Monthly Archives: Samstag, der 24. August 2013

Die Rancho Relaxo of the Seas wechselt Besitzer !

Sonntag Vormittag geht’s mit der Suvarov nach Tahiti, wo wir gegen 16h am City-Pier eintreffen. Heute gibt’s Sonntags/Feiertagsprogramm: Essen bei der Roulotte’s am Meer und spaeter ein Kinderfilm im Kino von Papeete – wer weiss schon, wann wir das naechste Kino finden ?

Montag dann das volle Programm: Gui, ich und die Kinder marschieren Richtung Industriehafen Fare Ute, Gui geht zum Zoll um weitere Verhandlungen bezueglich der ‘Papeetisierung ‘ der Rancho Relaxo zu starten. Wenn ein Schiff hier in franz. Polynesien den Besitzer wechselt, sind 26% des Schiffswertes als Steuer faellig. Da die Rancho aber nicht zu verkaufen war, wechselt sie als Geschenk den Besitzer und so koennen wir mit viel Geschick und der Hilfe eines ‘Agenten’ die Steuer fast auf Null druecken. Es waere genau im Sinne Moitessier’s: Bei unserer Havarie hatten wir viel Glueck und mit der Hilfe vieler Freunde und unserer Familien bekamen wir eine zweite Chance. Dafuer geben wir ohne Gegenleistung unser altes Schiff weiter.


Ich gehe inzwischen mit den Kindern in der Reihenfolge zu: ACE Hardware 1, ACE Hardware 2, Dive-Shop, Werkzeugladen, Nautisport, Yamaha Dealer, Sing Tun Hing Marine. Dann treffen wir uns zu Mittag wenn alle Aemter und die meisten Laeden zu haben zum Essen. Danach nochmal gemeinsam zu: ACE1, ACE2, Nautisport, Sing Tun Hing, Schrotthaendler, AS Systems, Ocean 2000 und voll bepackt retour zum Schiff. Das muss man mal gemacht haben – den GANZEN Tag bei Tropenhitze mit zwei Kindern durch Papeete marschieren. Das ist nix fuer Weicheier und wir haben wirklich ganz besondere Kinder, die einen solchen Marathon ohne Murren mitmachen. Also zurueck am Schiff und alles Verstauen, die neue Kurzwellenantenne kommt erst mal an Deck und die Stoffe, die Gui fuer Coquito gekauft hat werden morgen zur Marina geliefert. Genau dahin wollen wir jetzt auch. Also ablegen und zum Sonnenuntergang nach Sueden zur Marina Taina tuckern.

Dienstag bringe ich Gui frueh morgens an Land, wo sie weitere Sachen in Papeete organisieren muss: Den Agenten fuer die Papeetisierung treffen, meine neue Sonnenbrille holen, dann ganz in den Sueden von Tahiti, nach Taravao und dort Maststufen bestellen, Samen des Magic-Tree sowie zwei Setzlinge besorgen und wieder retour. Waehrenddessen trifft Christoph, der neue Besitzer der Rancho ein und zusammen mit den Kindern stellen wir die Rancho auf den Kopf, erklaeren alles, reparieren die Bilgepumpen um dann spaeter die leckende Stopfbuchse zu ersetzen, starten den Motor, checken den Diesel, reparieren den Petroleumherd, die Steuerung und den Warnpiepser fuer die Motortemperatur, klarieren das Deck auf, bringen einen Anker am Bug an, biegen die Sprayhood zurecht usw. Um 18h ist die Rancho fertig und wir auch. Wir treffen uns zu Dusche und Bier an Land und machen Feierabend.

Mittwoch morgen zieht Gui erneut nach Papeete, um endlich die Stoffe abzuholen, waehrend ich die Suvarov startklar mache und Christoph das Unterwasserschiff der Rancho von zehn Monaten Bewuchs befreit. Gegen 10h kommt Gui zur Marina und ich fahre mit der Suvarov zur Tankstelle, wo wir 120 Liter Diesel aufnehmen, Christoph das untere Stueck vom Mast der Rancho an Bord bringt und ca. 50kg Stoffe an Bord gehievt werden. Danach geht’s wieder raus auf’s Mooringfeld, wo wir an der Rancho andocken, diese mit 20l Diesel ausstatten und unser Kajak rueber packen, damit Christoph im allerschlimmsten Fall einen schwimmenden Untersatz hat. Als die Sonne im Zenith steht, fahren wir los nach Norden durch die Lagune und am Flughafen vorbei, gefolgt von unserem alten Schiff, der Rancho Relaxo. Christoph sitzt am Steuer und grinst, waehrend er hinter uns durch den Pass auf die offene See raus faehrt. Wir haben die Reise gut geplant und ausnahmsweise war auch der Wetterbericht korrekt: Kein Wind und kaum merklicher Schwell. So motoren wir mit 5 Knoten gemuetlich Richtung Moorea, die Rancho immer mit ca. 100m Abstand hinter uns. Waehrend wir schon von Tonga und Fiji traeumen und kaum glauben koennen, wie perfekt die Geschichte mit der Rancho Relaxo nun endet, springt ca. 200m vor uns ein riesiger Buckelwal aus dem Wasser. Ein junger Wal folgt kurz drauf. Wir passieren die beiden ganz langsam und staunen ueber ihre Kunststuecke und die gewaltigen Wassermassen, die dabei in die Luft geschleudert werden. Wahnsinn. Was fuer ein Tag. Kurz spaeter begleiten uns nochmal zwei andere Wale ein Stueckchen bis vor die Cook’s Bay. Um 16h laufen wir gemeinsam mit der Rancho in der Opunohu Bay ein. Wir wundern uns etwas, wie sehr dieser Ankerplatz fuer uns ein zuhause geworden ist. Wir werfen den Anker waehrend die Rancho an der bereits vorbereiteten Mooring, direkt vor dem Haus von Christoph, festmacht.

Christoph wird die naechsten Monate damit verbringen, die Rancho wieder flott zu machen. Und da er und seine Frau alte Segler sind, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Rancho bald wieder auf eine grosse Reise geht. Oh. Wir sind so gluecklich !!!

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Da blaest er !!

Gestern, als wir vom Einkaufen kamen, machten wir ein kleine Pause. Als wir so im Schatten einer Palme sassen und ein kleines Picknick vernaschten, sah ich den Blas eines Wales – genau vor uns, ausserhalb des Riffs: Buckelwal- Saison ! Damit wir auch zu unserer Chance kommen, haben wir den Dinghy Tank von Lorenz befuellt und den grossen Motor (40ps) auf sein Dinghy gepackt. Heute, gleich nach dem Fruehstueck war dann Alarm angesagt: Eine Walmutter und ihr Kalb – direkt im Pass zur Opunohu Bay !

Zehn Minuten spaeter waren wir dann schon mit Schnorchel und Kameras bewaffnet im Dinghy und zogen einen weissen Streifen Richtung Pass. Kaum angekommen, huepfen wir ins Wasser und starren ins etwas milchig-truebe Wasser in der Einfahrt. Ein paar Sekunden spaeter ein Schatten und augenblicklich taucht die riesige Walkuh und ihr Kalb aus dem nichts auf und schwimmen langsam und majestaetisch an uns vorbei. Ich merke, wie sich mein Puls ungefaehr verdoppelt und habe etwas Probleme, die Kamera stillzuhalten beziehungsweise sie ueberhaupt zu bedienen. Zu beeindruckend ist der Moment. Die Wale biegen wieder raus richtung Ozean und schwimmen das Riff entlang nach norden. Wir ueberholen, parken das Dinghy etwas abseits und tauchen nochmal unter. Diesmal noch naeher: Lorenz und ich muessen zur Seite schwimmen, um nicht vor der Nase der Wale zu landen. Obwohl es scheint, als wuerden sich die Tiere in Zeitlupe bewegen, ziehen sie dennoch mit 5-6 Knoten durch’s Wasser. Wir strampeln so gut es geht hinterher, raus in das tiefblaue Pazifikwasser, bevor wir sie endgueltig aus den Augen verlieren.

Eine Erinnerung, die wohl den Rest unseres Lebens lebendig bleiben wird. Und ein kurzes, wackeliges Video fuer unsere lieben Blogbesucher:

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Gruene Stahlketch. In Stereo.

Das ist ja merkwuerdig, denke ich: Das Schiff sieht doch wirklich sehr bekannt aus. Gruen, Stahl, zwei Masten. Groesse passt. Kinder an Bord. Aber irgendwie zu viele. – Naja, man kann ja nie sicher sein. Ist es doch zwei Jahre her, das wir uns zuletzt sahen. Aber die schwedische Flagge, die kann ich mir nicht erklaeren. So paddeln wir gleich mal rueber, um ein bisschen Hafenmeister zu spielen und kommen ins quatschen. Natuerlich kennen die Schweden die von uns gesuchten: “Ah, you’re looking for the Supermolli. Well, they should arrive any day now…”

Bruno ist das erst mal egal. Hauptsache Kinder – und dann sprechen die auch noch Englisch. Ist doch 1a ! Gleich das Segel rauf auf’s Dinghy und los. Zurueck kommen die Kinder erst spaet am Nachmittag, nachdem sie die halbe Bucht durchkreuzt haben.

Gestern sitzen wir gerade an Deck und installieren die neue Membrane fuer den Watermaker als schon wieder eine gruene Stahlketch in die Bucht einbiegt. Diesmal ist es keine Uebung. Es ist tatsaechlich die lang erwartete Supermolli !! Bruno und Viola springen und schreien am Vorschiff rum, waehrend ich ein paar Bilder knipse. Kaum faellt der Anker in den Sand, huepfen wir schon ins Dinghy und paddeln rueber. Wahnsinn, irre, …. das letzte mal sahen wir uns vor zwei Jahren in Laboe, Deutschland. Heute stehen wir nebeneinander in Moorea.  Und ueberhaupt ist unsere Geschichte eine sehr komische: wollten wir doch eigentlich die Supermolli kaufen, damals in 2009. Aber irgendwie sollte es nicht sein und so sind wir dann zur Rancho Relaxo gekommen.

Und in den naechsten Wochen brauchen wir dann auch nicht gegenseitig unsere Blogs lesen und kommentieren. Wie praktisch !

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