroch. Und auch wenn’s kitschig ist, aber ein Sonnenaufgang-Foto musste sein. Diese Momente auf See sind einfach unglaublich. Ich glaub’ nach Flensburg will ich auch wieder nachts segeln. ;-) – Im uebrigen soll ja der Ostwind bleiben. Ich kann’s kaum glauben.
So gegen 07h morgens haben wir dann Fehmarn erreicht und in der Marina Grossenbrode Faehre festgemacht. Gui schlich noch schnell durch den Hafen und klebte heimlich bei Dieter and Silke einen unserer Aufkleber ins Cockpit – um die beiden etwas zu verwirren. Tatsaechlich waren unsere Freunde auch echt ueberrascht, dass wir so ploetzlich hier auftauchen. Sie sind im uebrigen auch eben zu ihrer grossen Reise gestartet und werden morgen mit ihrer SY Tamora nach Kiel weitersegeln. Hoffentlich (und warscheinlich) werden sich unsere Wege noch oefter kreuzen !