Daily Archives: Samstag, der 14. Juli 2012

Kokosnuesse und Haustiere

Irgendwie duerfte da ein Zusammenhang bestehen. Bei unserem letzten gemeinsamen Essen mit Tamora, Papillon und Mares hatten wir vom Wirt’n einen Sack Kokosnuesse geschenkt bekommen und seither hatten wir nachts immer wieder mal so ein leises Gekrabbel und Gekratze in diversen Schapps und hinter den Waenden vernommen. Kann es sein ? Haben wir’s nun endlich geschafft Kakerlaken bei uns anzusiedeln ? Nein. Die Spuren in Form kleiner, dunkler Wuerstchen, welche wir am naechsten Tag finden sind ein eindeutiges Zeichen: Ein Nagetier mittlerer Groesse hat auf der Rancho Relaxo sein neues Zuhause gefunden !

Die Kinder finden das total super, benennen unseren neuen Freund ‘Elvis’ und wollen ein kleines Legohaus fuer’s neue Crewmitglied basteln. Doch die Capitana droht mit Auszug ! Elvis muss wieder von Bord ! So ziehen der Skipper und die kurzen in’s Dorf um eine Rattenfalle zu suchen. Gar nicht so leicht zu finden, doch letzten Endes erstehen wir das klassische Modell mit kraeftiger Feder. Sollte passen.

Zurueck an Bord hat sich die Situation drastisch verschlimmert: Die Capitana leidet unter starken Magenkraempfen und der Verdacht faellt zunaechst auf andere Ursachen, doch stellt sich letzten Endes raus, dass der Ekel vor dem Nager der Ausloeser fuer diese Beschwerden ist ! Also wird Abends die Falle mit einem Stueck Kaesebroetchen ausgestattet und gespannt begiebt sich die Crew zur Nachtruhe.

Grosse Enttaeuschung am naechsten Morgen: Die Falle wurde ausgeloest und leergeraeumt. Von Elvis fehlt jede Spur. Also nicht ganz, denn der ist wesentlich geschickter als angenommen, hat sich das Kaesebroetchen schmecken lassen und dann noch ein Drittel einer Banane vertilgt, welche die nachlaessige Crew am Salontisch vergessen hatte.

Sensitive Personen und Ratten-Liebhaber: Nicht das letzte Bild anklicken !!

Der Tag vergeht mit viel Musik. Der Skipper beginnt wie geplant am Pazifik seine ersten Uebrungen auf der Gitarre und die Kinder begleiten ihn mittels Melodika und E-Piano. Dies alles waehrend sich die arme Capitana im Achterschiff vor Magenschmerzen kruemmt. Doch am Abend neuer Plan: Elvis ernaehrt sich offensichtlich gerne gesund – so wird die Falle diesmal mit Banane trappiert und am Salontisch plaziert. Als Einschlafhilfe gibt’s heute seit langem endlich mal wieder Bordkino und gegen 22h liegen alle in den Kojen.

Um 03h morgens erwacht der ewig aufmerksame Skipper und muss mal…  – Als ich mich durch den dunklen Salon schleiche bemerke ich die Falle, welche nicht mehr gerade sondern nun diagonal am Tisch steht. Und gleich daneben liegt doch was kleines rundes …? Ist Elvis etwa doch nicht so clever, wie angenommen ? Als ich das Licht anmache, sehe ich ihn auf die andere Tischseite huschen. Die Falle ist wieder leergeraeumt ! Nur EIN Schnurrhaar (!) hat er eingebuesst, als er sich das Bananenstueckchen schnappte. Ich hingegen profitiere von der Zutraulichkeit der Tiere auf Galapagos: Die Ratte bleibt am Tisch sitzen und starrt mich an. Ohne meinen Blick abzuwenden sucht die linke Hand nach der Machete, die vom gestrigen Kokosnuss knacken noch in der Kueche liegt. Einmal ausholen und ein gekonnter Hieb ! Der Tisch hat eine 1cm tiefe Kerbe – und Elvis liegt am Tisch und macht einen letzten Zuck. Ich befoerdere unser Ex-Crewmitglied ueber Bord und hoere die Capitana im Achterschiff aufatmen. Am naechsten Tag sind die Magenbeschwerden weg.

Witzig finde ich an dieser etwas ekligen Geschichte, dass wir uns doch hier auf Inseln mit aeusserst strengen Quarantaene-Anforderungen befinden. Mit Tieren an Bord ist ein Besuch hier schwierig bis unmoeglich und selbst bestimmte Obst- oder Gemuesesorten werden hier nicht an Land gelassen. Doch ist es genau hier, dass sich die SY Mares und wir je eine Ratte eingefangen haben ! Hmmm. Vielleicht sollte man die Quarantaene-Bestimmung mal umdrehen ?

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