…und Landung !

Auf der Fahrt zum Sued-Pass haben wir 25kn Wind und das ist auch genau die angekuendigte Staerke. Am Riff angekommen sehen wir schon, wie sich der Pass verkleinert. Der Wind hat schnell Welle aufgebaut und die normalerweise relativ breite und sichere Riffdurchfahrt ist unter weisser Gischt begraben und kaum noch erkennbar. Die Segel hatte ich bereits waehrend der Motorfahrt in der Lagune gesetzt. Gross im 3. Reff und Genua ebenfalls.

Wir segeln mit Motorunterstuetzung durch den Pass und als wir ca. fuenf Minuten vom Riff entfernt sind, erreicht uns das Wolkenband und der Maramu dreht richtig auf. Ich verkleinere beide Segel auf Badetuchgroesse und staune nicht schlecht, als die Windanzeige das erste mal die 50 Knote-Schallmauer durchbricht. Gleichzeitig beginnt die Rush Hour auf Kanal 16. Waehrend der naechsten zwei Stunden wird es hier keine Minute Pause geben. In der Marina Taina gehen reihenweise Boote auf drift, Dinghys fliegen durch die Luft und gehen verloren. Wir hoeren mehrere Yachten in einer Notsituation, spaeter noch einen Kat, der in Moorea auf’s Riff driftet. Das MRCC hat alle Haende voll zu tun.
Und das alles waehrend wir hier schoen auf See sind und mit 8 Knoten, Raumschotkurs Richtung Moorea ziehen. Unsere Testfahrt um die Inseln, in den Wochen zuvor bewaehrt sich hier wieder: kein einziger Gegenstand fliegt durch den Salon. Alles ist perfekt an seinem Platz und das Deck sauber aufklariert. Auch die Luken sind diesmal dicht !! Doch als und auf halber Strecke zwei Brecher erwischen und Achterdeck und Cockpit unter weissem Wasser begraben, suchen sich doch ein paar Liter Salzwasser ihren Weg durch den Niedergang im Heck und auf des Captain’s Ruhestaette. *tsss* Naja, muss wohl eine neue Dichtung rein.

Aus der geplanten, schnellen Segelreise mit dem Suedwind wird also eine Sturmfahrt. Wir rauschen dahin und haben durchschnittlich 45-55kn Wind mit Spitzen ueber 65 Knoten. Da hoert dann die Beaufort-Skala auch auf – bei Staerke 12 ! An der Nordost-Ecke von Moorea kommen wir nochmal in den kurzen Genuss einer Kreuzsee, doch kurz spaeter sind wir in Lee von Moorea angelangt, die Wellenberge legen sich und der Wind pendelt sich bei 30-35 Knoten ein. So duesen wir nahe am Riff entlang nach West und kreuzen durch den Pass in die Opunohu Bay, wo Bruno, der professionell beim Ankermanoever hilft, Applaus von den Nachbaryachten erntet und ich bewundernde Blicke von Nachbar Lorenz. War eine aufregende Fahrt, kann man mal wieder nicht anders sagen. Und dass auch noch mit ‘kleiner’ Crew. Aber die beiden haben mal wieder alles voellig locker genommen und mir gut geholfen.
Gui ist inzwischen in Neuseeland angekommen und wird von dort in ein paar Tagen nach Buenos Aires aufbrechen. – Odyssee Los Locos style. Ich pack’ jetzt erst mal die Matratze in die Sonne und werde es heute langsam angehen…

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3 Responses to …und Landung !

  1. Nikola says:

    huihuihui. das hört sich ja gewaltig an! donnersts da etwa immer so? hui!
    liebe grüße aus nuku hiva.. bis gleich

  2. Max says:

    Eieiei. Hatte ein mal 12bf. Beim Surfen. Da hatte man das Gefühl, schon am Strand 45* im Wind zu stehen. Und nem Freund ist das Brett 25 durch die Luft weggeflogen, ohne Segel. Wusste gar nicht, dass man da noch mit Booten unterwegs sein kann…

    • dafdaf says:

      Hmm, naja. Wir hatten die Wahl zwischen offener See und voellig ueberfuelltem Ankerplatz. Da fiel die Entscheidung dann fuer eine Sturmfahrt, auch wenn eigentlich nicht so viel Wind angekuendigt war.
      Die 10-12 Bft. sind schon ganz schoen krass. Aber unser Glueck war, dass der Wind ja noch ‘neu’ war, d.h. sich die Wellen noch nicht entsprechend aufgebaut hatten. Wenn so ein Sturm mal 12h oder laenger blaest, dann will man da auch mit unserem Schiff nicht durchsegeln muessen…