Monthly Archives: Samstag, der 29. Juni 2013

Testfahrt – LosLocos style

Auch wenn die Tage in Bora Bora mit unseren Freunden wunderbar waren, muessen wir dennoch zurueck. Gui hat einen Termin bei der Einwanderungsbehoerde und den muss sie dringend wahrnehmen, da sie ja schon naechste Woche nach Buenos Aires fliegen wird. Eigentlich nur ein Detail, doch muss es erwaehnt werden. Denn waere nicht der Termin, wuerden wir sicher auf etwas bessere Bedingungen fuer unsere Rueckreise warten. Als wir die Lagune durch den Pass im Westen von Bora Bora verlassen, koennen wir den langen, etwa drei Meter hohen Schwell schoen sehen und spueren. Der Wind ist leicht und wir segeln erst mal gemuetlich das Riff entlang nach Sueden. Auch waehrend der ersten Nacht bleibt der Wind noch eher moderat und wir kommen gut vorwaerts. Leider ist nur Kurs Sued moeglich, denn der Wind kommt genau aus SE, wo wir hin wollen.


Als Gui bei Sonnenaufgang ihre Wache uebernimmt, machen wir die erste Wende und haben neuen Kurs ENE. Der Wendewinkel stimmt und auch wenn die Segelei hart am Wind nicht besonders komfortabel ist, erledigt es dennoch auch einen weiteren, wichtigen Zweck: Wir muessen die Suvarov mal ordentlich her nehmen. Mal wissen, was sie so abkann. Und die Gelegenheit kommt bald, denn am Nachmittag ziehen die ersten kleinen Fronten durch und bescheren uns Regen und bis zu 35 Knoten Wind. Die Suvarov legt sich kaum auf die Seite und wir preschen mit vollen Segeln (!) und 8.5 Knoten Geschwindigkeit durch. Sensationell ! Mit der Rancho haetten wir das Gross im zweiten Reff und als Vorsegel vermutlich die kleine Fock gefahren. Die laengere Suvarov mit ihrem wesentlich breiteren Rumpf schaukelt das besser. Bruno macht uns darauf aufmerksam, dass die Doradeluefter im Salon etwas Wasser ausspucken. Die werden einfach mit Handtuechern zugestopft. Problem erledigt. Auch das kleine Fenster im Bad leckt. Da muessen wir mal mit Silikon ran – weiter nicht schlimm.

Waehrend der Zweiten Nacht legt der Wind zu und wir haben nun meist so um die 25 Knoten gegen uns. Zum noch immer vorhandenen Schwell aus SW kommt nun eine immer groesser werdende Windsee aus SE hinzu und unser Deck wird regelmaessig mit schaeumendem, weissen Wasser ueberflutet. Die Suvarov knallt ihren Bug in die Wellen und das ganze Schiff vibriert bei jedem Aufschlag. Der Laerm im Schiff, wie auch draussen ist ungewohnt. Wir segelnten die letzten Monate doch meist mit achterlichen Winden. Doch ansonsten laeuft alles super. Die Fleming Windsteuerung haelt unser Schiff schoen auf Kurs und auch sonst sind wir mit dem Vorwaertskommen bei diesen Bedingungen recht zufrieden.
Als ich spaeter, nachts nach unten gehe und ins Logbuch schreibe hoere ich ein seltsames Wassergeraeusch. Nein, es klingt nicht wie das uebliche Sprudeln vor den Fenstern und aussen am Bug. Und was ist das ? Klingt wie Dosen und Glaeser, die aneinanderstossen. Ich mache mal die Bilge in der Kueche auf und mir rutscht mein Seglerherz in die Hose. Unsere Lebensmittel schwimmen alle im Salzwasserbad ! Wir haben hunderte Liter Wasser in der Bilge. Uh Kacke !! Wenn wir jetzt eine Wende machen wuerden, koennten wir sogar die Verbraucherbatterien auf der Backbordseite ueberfluten. Nein – gar nicht gut, echt nicht !
Ich wecke Gui also eine Stunde vor ihrem eigentlichen Wachbeginn und fange selber an, mit einer mobilen, elektrischen Pumpe die Bilge zu lenzen. Nach einigen Minuten scheint sich der Wasserpegel zu senken und nach einer Stunde haben wir soviel raus, dass ich mit Schwamm und Eimer weitermachen muss. Wo das Wasser herkommt war schnell gefunden: Der Doradeluefter in der Kueche, der eigentlich die heisse Kochluft rausziehen soll funktioniert auf dem Kurs und bei der Kraengung wie ein Trichter. Mit jeder Welle schiessen einige Liter
Wasser in die Kueche. Gut drei Stunden spaeter habe ich unsere Bilge wider halbwegs trocken, bin todmuede und Gui – selbst etwas seekrank – uebernimmt noch fuer weitere drei Stunden das Steuer, damit ich zumindest ein bisschen schlafen kann.
Der letzte halbe Tag wird nochmal richtig hart und wir fordern der Suvarov einiges ab, doch wir kommen rechtzeitig und allesamt heil in Moorea an und fuehlen uns mal wieder wie echte Segler. 234 Seemeilen in zwei Tagen und das Gegenan und bei recht rauhen Bediungungen. Unsere Suvarov hat sich bis auf die Macken mit den Lueftern als ein gutes, schnelles Schiff erwiesen und wir haben das Segeln anscheinend auch noch nicht verlernt. Schoen !

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Midsummer und Bruno’s siebter Geburtstag in Bora Bora

Der wichtigste Tag in Schweden ist Midsummer – die Sonnenwende. Fuer uns ist der Tag noch wichtiger, denn es ist Bruno’s Geburtstag. Und am naechsten Tag wird Caroline von der Orkestern ein Jahr aelter. Es gab also jede Menge Gruende fuer eine ordentliche Party. Das Fest begann schon Mittags auf einem kleinen Motu, wo wir lustige Fotos unserer schwedischen Freunde im selbstgemachten Palmenkostuem machten, mit der Hauptinsel als Hintergrund.

Am Nachmittag ging’s weiter zu einem anderen Motu, wo wir am Privatstrand von Bruno, einem Polynesier ein grosses Buffet mit Knaeckebrot, Lachs, Thunfisch und weiteren Leckereien auftischten. Dann ging’s los mit schwedischen Liedern und um einen geschmueckten Pfahl tanzend bis in die Nacht, als wir ein grosses Lagerfeuer starteten und nochmal grillten. Dazwischen gibt’s immer wieder mal einen Sprung ins Wasser und ein Getraenk oder zwei. Um zwei Uhr nachts zieht die illustre Gesellschaft zurueck zu den Schiffen und irgendwie gehe ich dann mitsamt Sonnenbrille ueber Bord. Ist aber kein Problem, denn im kristallklaren Wasser der Lagune koennen wir die Brille am naechsten Tag aus 7m Tiefe wieder hochtauchen. Ist im uebrigen schon wieder die letzte Sonnenbrille, denn die neue ging am Trip nach Raiatea ueber Bord. Meh.

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Naechste Insel: Tahaa

Nach zwei Tagen in Raiatea mussten wir uns wiedermal verabschieden. Wir setzten die Segel und rasten durch die wunderschoene Lagune, die Raiatea und Tahaa verbindet Richtung Norden. Ganz in der NE-Ecke fanden wir eine freie Mooring hinter einem kleinen Motu und beschlossen, die Nacht hier zu verbringen. Leider war zu viel Wind und die Distanz zu gross, um mit dem Dinghy anzulanden. Aber wir waren noch eine Stunde schnorcheln bevor die Sonne hinter Bora Bora unterging.

Am naechsten Morgen geht die Rundreise weiter und wir segeln westwaerts. Bei einer Halse klemmt die kleine Winsch an Backbord und wir produzieren eine Sanduhr in der Genua. So suchen wir eine kleine Ankerbucht auf, werfen das Eisen in 20m Tiefe und nach ein paar mal Aus- und Einrollen und ein wenig im Wind flattern lassen funktioniert unser Vorsegel wieder. Weiter geht’s mit 6 Beaufort im Ruecken (und spaeter von vorne) wieder nach Sueden, zum Pass. Wir ziehen mit Halbwindkurs und acht Knoten durch das Riff und finden uns im aufgewuehlten Pazifikwasser wieder. Der Trip nach Bora Bora ist ein schneller und eine Stunde vor Sonnenuntergang segeln wir schon wieder in der naechsten Lagune.  Unsere schwedischen Freunde treffen wir allesamt hinter einem Motu, suedlich des Passes wieder.

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Tauchen am Sued-Pass und weiter nach Raiatea

Am letzten Tag in Huahine wollten wir zum Sued-Pass des Riffes und eine kleine Schnorcheltour machen. Gemeinsam mit Ninita und Orkestern schwingen wir uns in die Dinghies und tuckern also eine halbe Stunde durch die tuerkise Lagune. Am Pass entdecken wir, dass wir erst noch ueber ein zwischen-Riff klettern muessen, was wir auch schnell machen. Hier gibt’s dann einen Schwung bunter Fische zu sehen und auch ein paar Anemonen mit ihren typeischen Bewohnern, den Clownfischen.

Ich klettere dann spaeter noch ueber’s zweite Riff, um mal zu sehen, was im Pass so los ist. Doch die Wellen sind zu gross und Schnorcheln ist auf der Aussenseite zu gefaehrlich. Doch die Surfer haben ihren Spass. Der Schwell laeuft perfekt in den Pass und wir sehen so manche grandiosen Wellen, mit Surfern obendrauf. Beim naechsten mal packen wir dann auch das Brett ein und lassen dafuer den Schnorchel am Schiff.

Tags darauf verlassen wir Huahine schon wieder und machen uns auf den Weg nach Raiatea, wo die SY Gobo und SY Yasoo schon laenger festhaengen. Der Toern ist traumhaft mit 15-20kn Wind genau von Sued. Wir flitzen gerade nur so dahin und erreichen am spaeten Nachmittag Oturoa, wo sich die crews von drei Schiffen um unsere Festmacher streiten. Nach einem chaotischen Anlegemanoever landen dann alle bei Bier in unserem Cockpit und wir spinnen gemeinsam Seemansgarn. Unsere schwedischen Freunde sind schon vor uns angekommen und stehen auch gleich um die Ecke.

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Schatzsuche auf Huahine

Irgendwie hat Bruno aufgeschnappt, dass hier auf Huahine mal Piraten ihre Beute versteckt haben sollen. Angeblich weiss Coco, der Mann im Restaurant mehr davon. Die crews am Ankerplatz kleiden sich piratenmaessig und wir machen uns gemeinsam auf die Suche. Die Bilder erzaehlen den Rest:

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Endlich mal wieder unterwegs

Die Ueberfahrt nach Huahine (ca. 90nm) war traumhaft. Unser Freund Jean-Claude aus Moorea hat uns begleitet und auch eine Wache uebernommen. Wir sind am spaeten Nachmittag los, gefolgt von SY Ninita, SY Orkestern und SY Lady Lustress (??). Die ersten Stunden waren etwas ruppig. Es ist aber durchaus ueblich, dass sich in Lee der Inseln die Wellen etwas ueberlappen, verstaerken und mehr chaotisch wirken als weiter draussen auf See.

Zu Sonnenaufgang schielte schon die schoene, gruene Insel unter der Genua hervor und wir aenderten nochmal kurzfristig unsere Taktik und segelten in Luv hoch und um die Nordspitze von Huahine. Wunderschoen unter Segel rein in den Pass und auch noch weiter durch die Lagune. Am Weg zum zweiten Pass haben wir Kid von der SY Lady L. getroffen, der uns bis zum Ankerplatz an der Suedspitze verfolgte.

Kurz spaeter trafen dann auch die beiden anderen schwedischen Boote ein. Ein wunderbarer Segeltag, der uns zu einer der schoensten Inseln Polynesiens fuehrt. Huahine ist echt traumhaft. – Mehr Bilder und Geschichten im naechsten Posting…

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Auf nach Huahine !!

After eight (E I G H T !!) months that we’ve been in Moorea, today we’ll try to pull our anchor up. After spending the last days on repairs again (windvane, main sail, cutter stay, dinghy, etc.) we finally are ready to go for a little ‘vacation’ and say good bye ro our island for a few days.

As mentioned in the last posting: The SY Ninita arrived a few days ago. During the following days, two more swedish yachts arrived in the anchorage so we find ourselves in the midst of a skandinavian invasion ! So it’s only natural to flee to a safe island… (Joking, of course. Our swedish friends will all follow to Huahine.)

So, today in the afternoon we’re gone. We should arrive in Huahine tomorrow in the morning, spend a few days there and then go on to Raiatea where we want to say hello to the SY Gobo and the SY Yasoo. Sometime next week we plan to be back here in Moorea.

Oh, I’m so happy to finally go sailing again !!

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Warten auf die Wale und neue Nachbarn

Wie im letzten Post schon angesprochen, ist die Entscheidung nun endgueltig gefallen und wir sind also bis Mitte August noch in Polynesien. Die Buckelwale haben laut Auskunft einer Criboe Mitarbeiterin bereits die Austral Inseln erreich, wir hoffen also dass wir schon in wenigen Wochen auch hier die Riesenwale beobachten koennen. Angeblich kommen ja manche Walmuetter mit ihren Kaelbern auch in die Opunohu Bay. Ich kann’s kaum erwarten !!

Der Ankerplatz wird in den letzten Wochen auch immer lebendiger. Die franzoesischen Boote sind sogar manchmal schon in der Unterzahl. Seit Gestern haben wir einen oesterreichischen Nachbarn: Der Kat ‘Wild One‘ liegt neben uns und wir waren gleich mal zusammen Tauchen am Aussenriff. Leider war dort bis auf einen Lemonshark und ein paar Riffhaie kaum Interessantes zu sehen. Bilder hierzu erspare ich euch. Dennoch war es schoen, mal wieder getaucht zu haben. – Ist ja schon ein Weilchen her….

Vorgestern lief ein auffaellig kleines, rotes Segelboot in die Bucht ein und kurze Zeit spaeter trifft Gui beim Fahrradfahren unerwartet und zufaellig Ola und Nina von der SY Ninita !! Die beiden hatten wir zuletzt vor ueber einem Jahr in der Karibik auf Bequia getroffen. Das schwedische Paar hat mir ihrer 26 Fuss Yacht nun also auch noch den Pazifik bezwungen. Das bewundere ich echt ! Abends gab’s dann gleich mal Seemannsgarn bei einem Glaeschen ‘Pigwater’ auf der Suvarov.

Weiters zu berichten: Die LUNAWlan Antenne konnte ich mit Ersatzteilen aus Europa reparieren und wir haben endlich wieder halbwegs ruckelfreies Netz am Boot – mit WLAN. Yay !

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