Monthly Archives: Mittwoch, der 31. Oktober 2012

Der letzte Ruck und rein ins Wasser

Da ich wegen der Gefahr nicht an der Rettungsaktion direkt teilnehmen konnte, habe ich mich auf’s Dokumentieren beschraenkt und in der Zeit 830 Fotos und 13 HD Videos gemacht. Das Internet hier ist viel zu langsam, um grosse Mengen hochzuladen. Doch hier ein kleiner Ausschnitt vom entscheidenden Moment:

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Die Rancho Relaxo kommt vom Riff frei

Nachdem wir im Morgengrauen mit dem Rettungshubschrauber auf der franzoesichen Navy base landeten, waren unsere Gedanken nur noch beim Schiff. Wir sind sicher und wir haben unsere allernoetigsten Sachen (Papiere, ein wenig Geld und trockene Klamotten) aber wir muessen schnell zu unserem Schiff zurueck und versuchen, sie ins Wasser zu bekommen, bevor am naechsten Tag der Schwell einsetzt und die Wellen was noch uebrig ist am Riff zerstoeren. So haben unsere Retter Pilot und Copilot Stunden am Telefon verbracht und versucht Sonntags um 6 Uhr morgens Hilfe zu organisieren. Dies haben sie auch geschafft und uns die Jungs von Ti Ai Moana vermittelt. Ein paar Minuten spaeter sassen wir schon im Auto und kaum in der Marina angekommen, fuhr auch schon ein LKW mit Equipment vor und zeitgleich raste die ‘Vaimiti 9′ heran. In zehn Minuten war alles verladen und wir mit Vollgas unterwegs nach Tetiaroa.

Waehrend der Fahrt wurden saemtliche Optionen durchkalkuliert und immer wieder neue Moeglichkeiten oder Schwierigkeiten entdeckt. Doch ich war mir bereits sicher, dass diese Truppe nichts unversucht lassen wuerde und wir unser Schiff hoffentlich doch vom Riff freibekommen. Als wir endlich kurz vor Sonnenuntergang die Insel erreichten die grosse Enttaeuschung – da Schiff liegt wesentlich weiter am Riff als gedacht und ohne Kran bekommen wir das nicht frei. Aber wir haben ein riesen Glueck, denn zufaellig befindet sich der einzige Bagger der Suedsee, der durch’s Wasser fahren kann gerade auf dieser Insel und er ist im Besitz der selben Firma. Wir benoetigen noch die Genehmigung, denn die Insel privat und im Besitz von Marlon Brando – oder vielmehr nun dessen Sohn. Die Genehmigung, mit dem Bagger durch die Lagune zu fahren kam in der Nacht und bei Sonnenaufgang war dieser auch schon unterwegs zur Unfallstelle.

Gleichzeitig waren Yann und Sebastian beschaeftigt, Gurte um die Rancho Relaxo zu spannen, eine extrem gefaehrliche Arbeit mitten in der Brandung. Nach Stunden dann endlich der Moment: waehrend der Bagger hochhebt und die Vaimiti mit 1500PS zieht, faengt die Rancho Relaxo an, sich zu bewegen. Langsam, sehr langsam wird das Heck wieder ins Wasser bewegt. Dann der Moment, der Bagger muss sich nur noch zurueckziehen und das Schiff ins Wasser gezogen werden als es passiert: Der Bagger streift den Mast und dieser bricht augenblicklich ! Und nun ist wirklich Action angesagt, denn das Schiff befindet sich schon in der Brandung und jede Welle will es wieder auf das Riff werfen. Waehrend die Vaimiti mit der 100m Trosse noch immder zieht, werden die Leinen und Wanten durchtrennt und der Bagger wirft die Mastteile an Deck wo diese notduerftig festgezurrt werden. Nun nochmal Vollgas und ein ordentlicher Schubbs mit der Baggerschaufel und endlich schwimmt die Rancho wieder im Wasser !!

Innen herrscht natuerlich voelliges Chaos, doch unser Zuhause ist noch immer trocken und es ist auch nichts kaputtgegangen. Der Rumpf ist natuerlich ordentlich verbeult, aber noch immer dicht. Unglaublich, nach zwei Naechten am Riff ! Nachdem nochmal verifiziert ist, dass wirklich kein Wasser ins Schiff dringt und die Gurte entfernt sind, nimmt die Vaimiti die Rancho in Schlepp und es geht zurueck nach Tahiti, wo wir noch vor Sonnenuntergang eintreffen muessen, denn bei Dunkelheit ist die Durchfahrt am Flughafen gesperrt.

Jetzt gerade sind wir wieder in der Marina Taina in Tahiti. Nach einer Nacht, die wir bei Hannes und Christine auf der Optimist verbringen durften sind wir wieder an bord und versuchen ein wenig Ordnung zu machen. Erst mal muss was vom Rigg noch uebrig ist, demontiert werden und die Schaeden am Rumpf genauer untersucht werden. In den naechsten Tagen werden wir uns dann wohl langsam Gedanken machen, wie es nun weitergehen kann. Vorerst sind wir aber gluecklich, dass wir noch hier sind und unser zuhause auch wieder zurueck haben. Wir sind echt froh ein so unglaublich stabiles Schiff zu haben, Wahnsinn, was diese Feltz aushalten kann !!

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Shipwreck at Tetiaroa

So. Now we’re back on the internet and sort through hundreds of emails and FB-messages while trying to understand what had happened during the last three days.

We were on our way from Moorea to the Tuamotus when we hit the southern reef of Tetiaroa at around 3am local time. It took only a few seconds and the ship was thrown onto the rocks. Everything went very quick. The kids got lifevests on, I used the VHF to send out a MAYDAY with our position and situation. As soon as we knew that help would come (in the form of a Navy helicopter) we started to gather our most important things and prepared to abandon ship, I got the sails down and closed all windows just to be sure.

One of the best moments of our life – seeing the searchlight of the helicopter appear in the middle of the night. Followed by one of the scariest things we ever did: Leaving our home, our ship, all our posessions behind and jump into the dark ocean to climb onto the reef with the kids on our arms.

The crew of the helicopter did a fantastic job and got us up in the air in no time, fatigue setting in when we saw our shipwreck from above and escaped into the night to be brought to Papeete….

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Toller Artikel im Himbeer Magazin

Im Himbeer – online kam soeben ein wunderschoener Artikel ueber uns. Einfach auf’s Bild klicken:

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Die Feuerkoenige

Uns geht’s so gut.

Erst 24 Stunden weg von der Stadt-Insel Tahiti und wir atmen auf, sind froehlicher, fitter, unternehmungslustiger, usw. Moorea gefaellt uns wirklich sehr ! Und das ist auch gut so, denn wie’s aussieht, werden wir hier wohl nicht nur ein, zwei Tage sondern wohl eher eine Woche verbringen. Es zieht ein schoenes, grosses Hoch im Sueden durch und so passt der Wind ganz und gar nicht, um in die Tuamotus zu segeln. Also bleiben wir wohl erst mal ein paar Tage hier.

Auch gut. Wir finden sicher was zu tun. Und es gibt ja auch noch die gestrandete Yacht, die ausgeraeumt werden muss. Ja, Dan und ich waren Gestern mit dem Dinghy am Riff und konnten bei Hochwasser bis zur Aussenkante vordringen. Dort liegt die GFK-Yacht ohne Kiel und Ruder und mit aufgeschlagenem Rumpf, halb vollgelaufen mit Wasser. Der Besitzer und einige Yachties aus der Anchorage sind schon fleissig am demontieren und bringen alles, was nicht dauerhaft mit dem Rumpf verbunden ist an Land. Die Havarie passierte bei der Ausfahrt unter Motor, als ploetzlich der Vortrieb fehlte. Ob es ein Fehler im Getriebe oder am Propeller war, kann man zur Zeit nicht sagen. Um ein Segel zu setzen blieb keine Zeit – bei dem Wind, den wir Vorgestern hatten war die Yacht innerhalb von 1-2 Minuten bereits am Riff. Eine echt traurige Geschichte !

Nachdem wir die Segel der Yacht an Land gebracht hatten wurden wir von einem massiven Hungergefuehl uebermannt. Wir entdeckten auf unserer Jagd nach Essbarem einen Beutel mit Burgerfleisch im lokalen Kaufladen. Waehrend diese im Cockpit zum auftauen lagen, drehten wir mit dem Segeldinghy noch eine Runde um dann kurz vor Sonnenuntergang am Strand ein Feuer zu entfachen. Auch legendaer: Feuer machen mit Kokosnuss und Feuerstein. Die Kinder waren voellig fasziniert !

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Nach Moorea und ein neues Wrack am Riff

Nach ueber einem Monat in Tahiti haben wir nun also endlich den Absprung geschafft. Das Schiff haben wir mit Farbeimern, Schleif- und Lebensmitteln vollgepackt und sind heute nach dem Fruehstueck gemeinsam mit der SY Red Sky Night zur Nachbarinsel Moorea aufgebrochen.

Die Anchorage am Maeva Beach ist ja bekanntlich recht windgeschuetzt, dennoch hat es uns ueberrascht, dass wir am Flughafen von Faaa vorbei bereits schoene 6 Beaufort gegen uns hatten. Ein paar Minuten mussten wir auf ein landenendes Flugzeug warten, bevor wir weiterfahren durften. Im Pass vor Papeete haben wir die kleine Genua rausgerollt und waren sofort mit 6 Knoten Richtung Westen unterwegs. Die Fahrt war etwas schaukelig, doch wunderschoen. Gerade wenn man so lange vor Anker war, geniesst man einen schoenen, kleinen Schlag mit nettem Wind umso mehr. Mulmig wurde uns etwas, als wir ein Mayday von einer polynesischen Yacht auf Moorea empfingen, die im Pass Tareu auf das Riff gelaufen war. Tareu ist die Einfahrt zur Baie d’ Opunohu, die auch unser Ziel ist ! Ein paar Stunden spaeter segelten wir schon am Riff von Moorea entlang, vorbei an der imposanten Cook Bay und kurz darauf suchten wir schon die besagte Einfahrt. Wie das Segelschiff hier am Riff landen konnte, ist uns nicht klar – die Einfahrt ist mehrere hundert Meter breit und beinahe ohne Stroemung.

Noch immer unter Genua segeln wir in die Anchorage und starten auf den letzten Metern den Motor, um den Anker in 6m Wasser fallen zu lassen. Schoen ruhig hier. Keine Stadt, kein Flughafen und nur eine handvoll Segelboote. Uff ! Ein paar Tage werden wir hier nun den Strand geniessen und dann geht’s wieder nach Osten in die Tuamotus. Gui und ich haben einen freien Abend, denn die Kinder verbringen die Nacht am Nachbarschiff. Yay !

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Rund Tahiti

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Der Sommer kommt

Langsam aber sicher kommt der Sommer. Man merkt es schon, die Segler suchen alle das weite, die riesige Anchorage in Faaa (einer meiner liebsten Ortsnamen) zwischen der Marina Taina und dem Aussenriff leert sich zusehends. Wir sind auf der Suedhalbkugel. Der Mond haengt andersrum am Himmel, wir kennen kaum lokale Sternzeichen und die Jahreszeiten sind auch total verdreht. Macht es da nicht irgendwie Sinn, dass die Segelsaison auch andersrum – im Winter – ist ?

Aehnlich verhaelt es sich auch in der Karibik. Dort wird’s dann gegen Ende des Nordsommers leer, wegen der ‘hurricane season’. Hier beginnt die Taifun Saison auch bald. Offiziell von Januar bis Mai. Wobei die Haeufigkeit der Stuerme stark von der Gegend abhaengt. So sind manche Inselgruppen im Osten relativ sicher, der zentrale Pazifik ist aber sozusagen ein heisses Pflaster. Kein Wunder also, dass alle unsere Freunde, die den Sommer im Sueden verbringen wollen bereits unterwegs und irgendwo auf den Cook Inseln oder in Tonga sind. Einige wenige bleiben aber auch hier und zu denen gehoeren wir auch. Unsere Plaene hatten wir in den vergangenen Wochen ja oft geaendert, doch nun ist es fix und wir koennen auch kaum noch nach Westen fliehen, also werden wir bald dem Sonnenaufgang entgegenfahren. Zuerst zu den Tuamotus, dann wieder nach Tahiti zurueck, um die Familie zum Flughafen zu bringen. Anschliessend moechte ich alleine zurueck zu den Marquesas, wo meine Lieben dann zwei Monate spaeter nachkommen. Ist doch ein guter Plan, oder ?

Und warum haben wir uns nun solange in Tahiti aufgehalten, wo es doch eigentlich rundum schoenere Plaetze gibt ? Nun ja, erstens waren viele unserer Freunde hier und man weiss ja nie, ob und wann man sich wieder sehen wird, also haben wir ein paar mal Abschied gefeiert. Dann waren wir wandern und ein wenig die Insel per Auto ansehen, spaeter war ich eine Woche ausser Gefecht, wegen meiner kaputten Zehe. Und die letzte Woche haben wir hauptsaechlich damit verbracht, viele Ersatzteile fuer’s Schiff zu organisieren. Ist gar nicht so einfach hier, denn Geld ist knapp und viele Sachen, wenn auch nicht alle, sind recht teuer. Ein 20l Wasserkanister, den man in Europa fuer ebensoviele Euro bekommt, kostet hier ploetzlich mehr als das doppelte dafuer ist aber die Antifouling Farbe guenstiger als in Europa. Rekordhalter ist ein kleiner 12V Alarmpiepser, den ich fuer den Bilgenalarm einbauen wollte. In Panama hatte ich so einen fuer 40 Cent gekauft. Hier haette dieser (kein Scherz !) 34 Euro gekostet. (Ein PIEPSER !) Tja. Gibt schon lustige Ueberraschungen. Auf jeden Fall haben wir nun die Segel repariert, genug Ersatzteile, um die Salzwasserinstallation und die Lenzschlaeuche der Bilgepumpen zu veraendern. Wir haben Farben, um das Schiff neu zu streichen, Gummie fuer die Luken, Schrauben, Filter und Schlaeuche fuer den Motor und noch tausend andere Sachen. Am Montag kommt ein Fachmann und soll unseren Kompressorkuehlschrank neu befuellen und ich werde spaeter den halben Kuehlschrank mit Bauschaum ausfuellen. Das isoliert und verkleinert das Volumen. – Wir hoffen, dann funktioniert er besser. Beim naechsten Besuch werde ich auch noch Holz fuer ein paar Verbesserungen im Innenraum mitnehmen und um die morschen Cockpitgraetinge neu zu machen. Ich hab also viel vor mir fuer die Zeit, wenn ich dann alleine am Schiff bin.
Na dann bin ich mal gespannt, ob alles nach Plan klappt. Dann sollten wir von hier gegen Mitte der Woche wegkommen. Zeit wird’s.

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Noch immer in Tahiti, Regen und WordPress update

Jetzt machen sich schon manche Sorgen, weil’s so Still um uns ist. Aber uns geht’s gut und wir sind NOCH IMMER in Papeete. Tja. Heute haben wir den ersten richtigen Regentag seit langer Zeit und so habe ich hoffentlich auch endlich mal Zeit, den Blog ein wenig zu pflegen.

Na auf jeden Fall habe ich den Blog nun auf den neuesten Softwarestand gebracht und mit etwas Glueck gibt’s dann am Abend (bei euch morgens) dann auch mal wieder ein paar Neuigkeiten…

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Die Piraterie, neue Plaene und eine kaputte Zehe

Irgendwie fehlt zur Zeit ein wenig die Motivation zum Bloggen. Moeglicherweise liegt es an der klapprigen Internetverbindung, vielleicht auch daran, dass wir schon relativ lange hier in Papeete sind und sich hier eigentlich nicht so recht viel tut. Dennoch. Mal wieder ein paar zufaellig zusammengewuerfelte Bilder posten und ein wenig Quatsch schreiben, auch gut.

Wir vertreiben uns also die Zeit mit gegenseitigen Schiffsbesuchen und Ausfluegen nach Papeete, wo wir Einzelteile fuer’s Schiff zusammensuchen. Die Anchorage ist gross und entsprechend viele unserer Freunde sind auch hier gelandet. Die Papillon hatten wir ja zuletzt auf Galapagos gesehen und Gestern habe ich ein weiteres bekanntes, allerdings unbewohntes Boot gesichtet – die Armatura Borealis, die wir zuletzt auf Gran Canaria gesehen haben, liegt auch hier an einer Mooring.

Ein paar Tage bleiben wir also noch. Ich muss warten, bis meine Zehe abgeheilt ist. Solange gibt’s erst mal kein Baden, dafuer aber Antibiotika – eine Entzuendung stellte sich beinahe sofort ein.

Ist schon lustig. Ein paar Tage zuvor sind wir 30km ueber die Berge geklettert, wo ich mir natuerlich auch den einen oder anderen Kratzer zugezogen hatte. Diese Wunden verheilten wunderbar obwohl wir stundenlang durch Matsch und Lehm liefen. Kaum zurueck in der Stadt haue ich mir die Zehe am Weg vom Carrefour zur Marina richtig super auf und am naechsten Tag ist die Wunde auch schon entzuendet und der Fuss angeschwollen. Tsss.

Was noch ? Uber meine Eltern erreichte mich die Kunde, dass sich wohl in Somalia und vor allem vor dessen Kueste etwas tut. So soll die Piraterie im letzten Jahr massiv abgenommen haben. Und wenn auch noch immer Ueberfaelle stadtfinden, so haben wir natuerlich gleich rumgesponnen und eine moegliche neue Router ueber’s Rote Meer kalkuliert. Dies wuerde unsere Reise natuerlich massiv abkuerzen und wir sparen uns mehrere recht lange Segelreisen quer uber den Suedindik und dann nochmal Atlantik von Sued nach Nord.

Aber erst mal haben die Somalier einen neuen Praesidenten und eine Entwicklung wurde gestartet, wohin es fuehrt und wie die Situation dann in einem Jahr wird, wenn’s fuer uns aktuell ist, wird sich zeigen.

Super Live-Piracy – Karte der International Business Organization.

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Wir klettern auf den Mont Aorai

Damit wir nach derart langer Zeit auf dem Boot nicht voellig bekloppt werden, dachte sich der Captain: ‘Ein kleiner Ausflug waere mal gut !’ Ein paar zufaellig getroffene Rucksacktouristen hatten uns von ihrer Tour auf den Mont Aorai erzaehlt und so war der Entschluss auch leicht und schnell gemacht. Zac und ich fassten den Plan diesen Berg zu besteigen und eine Nacht auf einer der zwei Schutzhuetten zu verbringen.

Wir nahmen den Bus um Mittag herum und erreichten den Ort Pirae um kurz vor Eins. Leider etwas zu weit gefahren, mussten wir wieder ein Stueck zurueck laufen und uns den Weg Richtung Belvedere erfragen. Dieses Restaurant auf 700m stellt den Startpunkt dar und bis dahin reicht auch eine geteerte Strasse, die wir dann zu Fuss raufmarschierten. Sehr ermuedend, das laufen auf Asphalt !

Direkt hinter dem Belvedere startet aber der Wanderweg und ich zog gleich mal die Flipflops aus und freute mich, den angenehm feuchten Boden zu fuehlen. Barfuss-Wandern ist wohl eine der schoensten Sachen. Kaum etwas begeistert mich mehr, als durch Matsch und ueber Nasse Blaetter, Lehm und Steinboden zu spazieren und all die kleine Variationen und Temperaturunterschiede zu fuehlen. Der Weg beginnt recht unspektakulaer und schlaengelt sich seitlich am Hang entlang bis er dann irgendwann den Grat erreicht, auf dem der Weg dann meist entlanglaeuft.

Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir dann die erste Huette und augenblicklich wurde der kleine Gaskocher gestartet. CousCous mit Gemuese, Suppe und Kaffee fuellten die Batterien wieder auf. Spaet Nachts liefen wir dann noch ein paar mal hinter der Huette auf und ab und photografierten mittels Langzeitbelichtung und Stirnlampe ein paar lustige Licht-Graffities. Die Nacht wurde windig und recht kuehl. Zum Glueck passte der Rucksack, den sich Zac von der SY Ustupu ausgeliehen hatte, genau in den leeren Fensterramen der Tuer und der Luftzug wurde so erfolgreich gestoppt. Wir schliefen recht lange und starteten am naechsten Tag erst gegen acht Uhr.

Der Weg lief weiter den Grat entlang und die Ausblicke auf die Nachbartaeler mit ihren vielen Wasserfaellen (einmal habe ich 16 Stueck gezaehlt !) sind atemberaubend. Zu beiden Seiten faellt der Hang beinahe vertikal ab und zumeist glaubt man, er faellt ins Endlose, denn die Sicht verliert sich nach ein paar hundert Metern in den Wolken.

Die permanente Feuchtigkeit laesst hier einen ueppigen Regenwald spriessen. Riesige Farn-Baeume ragen aus dem Dunst hervor und alles tropft und ist mit Moos und Flechten ueberzogen. Manchmal wuerde es mich nicht ueberraschen, wenn dann gleich ein Dinosaurier aus dem Gebuesch huepft. Doch das beste ist, dass man oft nur ein paar hundert Meter und um die naechste Ecke laufen muss und ploetzlich steht man auf trockenem Lehmboden und es waechst nur duerres Gras und ein paar Kiefern.

Auf der zweiten Huette in 1800m Hoehe legen wir nur einen kurzen Stopp ein und lassen die Rucksaecke liegen. Die letzten 300 Hoehenmeter laufen wir ohne Gewicht am Ruecken und sind ungleich schneller, obwohl der Weg zunehmend steiler wird und wir immer oefter richtiggehend klettern muessen. Der Gipfel ist wolkenfrei und wir legen uns ins trockene, sonnengewaermte Gras, machen ein paar Fotos und nach ein paar Minuten sind wir auch schon wieder am Abstieg.

Am Weg hinab sind wir sogleich wieder von den Wolken umhuellt. Diese sind leider voellig saturiert und so marschieren wir nun stundenlang im Regen. Der Weg wird natuerlich zu einer entsprechenden Rutschpartie und gerade als Barfusslaeufer muss man natuerlich dann noch mehr aufpassen. Aber kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir wieder das Belvedere und haben Glueck ! Denn ein Pickup nimmt uns mit bis in den Ort und auf der Ladeflaeche lernen wir einen netten Polynesier kennen, der uns anschliessend mit seinem Auto, das er extra holt noch bis in die Marina faehrt. Oh, ja die Bevoelkerung von Polynesien entspricht nach wie vor ihrem Klischee und ist unglaublich gastfreundlich. So ist es nichts ungewoehnliches, dass jemand zwei voellig verdreckte und verschwitzte Auslaender eine halbe Stunde um die Insel karrt – nur weil man eben gerne hilft. Super !

Alle Bilder wurden von Zachary Shane Orion Lough gemacht. Mehr Fotos findest du auf seiner website.

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