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Ein paar Antworten und die Rueckkehr der Sonne

Ach, wie schoen, wenn man hier in lauen Suedseenaechten den Palmenblues singt und es schneien aufmerksame, interessante und vor allem sehr aufmunternde Kommentare herein. Vielen, lieben Dank an Sven – solche Nachrichten sind das schoenste Dankeschoen fuer die vielen Stunden am Rechner. Vor allem, wenn die Temperatur im Schiffsinneren mal wieder meine Koerpertemperatur uebersteigt und man aufpassen muss, dass der Schweiss nicht vom Kinn in die Tastatur tropft. Zu deiner Frage: Ein derartiges Posting werde ich definitiv verfassen. Ich habe schon oft ueberlegt, wie ich die Entwicklung in uns und die geaenderten, neue Werte und Ansichten sinnvoll in Woerter packen kann. Auch wenn ich noch keine fertigen Ideen habe, werde ich dennoch in den naechsten Tagen versuchen, hierueber mal was zu schreiben.

Sehr freue ich mich auch ueber das Kommentar von Micha. Erstens, weil er zwischen Kofferpacken, Schiffsver- und neukauf und im voelligem Chaos sich trotzdem Zeit nimmt, uns zu schreiben und besonders, weil er die Situation mal wieder 100% auf den Punkt bringt. Ja, ich vermisse meine Familie sehr. Viel zu sehr ! Auch wenn die ersten Tage der Ruhe und langes Schlafen sicher toll sind, aber ein Leben alleine scheint mir voellig sinnlos. Nicht falsch verstehen – ich meine nicht, dass mein Leben ohne meine Familie keinen Sinn haette. Doch die beiden Engel und meine tolle Frau geben mir so viel Energie und Ansporn, sind der Grund, warum ich weine oder lache und wenn sie nicht bei mir sind, falle ich in eine Art standby-modus. Ich ernaehre mich, um meinen Koerper mit Energie zu versorgen, schwimme um’s Boot, um die Koerpertemperatur zu regulieren, doch alles nur strikt einem Zweck folgend. Ich denke nicht, dass ich fuer’s alleine Leben gemacht bin. Ich glaube auch nicht, dass dies eine erstrebenswerte Art zu Leben ist.
Ich freue mich, wenn ich in einer sternklaren Nacht zurueck zum Schiff paddel und im Mondlicht einen Adlerrochen ueber den weissen Sandgrund schweben sehe. Doch diesen Augenblick mit meinen Kindern und Gui zu erleben ist mehr als 300% besser. Es ist ein Grund zu leben und zu lieben. Die Natur beschert uns – und vor allem uns Segler – mit wunderschoenen, unvergesslichen Augenblicken, doch diese scheinen mir wertlos, wenn ich sie nicht mit jemandem teilen kann.

Grosses Interess kommt immer beim Thema Geld auf. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir selbst in den Reisevorbereitungen waren und ich manchmal beinahe wuetend die Berichte gelesen habe, die immer wieder um den heissen Brei herumreden. Ueber Geld spricht man nicht – man hat es. Ich hasse solche bloeden Saetze ! Und auch wenn’s angeblich schlecht fuer’s Karma ist, aber warum sollte ich mich zurueckhalten ? Gerade wo uns doch viele unserer Leser unterstuetzt haben, bin ich hier ein paar Antworten schuldig. Also, los geht’s:

Als wir 2010 nach einem Stahlschiff in der 12m Klasse gesucht hatten, war uns schnell klar, dass dies in Mitteleuropa eine Investition von ca. 100000 Euro bedeutet. Wir haben Schiffe fuer 50k gesehen, die viiiieeel Arbeit brauchen und wir haben welche fuer 100k gesehen, die bereit fuer die Grosse Fahrt waren. Die Rancho Relaxo lag genau in der Mitte und mit Solarpanelen, Wingen, Watermaker, neuem Grosssegel, Kutterstag, etc. waren es dann etwas unter 100k Euro, die wir investiert haben.
Bei den Kosten fuer den Lebensunterhalt gilt der Spruch “Man braucht so viel, wie man hat !” noch immer am besten. Anfangs, im teuren Europa war der Kontostand noch fuenfstellig und wir haben ordentlich was liegen gelassen. Vor allem in Marinagebuehren und mit auswaerts essen & trinken. Jetzt, wo das Geld knapp bzw. beinahe aus ist, hat sich das brutal geaendert und die monatlichen Kosten liegen deutlich unter 1000 Euro im Monat. Wenn man Geld hat, kauf man sich Bier, auch mal Hinano, das umgerechnet ca. 2.5 Euro kostet. Wenn man kein Geld am Konto hat und nicht mal eine Geldkarte um an das bisschen ranzukommen, dann faengt man an, mit Fruchtsirup, Hefe und Zucker selbst Alkohol zu brauen und trinkt am Strand gepflueckte Kokosnuesse. Ist doch eigentlich auch besser, so. Und ich frage vor jedem Einkauf und vor jeder Bestellung: brauchen wir das WIRKLICH ? Und sehr, sehr oft stellen wir fest, dass dies nicht der Fall ist.

Zum neuen Schiff: Am Bootsmarkt hat sich zwischen 2010 und 2013 einiges getan und selbst unsere damalige Rancho wuerde heute sicher deutlich guenstiger den Besitzer wechseln. Nochmal anders sieht’s in der Suedsee aus. Hier gibt’s nur einen nenneswerten Yachtbroker und das Angebot, genauso wie die Nachfrage sind sehr beschraenkt. Man kann durchaus interessante GFK-Schiffe aus den 80ern fuer 20-30k Euro finden. Des weiteren gelten Stahlschiffe hier beinahe als unverkaeuflich (aehnlich wie in den USA). Die Caroff Sterven, die wir nun erworben haben, ist ein Amateurbau und als Knickspanter in der Produktion deutlich guenstiger als eine Feltz. Dennoch ist der Preis von 41k Euro meiner Meinung nach ein Schnaeppchen. Aber auch zu dem Preis haetten wir das alleine niemals stemmen koennen. Eine massive Unterstuetzung vieler Freunde und Blogleser hat die Bergung der Rancho Relaxo finanziert (ca. 4k Euro). Und als wir nicht glaubten, unsere Reise fortsetzen zu koennen, sprangen unsere Familien ein und bescherten uns ein Weihnachten,. wie wir es nie erwartet haetten. Soll heissen, die Suvarov gehoert eigentlich zu zwei Drittel unseren Eltern bzw. meiner lieben Grossmutter. Noch detaillierter werde ich aber nicht !

Wie’s weitergeht ? Gute Frage ! Der Flaggenwechsel der Suvarov ist noch nicht vollbracht,  ich erwarte aber bald die Papiere aus Oesterreich. Die Rancho Relaxo muss noch verkauft werden – sonst koennen wir von hier nicht weg ! Der Coquito Webshop soll in den naechsten Wochen online gehen und wenn wir dies alles geschafft haben, wollen wir los. Hoffentlich packen wir das bis im April, denn eigentlich wollten wir recht frueh starten. Andererseits muessen wir uns auch nicht unnoetig stressen – Ziel ist, den naechsten ‘Winter’ (ich spreche von der Nord-Halbkugel, also Dezember) – im asiatischen Raum zu sein. Wo genau, steht noch nicht fest, aber vermutlich irgendwo im Bereich Malaysien/Thailand/Vietnam. Bis dorthin ist’s schon noch ein Stueckchen zu segeln und es gibt aeusserst interessante Inseln am Weg – vor allem Vanuatu, die Salomonen und Papua Neuguinea finde ich sehr spannend. Aber davon werde ich dann hoffentlich in ein paar Monaten berichten.

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Squallkiting

Was machen normale Leute wenn ein vorbeiziehender Zyklon Wellen bringt und ein dicker Squall den Horizont verdunkelt ? Sie packen die Surfboards aus ! Ich sitze am Bugkorb und beobachte, wie die Nachbarn das Dinghy am Deckshaus festzurren, als die Kitesurfer zum Riff rausschiessen. Uber- und unter, durch und ueber die Wellen fegen sie. Die wissen, wie man das beste aus so ‘nem verrueckten Wetter rausholt !

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Garry

In den letzten Tagen drehen sich die Gespraeche zwischen den Yachties hauptsaechlich um ein Thema: Garry. So nennt sich der Zyklon, der in den letzten Tagen etwas nordwestlich entstanden ist und zur Zeit der Kategorie 3 zugeordnet wird. Anfangs waren die Prognosen herb: (hier lokal) 6.5m Schwell und 40-50 Knoten Wind aus Nord. Schnell haben sich die ersten Schiffe aus dem Staub gemacht. Jetzt, ein paar Tage spaeter sieht die Lage relativ ruhig aus. Der Sturm wird wohl westlich der Gesellschaftsinseln nach Sueden ziehen und uns zwar viel Regen und Wind, aber keineswegs in gefaehrlichen Dosen bescheren.

Dennoch habe ich natuerlich Vorkehrungen getroffen: Das grosse Sonnendach ist abgebaut und nur die kleine Plane ueber dem Cockpit bietet etwas Schatten. Der Hauptanker wurde von den Boen der letzten Tage tief im Sand begraben und sitzt bombenfest. Dennoch habe ich 10m zusaetzliche Kette gestreckt, womit wir nun auf 5m Wassertiefe mit 55m Kette ein Verhaeltnis von 11:1 haben. Ein zweiter 20kg-Anker mit 10m Kette und 40m Trosse ist am Bug jederzeit zur Wasserung bereit. Am Heck haben wir einen 20kg CQR-Anker mit 30m Bleileine – besser als nichts. Proviant fuer die naechsten ein bis zwei Wochen ist an Bord, Wasser- und Dieseltank sind voll. Alles gut, Garry kann kommen.

Abgesehen von derartigen Vorkehrungen bin ich zur Zeit dabei, den Besitzwechsel der Suvarov zu Ende zu bringen. Das heisst viel komplizierter Behoerdenkram und viele Emails mit 11h Zeitverschiebung. Es ist definitiv einfacher, solche Sachen vor Ort zu machen. Heh.

Was war noch ? Ah, ja eine lustige Begebenheit mit meiner Bankkarte: meine alte Karte verlor am 31.12.2012 ihre Gueltigkeit. Die neue kam ueber Umwege und mit vielen Wochen Verzoegerung vergangene Woche in Polynesien an. Doch leider ohne Funktion. Tja, die Karte muss an einem Geldautomaten der Berliner Volksbank freigeschalten werden. Hmmm. Ok, Email an die BVB mit dem Ergebnis, dass ich eine neue, freigeschaltete Karte bekomme – irgendwann. So wird das Bargeld langsam aber sicher ziemlich rar an Bord und der Skipper muss sich mit dem Gedanken herumschlagen, ueberfluessige Ausruestungsgegenstaende zu veraeussern.

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Spaetschicht

Witterungsbedingt geht’s mit dem Coquito Webshop schneller voran als gedacht. Einen Meter neben mir heult der Wind mit 30kn und der Regen kommt waagrecht. Schlafen ist nicht und so setze ich mich wieder vor den Computer. Gerade finde ich wieder rein, da driftet ploetzlich ein Segelboot vorbei.

Die kleine rote Ketch aus der Schweiz, die Vorgestern hier ankam, ist etwa 100m gedriftet und kommt jetzt genau zwischen der Suvarov und der Domani zum liegen. Drei boote nebeneinander, zwischen den Booten je eine gute Schiffslaenge Platz. Nachdem sich die Lage etwas beruhigt und der Anker des neuen Nachbarn offensichtlich haelt, setze ich mich wieder an den Computer und vertiefe mich in CSS und Smarty.

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Fernarbeit und Frontdurchgang

Obwohl die Arbeit am Schiff – oder an den Schiffen – noch nicht fertig ist, mache ich gerade Telearbeit. Hehehe. Definitiv ein Wort aus dem letzten Jahrhundert. Zur Arbeit am Rechner ist zu sagen, dass viele von euch dies vermutlich am Handy oder Tablet in der S-Bahn lesen oder an einem Rechner, der in einem Haus steht und mittels Kabel mit der Aussenwelt kommuniziert. Die Arbeitsnomaden der Suedsee haben standortbedingt eher schlechte Karten, wenn’s um DSL & Co. geht. WLAN und UMTS ist hier auf Dauer auch nicht leistbar. Ha ! Und dann ? Die ganze Arbeit runtergeladen und lokal am Rechner installiert und nun darf gratis gebastelt werden. Es soll mal endlich der Webshop fuer Coquito fertig werden !

Am Nachmittag schlaeft der Wind ein, mir wird’s vor’m Rechner zu heiss und ich huepfe ins Wasser. Als ich auftauche staune ich nicht schlecht, als ich auf die Front blicke, die sich ein paar Meilen entfernt langsam naehert und uns den Wind ‘wegsaugt’. Ich huepf’ noch schnell in’s Dinghy und paddel’ an Land, treffe einen alten Bekannten, erwerbe Baguette und Aepfel und bin 10 Minuten spaeter wieder an Bord. Die Nachbarn sind auch wach geworde: Pascal zurrt gerade das Dinghy an Deck fest waehrend Lawrence auf der SY Domani das Sonnendach abbaut.

Ein paar Minuten spaeter pfeift’s mit ueber 30kn, doch der Anker ist bereits gut eingeritten und die Suvarov liegt auf 4m Wassertiefe mit 40m Kette. Da passiert nichts. Ich geh’ rein, koch was und zwei Stunden spaeter ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Diese kleinen Squalls und Fronten haeufen sich in den letzten Wochen. Die Regenzeit kommt wohl langsam zum Hoehepunkt – der Wassertank ist und bleibt randvoll. Schoen. Mmmh. Noch ein Lebkuchen. Njam njam.

(Und falls ihr’s nicht bemerkt habt: Ich poste nun weniger Sandstrand und mehr Regenfotos ! – Damit sich niemand mehr beschwert. Hahahaha)

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Das Weihnachtspaket ist angekommen !

Mein Weihnachtspaket wurde am 9.12.2012 abgeschickt. Gestern ist es angekommen ! Etwa drei Wochen zu spaet fuer Weihnachten, habe ich also endlich meine Weihnachtskekse bekommen, die Schwester Katja und meine Grossmutter fuer mich gebacken hatten. Obwohl die Leckereien ueber einen Monat unterwegs waren, hat dies dem Geschmack nicht geschadet – die Lebkuchen sind fantastisch ! Weiters im Paket: meine neue Geldkarte. Die alte war am 31.12. abgelaufen. Und auch wenn wir kaum Geld am Konto haben, aber ohne eine Moeglichkeit mit meiner Bank Transaktionen abzuwickeln zu sein, macht mich ein wenig nervoes.

Ausserdem mit dabei: Der erste selbst verfasste, gedruckte Artikel. Die oesterreichische Segelzeitschrift Yachtrevue hatte ihn im Dezember 2012 auf Seite 12. Obwohl ich nicht 100% mit allen Aenderungen einverstanden war, ist es glaub ich dennoch eine gelungene Geschichte geworden. Hier ist der Artikel als PDF.

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Mit der SY Pukuri nach Taravao

Die Pukuri war bis vor ein paar Monaten das Heim von Christine und Hannes, die nun mit ihrem neuen Kat ‘Optimist‘ auf Fiji sind. Jerry aus Costa Rica hatte den 12m Kat im November nach Moorea gesegelt und angefangen das Schiff umzubauen. Neue Motorhalterungen und zwei neue 30PS AB sind drauf, das Trampolin und Gross sind geflickt, die Steuerung verbessert und viele andere Sachen wurden in den letzten Wochen umgebaut. Eigentlich wollte Jerry bereits auf Tonga sein um dort mit Touristen zum Fischen zu segeln, aber – tja – Plaene haben sich geaendert. Da er nun aus Visa-Gruenden in die USA zurueck muss, haben wir gemeinsam mit Anker-Nachbar Pascal aus Frankreich das Schiff in die angeblich Taifun-sichere Bucht von Taravao gebracht. Die Bucht liegt tief in der Kerbe zwischen Tahiti Nui und Tahiti Iti, hat ein vorgelagertes Riff und einen Pass mit mehrere Kehren. Schwell kann unmoeglich den Ankerplatz erreichen. Die Sicherheit kommt leider mit einem Preis: Moskitos, Fliegen, viel Regen und gruenes Wasser. Aber es ist der perfekte Ort, um sein Schiff fuer ein paar Monate sicher zu wissen.

Abgesehen davon, dass ich fuer den Trip zur Nachbarinsel um 0500h aufstehen musste, waren die letzten zwei Tage ausserordentlich lustig. Ok, ok., segeltechnisch war erst mal nicht viel los, da der einzige Wind von Squalls und langsam durchziehenden Fronten generiert wurde. Doch selbst die leichte Landbrise vor Tahiti reichte aus, um den meiner Meinung nach sehr sportlich gebauten Kat mit 5kn dahinziehen zu lassen. Da die groessere Genua nicht einsatzbereit war, segelten wir mit einer relativ kleinen Fock und dem Gross zwischen Tahiti und Moorea gen Sueden und trafen am fruehen Nachmittag auf Hoehe von Tavere satten Gegenstrom und die ersten Squalls.

Sobald wir in den Schatten der dunklen Wolke kommen,  schnellt der Speedometer auf 9kn hoch und das Wasser zischt in einer kaum wahrnehmbaren Heckwelle vorbei. Die Minuten, in denen wir den Wind der Gewitterwolken einfangen konnten waren vielleicht meine unterhaltsamsten Segel-Momente ueberhaupt. Das Schiff ist super leicht und haengt traumhaft am Ruder. Fuehlt sich an, wie ein ueberdimensionierter Hobie-Kat. 10 Knoten waren mit kleinen Segeln in den Boen kein Problem. Auf einem anderen Kurs, mit Spi und ein bisschen Mut ausgestattet, kann man da sicher 15kn rausholen. Und das mit einem Cruising-Boot. Sweet ! Dennoch haetten wir gerne mehr Wind gehabt. Die letzten Meilen mussten wir motoren, um noch bei Tageslicht durch das Riff zu navigieren.

Nachdem ich mit zwei Frauen an Bord normalerweise eher gesittet lebe (haha), geht’s auf einem reinen Maenner-Toern natuerlich anders zu. Da wird nach dem erfolgreichen Mooring- Manoever zum Sundowner eine Bierkiste auf den Tisch geknallt und geschlafen wird, wo einem dann irgendwann die Augen zufallen. Nachts sangen uns dann die Moskitos in den Schlaf und um 0500h morgens wurde ich von der Sonne und dem Surren einer Fliegeninvasion wach. Jerry bekochte uns abends noch mit Steaks und das (Maennertoern-Klischee) einfach ungewaschen am Tisch stehengelassene Geschirr hat eine magische Anziehungskraft auf Musca domestica, wie die gemeine Stubenfliege korrekt bezeichnet wird. Der grossen Muelldeponie von Tahiti entschwaermen je nach Windrichtung manchmal dunkle Fliegen-Wolken und eine derartige Delegation hatten wir eben morgens im Cockpit. *rrr* Aber genug jetzt von den Haustieren.

Wir haben am Vormittag noch die Segel und anderen Kram verstaut, die Pukuri in die hier ansaessige, kleine Marina verlegt und sind dann bei sintflutartigem Regen mit dem Mietauto hoch nach Tahiti. Nach einer Abschiedspizza ist Jerry wieder zurueck zu seinem Boot, um dort bis Sonntag alles fertig aufzuraeumen und seine Sachen zu packen. Pascal und ich nahmen die Faehre am spaeten Nachmittag zurueck nach Moorea und sind mit dem Bus kurz vor Sonnenuntergang ‘zu Hause’ in der Opunohu Bay angekommen. Eine schoene Abwechslung, so ein kleiner Ausflug…

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Es geht vorwaerts

Wenn man auf einem neuen Schiff zum arbeiten beginnt, geht am Anfang erst mal alles sehr, sehr langsam. Das kann ganz schoen frustrierend sein, wenn man jedes Kabel und jeden Schlauch nachverfolgen muss und zwischendurch mal wieder eine oder mehrere ueberflutete Bilgen ausraeumen und reinigen muss. Aber auch wenn’s nur in mini-Schritten vorwaerts geht, es passiert dennoch was.

Und so sind mittlerweile beinahe alle Taschen und Kisten mit Rancho-Zeugs verstaut, wir haben eine Seewasser-Pumpe in der Kueche, das Druckwassersystem ist wieder instandgesetzt und abgedichtet, der Watermaker ist eingabaut und laeuft, die Solarpanele sind am Geraetetraeger und an der Reling montiert und der Skipper kann sich freuen ! Endlich gibt’s wieder Energie satt und die Wasserknappheit bzw. das Kanister schleppen hat auch ein Ende.

Nach einer Woche gnadenloser Flaute, welche mir die Arbeit ob der unertraeglichen Hitze nicht einfacher machte, gibt’s seit ca. 2 Stunden endlich wieder Wind. Der soll auch die naechsten Tage bleiben und ich werde den nutzen und wohl uebermorgen zurueck nach Tahiti segeln. Die alleine gelassene Rancho Relaxo macht mir ein wenig Sorgen und ich muss endlich die restlichen Sachen ausraeumen und noch ein wenig Equipment ausbauen. Vermutlich bleibe ich also nur ein paar Tage, bis ich wieder hierher zurueckkomme.

Weihnachten und Silvester habe ich mit Jean Claude und seinen beiden Toechtern verbracht und ich muss sagen, das von uns veranstaltete Feuerwerk hat das hier ansaessige Hilton eindeutig auf Platz zwei verwiesen. 2013 beginnt ganz grossartig !

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Der erste Segeltag mit der Suvarov

Oh wie schoen !! Endlich wieder unterwegs. Sensationell !! Wider erwarten hat auch alles genau wie geplant geklappt. Ich hab morgens noch das Chaos etwas minimiert und vor allem im Heck etwas aufgeraeumt, das Dinghy an Bord genommen und das Schiff seeklar gemacht. Um 13h ging’s dann los. Die Rancho Relaxo bleibt etwas depremiert an der Mooring haengen und ich motore langsam richtung Sued-Pass und weiter auf die offene See hinaus.

Kurz hinter’m Riff erwischt mich eine nette Brise und die Genua wird gesetzt. Wunderbar segelt die Suvarov mit sechs Knoten Kurs NE. Kein Chaos im Schiffsinneren, kein Wasser im Schiff, auch sonst keinerlei Ueberraschungen. Alles laeuft wie geschmiert und trotz des anhaltenden Regens bin ich uebermaessig gluecklich, endlich wieder auf See zu sein. Um 17:30 faellt der Anker in’s tuerkise Wasser der Opunohu Bay und ich mache mir ein Anlege-Bier auf. Spitzenmaessiger erster Toern. Haette nicht besser sein koennen !

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Weihnachtsferien

Ich habe beschlossen, in den Weihnachtsferien auf Urlaub zu fahren. Wo ich hin fahre ? Nach Moorea moechte ich gerne segeln !

Die Rancho ist bis auf die Vorschiffkoje leergeraeumt. Solarpanele, Watermaker, KW-Funke – alles schon an Bord der Suvarov. Unser etwas marodes deflatable-Dinghy haengt an der Rancho, Bruno’s Pinguin am Heck der Suvarov. Die Mooring fuer die Rancho habe ich bis Neujahr bezahlt. Jetzt koennt’s eigentlich los gehen.

Wenn da nicht die Kisten, Taschen und Tueten waeren, die sich zwischen Bergen von Ersatzteilen, Werkzeug, Musikinstrumenten und Seekarten zwaengen. Da muss morgen noch jemand aufraeumen, sonst wird das Chaos auf See gross ! Also heisst’s bald aufstehen, denn gegen Mittag moechte ich lossegeln.

Das erste mal mit dem neuen Schiff !! Und auch gleich noch alleine, da ist die Aufregung natuerlich gleich noch groesser. Die Freude aber auch ! Denn erst heute ist mir bewusst geworden, dass wir nun endlich wieder mobil sind. Hatte ich schon fast vergessen, wie das ist mit den vielen Ortswechseln und so. Nach den erlebnisreichen und etwas irren Wochen in Tahiti wirklich eine Erleichterung, endlich mal wieder wo anders hin zu koennen.

Bin schon sehr gespannt, ob das Paket aus AT angekommen ist….

Frohe Weihnachten allerseits !!

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Umzug

Endlich geht’s vorwaerts ! Heute hat’s das erste mal seit ueber einer Woche nicht – ueberhaupt NICHT geregnet ! So konnte ich endlich mal ein paar Fahrten mit dem Dinghy machen und schwubbs ist schon das Heck, der Salon, Kueche und Bad ausgeraeumt. Geht natuerlich trotzdem langsam – drei Kisten und ein paar Taschen einraeumen, trocken ins Dinghy bekommen, zur Suvarov und dort wieder an Bord wuchten ohne reinzufallen. Dann fuer all den Kram einen neuen Platz finden. Uuuuund… naechste Runde.

Aber nach einem guten Tag sind nun die Bilgen auch schon leer und es bleibt nur noch das Vorschiff, die Hundekoje und das Werkzeug auszuraeumen. Die WCs hatte ich mal an einem Regentag getauscht – die duerfen ja nass werden.

Nach einem verdienten Sundowner mit Relings-Nachbar Chico habe ich noch die letzten Kisten und Taschen ausgereaumt. Morgen kommt dann der Rest. Yay !!

Ich hab nur Regenbilder. Tut mir leid.

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Regentage im Suedpazifik

Und wieder – wie jeden Tag der vergangenen Woche ziehen auch heute mehrere kleine Schlechtwetterfronten ueber Tahiti hinweg. Ich denke, sowas bezeichnet man im allgemeinen als ‘Passatstoerung’. D.h. es ziehen sich mehrere Tiefdruckgebiete quer durch den Pazifik: von Polynesien bis noerdlich von Fiji – ueber eine Strecke von ca. 3000 Meilen. Hier in meiner Gegend werden die Tiefs wohl bald zwischen zwei gigantischen Hochdruckgebieten zerquetscht, waehrend sich die beiden westlichen Cyklonen zu einer tropischen Depression, eventuell sogar zu einem Taifun entwickeln koennten.

Langweilig, wenn ich ueber’s Wetter schreibe ? Mir gar nicht ! Es mag etwas seltsam anmuten, doch ist die Diskussion ueber’s Wetter unter Seglern kein Smalltalk sondern beinahe lebenswichtig. Es geht um die Fortbewegung, um die Sicherheit am Ankerplatz, darum, ob es moeglich ist mit dem Beiboot an Land oder zum Einkaufen zu fahren. Oder in meinem Fall, ob man Sachen von einem auf das andere Schiff transportieren kann. In letzterem Fall ist es so, dass das Dinghy mehrmals am Tag leeergeschoepft werden muss. Morgens steht das Suesswasser in etwa knoecheltief. Will man nun Buecher, Klamotten, Werkzeug, Ersatzteile und Lebensmittel transportieren ist es nicht unbedingt von Vorteil, wenn die Regenschauer relativ unberechenbar durchziehen.

So beschaeftige ich mich nach wie vor damit, die an Bord befindlichen Elektroniksachen zu verstehen, lese Bedienungsanleitungen und spiele mit Radar, Fishfinder, GPS, Plotter, usw. Gestern habe ich ca. 30 Minuten lang nach einem Schalter fuer die Beleuchtung des Motorraumes gesucht – und letzten Endes auch gefunden. Ich entdecke Schlaeuche der Motorlueftung und verfolge Kabel bis zu ihrem Ursprung. Es wird wohl dauern, bis wir das neue Schiff so halbwegs verstehen.

Naechste ToDos: Toillette wechseln (ist undicht und unsere ist schoener, neuer) und gleichzeitig Salzwasserleitungen legen fuer Watermaker und Spuele. Aber eigentlich sollte ich (noch) nicht an’s Umbauen denken. Erst mal muessen unsere Sachen wieder alle auf einem Schiff sein. Es ist schon genug Beschaeftigung, sich um ein Schiff zu kuemmern. Wenn ich hundertmal am Tag sorgenvoll auf’s havarierte Nachbarschiff blicken muss, hilft das auch nicht. Also hoffen wir mal, dass es bald wieder ein wenig trockener wird, auf dass unsere restlichen Sachen den Weg an Bord der Suvarov finden.

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Die letzte Nacht auf der Rancho

Die letzte Nacht. Wow ! Ich dachte nicht, dass das passieren wird. Und ich dachte vor allem nicht, dass alles so schnell passieren wird. Morgen werde ich dann also schon auf der Suvarov schlafen. Hoffentlich wird das Wetter ein wenig besser – sonst wird beim Uebersiedeln alles nass.

Es ist schon ein echt trauriger Moment. Das letzte mal den Petroleumherd benuetzen, das letzte mal Zaehneputzen im kleinen Bad…. Aber hey. Morgen werde ich dafuer sicher super gluecklich sein. Vor allem, da dann endlich schluss mit diesen kurzen, heftigen Schiffsbewegungen ist. Der Schwell nimmt nach wie vor zu und fuer heute Nacht sind 3.8m Welle angekuendigt. Da schlafe ich lieber auf einem Schiff mit Mast.

Morgen mehr…

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Neuer Nachbar

Heute morgen ist die Segelyacht Suvarov angekommen und wurde an die Mooring gleich neben der Rancho Relaxo geparkt. Ich kann also hier vom Computer unser neues Zuhause sehen ! Jajajaaaa !!

Morgen am Abend wird Bruno, der Besitzer der Suvarov nach Europa fliegen und ich werde anfangen unsere Sachen zu packen und umzuiehen ! Oh, ich kann kaum noch warten…. Jaaaaa !!

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Alleine in Papeete

Gestern um 21h haben wir mit zwei Reisetaschen, einem Segelsack, drei Rucksaecken, zwei Stueck ‘Handgepaeck’ und vier Personen zum Dinghysteg uebergesetzt. Gluecklicherweise besitzen wir ein recht grosses Beiboot ! Gui macht in Argentinien ja nicht Urlaub, sondern wird viel fuer ihr Modelabel arbeiten. Um also auch ein wenig Material zu haben, nimmt sie mal locker 80kg (!!!) Baumwollstoffe im Flugzeug mit. Ein Ballen hatte nicht mehr im Gepaeck Platz und geht einfach in die ‘Handtasche’. Hahaha. Ich glaube, das ist ein neuer Ackerman’scher Logisik-Rekord. Ich persoenlich liebe es ja leicht zu reisen: Nix ist laestiger als fuenf Taschen umgehaengt zu haben, besonders wenn’s um Mitternacht noch 28 Grad hat. Gui sieht das anders: jedes zulaessige Kilo Gepaeck muss ausgenuetzt werden !

Am Steg erwartet uns Bruno Nr. 2 – der Eigner der ‘Suvarov’. Wir packen sein Auto randvoll und werden zum nahen Flughafen in Faaa gebracht. Die Schlange am Check-In ist lang – obwohl wir eigentlich drei Stunden vor Abflug bereits hier sind. Gui wollte auf Nummer sicher gehen, denn ihr Visum ist bereits vor drei Tagen abgelaufen – man weiss ja nie. Als wir am Schalter die Unmengen an Gepaeck auf die Waage wuchten ist es bereits halb elf Nachts – also schon eineinhalb Minuten nach ‘sailor’s midnight’. Den LosLocos haengen die Augenlieder schon runter und die Kinder sind sehr, sehr traurig. Sie zu troesten faellt schwer, doch die Vorfreude auf die argentinische Familie siegt am Ende doch.
Bei der Passkontrolle kommt es wie erwartet: Gui und die Kinder werden erst mal beiseite genommen. Dass Gui beinahe den gesamten Montag auf der Polizeistation in Papeete verbracht hat, um dieser Situation zu entgehen, hilft gar nichts. Erst mal sehen die Uniformierten nur Probleme. Eigentlich ja nicht schlimm, denn Gui will ja AUSreisen und daran werden sie die Behoerden wohl kaum hindern. Doch es steht natuerlich auch die problemlose EINreise Ende Februar am Spiel. So wird eifrig diskutiert und erst als die Behoerden unsere etwas komplizierten Umstaende erfassen lichten sich die Gesichter. Wenn man in Deutschland gelebt hat, dann ist ja natuerlich alles gaaaanz anders. Huh ? Keine Ahnung. Aber das war es, was dann die Formulare wieder in den Schubladen verschwinden liess.
Vom Flughafen laufe ich dann die Uferstrasse zurueck nach Sueden in Richtung Marina. Es ist annaehernd Vollmond, ein klein bisschen Wind schiebt die Starken Duftwolken der Tiare-Baeume umher. Als ich nach einer Stunde Fussmarsch wieder am Schiff ankomme, hoere ich am nahen Flughafen ein grosses Flugzeug abheben. Der Flug nach Santiago du Chili via Isla de Pasqua. Da gehen sie dahin. Jetzt bin ich also fuer drei Monate alleine.
Zum Fruehstueck huepft niemand auf dem Bett herum und ich schlafe bis in den spaeten Vormittag hinein. Nach einem Sprung ins Wasser folgt ein schneller Blick ins Internet und ich bin begeistert: FUENFZEHN wunderschoene Kommentare auf den letzten Blogeintrag ! Wie koennte mein erster Tag als Einhand-Segelboot-Bewohner schoener beginnen ? Da steigt natuerlich die Motivation und so sitze ich nach dem Bananen-Nutella-Fruehstueck schon vor’m Rechner und tippe wieder…

Ein Detail zu unserem zukuenftigen Schiff fiel mir noch ein – erfahrene Segler und Kenner des Pazifikraumes haben’s sicher schon rausgefunden: Das Schiff traegt den Namen einer Insel aus der Cook-Gruppe. ‘Suwarrow’ oder ‘Souvorow’ ist ein kleines Korallenatoll, ca. 830 WNW von Tahiti. Benannt wurde sie nach dem russichen Schiff ‘Suvorov’, welches das unbewohnte Atoll im Jahre 1814 entdeckte. Beruehmtheit errang die Insel durch den Neuseelaender Tom Neale, welcher Mitte des 20. Jahrhunderts insgesamt 16 Jahre alleine auf diesem Fleckchen Land lebte. Bernard Moitessier lernte hier viele Techniken der erfolgreichen Bewirtschaftung von Korallenatollen, welche er spaeter auf Ahe in den Tuamotus umsetzte. Suvorov (noch eine weitere moegliche Schreibweise) war immer schon ein Fixpunkt auf unserer Reiseliste. Und mein Laptop heisst auch ‘Suwarrow’ ! Zufaelle gibt’s…

Und dann habe ich auch noch eine schlechte Nachricht: Die Bilder der naechsten drei Monate werden leider eher miese Qualitaet haben. Die gute Kamera ist mit Gui nach Argentinien geflogen und ich muss auf’s Kompaktformat ausweichen. Tut ein bisschen weh, die pixeligen Fotos mit komischen Farben und starkem Bildrauschen anzusehen. Aber was soll’s. Hauptsache bunt !

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Die Segelyacht SUVAROV

Gui, Bruno und Viola packen ihre Sachen und werden heute nach Argentinien fliegen. Sie besuchen die Grosseltern und Gui wird vor allem neue Kollektionen fuer  Coquito entwerfen. Ich bleibe inzwischen in Polynesien und bereite den Umzug auf unser neues Schiff vor: die Segelyacht SUVAROV !!

Ja, ja ! Wir haben ein neues Schiff gefunden. EineCaroff Sterven MKII, Baujahr 1995. Sie ist stolze 12.3m lang und (fuer uns) unglaubliche 4.3m breit, gebaut natuerlich aus Stahl. Wir werden also viel mehr Platz als auf der Rancho Relaxo haben und vor allem werde ich mir nicht mehr staendig den Kopf stosssen, worauf ich mich schon extrem freue !

Ihr habt die Schadensliste der Rancho Relaxo gesehen und obwohl wir uns noch immer sehr schwer tun, unser geliebtes Schiff los zu lassen, ist es einfach die bessere Entscheidung, lieber in ein neues Boot zu investieren. Einige Kommentare treffen den Punkt auch genau: Wir koennen und wollen nicht ein Jahr in einer Schiffswerft mit Renovierungsarbeiten verbringen. Vor allem die Kinder wollen das nicht. So werde ich also die naechsten Monate damit verbringen all das teure Equipment der Rancho auf die Suvarov zu transferieren um dann in der naechsten Saison ab April startklar zu sein. Juhuuuuuu !!!!!

 

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Besuch bei unseren Rettern

Beinahe vier Wochen sind vergangen. Noch immer habe ich grosse Schwierigkeiten, meine Gedanken zu ordnen. In Sachen Schiff sind wir immerhin einen grossen Schritt weiter, dennoch: Bevor nicht alles gesichert ist, will ich hier erst mal noch nichts verlautbaren. Aber wir sind guten Mutes, die Reise wird sicher fortgesetzt. Zum Glueck haben wir so viele Freunde und interessierte Blogleser, die uns mit Tipps versorgen und uns Mut zusprechen. Das ist schon eine wunderbare Sache, wenn man Abends mit wirren Gedanken den Rechner anmacht und immer wieder liebevolle Emails aus Deutschland, England, Panama oder anderen Plaetzen dieser Erde bekommt !

Die Piloten des Rettungshubschraubers hatten sich ja schon nach unserer Abbergung aeusserst liebevoll um uns gekuemmert, doch hatten wir nicht mit einer Einladung auf die Navybase zum Grillen gerechnet ! Fuer uns eine aeusserst willkommene Abwechslung um dem Bordleben zu entfliehen, aber vor allem fuer die Kinder eine wichtige Sache. Sie sollten den Hubschrauber und seine Crew nun endlich ganz ohne Stress sehen und sich alles in Ruhe ansehen koennen. Bruno und Viola durften durch den Hubschrauber klettern, das Aufklaerungsflugzeug begutachten, Pilot im Truppentransporter spielen, sich mit der Winsch abseilen. Alles war erlaubt. Und die Piloten haben extra einen freien Tag geopfert um mit uns Zeit zu verbringen.

Die Hitze am Rollfeld war zwar fuerchterlich, doch den Kindern macht das natuerlich gar nichts aus. Stundenlang haben sie saemtlichen Personen Loecher in den Bauch gefragt, alles begutachtet und sich vor allem spitzenmaessig amuesiert. Welches Kind wuerde sich nicht so einen Tag wuenschen ?

Wir als Eltern sind super gluecklich, denn so koennen die Kinder das Erlebte besser verarbeiten und werden immer mit positiven Gefuehlen an die Hubschrauber-Rettung zurueckdenken.

Dass ich in den letzten Wochen nur sehr unregelmaessig zum Blogschreiben komme wird sich hoffentlich bald aendern. Endlich habe ich angefangen die Inbox aufzuraeumen und Emails zu beantworten. Die Situation an der EDV-Front normalisiert sich also auch zunehmends und bald werde ich sicher wieder regelmaessiger schreiben koennen. Ach – apropos Schreiben: Gemeinsam mit der Yachtrevue ist ein langer Artikel im entstehen, dieser wird wohl in der Dezember-Ausgabe enthalten sein !

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Ein Wochenende in Moorea und … alles aendert sich

Um ein wenig Abstand zu bekommen und weil Loana ihren 12. Geburtstag feierte, haben wir beschlossen mit der Faehre zur Nachbarinsel ueberzusetzen. Jean Claude, den wir vor zwei Wochen in Moorea beim Evakuieren seiner havarierten Yacht kennenlernten, hatte uns fuer ein Wochenende eingeladen.

Die Fahrt mit der Schnellfaehre dauert nur eine gute halbe Stunde und wir werden mit dem Auto abgeholt. Es geht die Uferstrasse entlang, die wunderschoene Blicke ueber die Lagune bietet, rein in die Cook Bay und weiter ins Hinterland, wo wir das Geburtstagskind auf einer Pferde-Ranch abholen. Die Energie der 12-Jahrigen scheint grenzenlos, denn es geht gleich weiter zum Jazzdance und dann erst in das gemuetliche, kleine Haus mit wunderschoenem, tropischen Garten. Es wachsen Bananen, Mangos, Papayas und natuerlich Kokosnuesse und unter all dem satten Gruen findet man eine Horde Huehner und eine Gruppe Hasen herumhoppeln. Das Wochenende am ‘Land’ ist eine perfekte Abwechslung fuer uns Schiffbruechige, denn endlich denken wir mal nicht an die Rancho, sondern lenken uns mit endlosen Gespraechen oder der (versuchten) Reparatur einer alten Honda ab.

Zu schnell vergeht das Wochenende und wir kommen Sonntag Abend wieder in Tahiti an. Am Montag morgen finden wir uns ploetzlich in einer kleinen oesterreichischen Enklave wieder, denn neben uns hat am Vortag die ‘Chi’ festgemacht und die ‘Optimist’ ist auch nochmal zurueckgekommen, um einen Defekt zu reparieren, bevor es endlich weiter nach Fiji geht.

Wir haben viele verschiedene Meinungen und Preise erfragt und und gebrauchte Masten angesehen und es steht fest: Die Rancho Relaxo kann von uns nicht repariert werden. Wir haben versucht, moeglichst ohne allzu grosse Emotionen an diese Sache ranzugehen, da es sich jedoch nicht um irgendein Objekt sondern um unser Zuhause handelt und wir viele Erlebnisse und Erinnerungen mit diesem wunderbaren Schiff verbinden, wird uns ein Abschied sehr, sehr schwer fallen. Aber eine Reparatur wuerde mehr Geld verschlingen, als unser Schiff bei einem Verkauf erzielen koennte. Dennoch muss man bei dieser Angelegenheit auch das Positive sehen: Da der Bootsmarkt zur Zeit ziemlich am Boden ist und wir uns am Ende der Welt aufhalten, findet man hier auch etliche Schiffe, die fuer uns durchaus in Frage kommen und mit denen wir guenstiger als mit einer Reparatur wegkommen. So konzentrieren wir gerade unsere Energien auf diese Suche nach einem passendem Stahlkahn und die anschliessende Finanzierung. Und in beiden Punkten gibt es aeusserst positive Entwicklungen !

Es scheint alles etwas irreal, vor genau zwei Wochen lagen wir am Riff und dachten, wir wuerden alles verlieren. Nun sieht alles danach aus, als ob wir die Reise im naechsten Jahr mit einem anderen Schiff fortsetzen werden. Hauptsaechlich verdanken wir diese Moeglichkeit unseren Familien, die voll hinter uns stehen und uns diese zweite Chance ermoeglichen. Viele Freunde und Blogleser haben uns ebenso unterstuetzt und aufgemuntert, die Reise fortzusetzen. Und genau das wollen wir machen. Auch wenn die weitere Reise nicht mehr mit der Rancho Relaxo erfolgt und wohl auch ein wenig mehr mit Arbeiten zu tun hat. Aber dadurch sollte es nicht weniger spannend sein und wir sind uebergluecklich ueber diese Wendung der letzten Tage !!

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Auf und ab

Jeder Tag ist anders. Einmal sind wir alle (incl. Kinder) frustriert und deprimiert und am naechsten Tag scheint es, als wuerde uns das Leben wieder mit voller Kraft umarmen und druecken. Eigentlich sind unsere Gedanken zu wirr und bezueglich Schiff koennen wir auch noch immer nicht viel Konkretes sagen, doch wollte ich mich unbedingt fuer die Spenden bedanken.

Es ist ein Wahnsinn !!!! Leute – wir sind wirklich fassungslos, wieviele Freunde uns gerade helfend unter die Arme greifen. Vor allem aber sind es bisher unbekannte, weil anonyme Blogleser die nun ploetzlich aktiv werden und sich finanziell fuer die ‘virtuelle Mitreise’ bedanken.

Alle Freunde, Spender und Blogleser die uns mit Worten unterstuetzen: Vielen, vielen Dank !!! Sobald wir wieder etwas klarer Denken koennen, werde ich hier auch wieder mehr schreiben. Doch jetzt gerade wuerde ich wohl nur Verwirrung stiften.

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Unterstuetzung fuer die Rancho Relaxo of the Seas

Viele Freunde und Blogleser haben uns in den letzten Tagen geschrieben, dass sie gerne helfen wuerden und wir sollen doch mal einfach unsere Kontodetails senden.  Aber alleine der Gedanke um (finanzielle) Hilfe zu fragen machte mir schon richtiggehend Angst. Das hat einige Gruende. Der erste ist vermutlich Stolz. Ich denke, dieser wurde auf dem Riff in Tetiaora sowieso ordentlich zurueckgestutzt und muss einfach ignoriert werden. Der zweite ist, dass es unsere alleinige Entscheidung war, auf diese Reise zu gehen um Abenteuer und ein einfaches Leben zu suchen (was wir auch groesstenteils gefunden haben). Es war MEINE Schuld als Skipper, nicht sicher navigiert und dann das Schiff auf’s Riff gesetzt zu haben, weil ich waehrend meiner Wache einschlief. Warum sollte jemand anders fuer meine Fehler bezahlen ? Drittens: Auch wenn finanzielle Hilfe uns im Moment sicher sehr helfen wuerde, muessen wir uns dennoch Gedanken um unsere mittel- und langfristige Finanzierung machen. Wir denken hier in die Richtung Magazinartikel, eventuell ein Buch (E-Book ?) zu schreiben, ich koennte EDV-Arbeit machen und Gui plant einen Webshop fuer ihr Kinderklamotten-Label ‘Coquito’. Weitere Tipps und Ideen sind sehr willkommen !

Was unsere Meinung bezueglich Spenden letzten Endes geaendert hat: Hilfe in der Form helfender Haende wuerden wir ja auch nicht ablehnen. Da dies aber mitten im Pazifik keine Option ist, warum sollten wir uns dann finanzieller Hilfe verschliessen ?
Wir haben also ein Paypal Konto eingerichtet, welches ihr hier rechts am Rand finden koennt. An selber Stelle sind auch unsere deutschen Kontodaten hinterlegt. Seid euch gewiss, es war wirklich nicht leicht diese Zeilen zu schreiben. Fuer jeden Cent der uns hilft, wieder flott zu werden sind wir sehr dankbar. Vielen Dank fuer eure Unterstuetzung !

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