Monthly Archives: Samstag, der 23. Februar 2013

Flaggenwechsel (nein, noch nicht wirklich)

Die vergangenen, stuermischen Monate haben doch ihre Spuren hinterlassen. Die kleine franzoesische Flagge am Heck ist nur noch zu einem Viertel vorhanden. Da es wohl noch etliche Wochen dauert, bis wir wieder die oesterreichische Flagge hissen duerfen, habe ich unsere ‘Nationale’ erst mal durch eine neue ersetzt. Um ein wenig Verwirrung zu stiften und weil’s so schoen aussieht, habe ich auch gleich die Spass-Flaggen an Backbord gesetzt. Rotweissrot fuer den Skipper und die Kinder und einmal Argentinien fuer Gui.

Warum das ganze ? Weil morgen endlich mal wieder gesegelt wird !! Ja, die Suvarov wird ein Stueckchen bewegt. Mal sehen, ob der Anker nach zwei Monaten im Sand nun schon in einen grossen Korallenblock verwandelt ist. Noch nie habe ich mich derart lange an einem Ankerplatz aufgehalten. Seit 22.12.2012 stehe ich am selben Fleck ! Das bedeutet natuerlich auch, dass ich erst mal einen gesamten Tag damit verbracht habe, das Schiff wieder seeklar zu machen. Kisten und Krempel, die einfach irgendwo rumstehen sicher verstauen, Waesche waschen, Dinghy putzen, Deck aufklaren. Die beiden zusaetzlichen Anker sowie Kette und Ankertrosse wandern wieder zurueck in die Backskiste. Nebenbei habe ich die Dinghy-Paddel repariert, geschliffen und neu lackiert und weil ich gerade den Farbtopf offen hatte, hat auch das Holz im Cockpit einen neuen Anstrich bekommen. Unter der Tropensonne kann man foermlich zusehen, wie der Lack weggebrannt wird.
Tjo. Morgen frueh geht’s dann ankerauf und nach Tahiti – am Dienstag oder Mittwoch moechte ich aber wieder zurueck sein und meinen Lieblingsankerplatz endlich mal mit meinen Lieben geniessen !

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Ein paar Antworten und die Rueckkehr der Sonne

Ach, wie schoen, wenn man hier in lauen Suedseenaechten den Palmenblues singt und es schneien aufmerksame, interessante und vor allem sehr aufmunternde Kommentare herein. Vielen, lieben Dank an Sven – solche Nachrichten sind das schoenste Dankeschoen fuer die vielen Stunden am Rechner. Vor allem, wenn die Temperatur im Schiffsinneren mal wieder meine Koerpertemperatur uebersteigt und man aufpassen muss, dass der Schweiss nicht vom Kinn in die Tastatur tropft. Zu deiner Frage: Ein derartiges Posting werde ich definitiv verfassen. Ich habe schon oft ueberlegt, wie ich die Entwicklung in uns und die geaenderten, neue Werte und Ansichten sinnvoll in Woerter packen kann. Auch wenn ich noch keine fertigen Ideen habe, werde ich dennoch in den naechsten Tagen versuchen, hierueber mal was zu schreiben.

Sehr freue ich mich auch ueber das Kommentar von Micha. Erstens, weil er zwischen Kofferpacken, Schiffsver- und neukauf und im voelligem Chaos sich trotzdem Zeit nimmt, uns zu schreiben und besonders, weil er die Situation mal wieder 100% auf den Punkt bringt. Ja, ich vermisse meine Familie sehr. Viel zu sehr ! Auch wenn die ersten Tage der Ruhe und langes Schlafen sicher toll sind, aber ein Leben alleine scheint mir voellig sinnlos. Nicht falsch verstehen – ich meine nicht, dass mein Leben ohne meine Familie keinen Sinn haette. Doch die beiden Engel und meine tolle Frau geben mir so viel Energie und Ansporn, sind der Grund, warum ich weine oder lache und wenn sie nicht bei mir sind, falle ich in eine Art standby-modus. Ich ernaehre mich, um meinen Koerper mit Energie zu versorgen, schwimme um’s Boot, um die Koerpertemperatur zu regulieren, doch alles nur strikt einem Zweck folgend. Ich denke nicht, dass ich fuer’s alleine Leben gemacht bin. Ich glaube auch nicht, dass dies eine erstrebenswerte Art zu Leben ist.
Ich freue mich, wenn ich in einer sternklaren Nacht zurueck zum Schiff paddel und im Mondlicht einen Adlerrochen ueber den weissen Sandgrund schweben sehe. Doch diesen Augenblick mit meinen Kindern und Gui zu erleben ist mehr als 300% besser. Es ist ein Grund zu leben und zu lieben. Die Natur beschert uns – und vor allem uns Segler – mit wunderschoenen, unvergesslichen Augenblicken, doch diese scheinen mir wertlos, wenn ich sie nicht mit jemandem teilen kann.

Grosses Interess kommt immer beim Thema Geld auf. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir selbst in den Reisevorbereitungen waren und ich manchmal beinahe wuetend die Berichte gelesen habe, die immer wieder um den heissen Brei herumreden. Ueber Geld spricht man nicht – man hat es. Ich hasse solche bloeden Saetze ! Und auch wenn’s angeblich schlecht fuer’s Karma ist, aber warum sollte ich mich zurueckhalten ? Gerade wo uns doch viele unserer Leser unterstuetzt haben, bin ich hier ein paar Antworten schuldig. Also, los geht’s:

Als wir 2010 nach einem Stahlschiff in der 12m Klasse gesucht hatten, war uns schnell klar, dass dies in Mitteleuropa eine Investition von ca. 100000 Euro bedeutet. Wir haben Schiffe fuer 50k gesehen, die viiiieeel Arbeit brauchen und wir haben welche fuer 100k gesehen, die bereit fuer die Grosse Fahrt waren. Die Rancho Relaxo lag genau in der Mitte und mit Solarpanelen, Wingen, Watermaker, neuem Grosssegel, Kutterstag, etc. waren es dann etwas unter 100k Euro, die wir investiert haben.
Bei den Kosten fuer den Lebensunterhalt gilt der Spruch “Man braucht so viel, wie man hat !” noch immer am besten. Anfangs, im teuren Europa war der Kontostand noch fuenfstellig und wir haben ordentlich was liegen gelassen. Vor allem in Marinagebuehren und mit auswaerts essen & trinken. Jetzt, wo das Geld knapp bzw. beinahe aus ist, hat sich das brutal geaendert und die monatlichen Kosten liegen deutlich unter 1000 Euro im Monat. Wenn man Geld hat, kauf man sich Bier, auch mal Hinano, das umgerechnet ca. 2.5 Euro kostet. Wenn man kein Geld am Konto hat und nicht mal eine Geldkarte um an das bisschen ranzukommen, dann faengt man an, mit Fruchtsirup, Hefe und Zucker selbst Alkohol zu brauen und trinkt am Strand gepflueckte Kokosnuesse. Ist doch eigentlich auch besser, so. Und ich frage vor jedem Einkauf und vor jeder Bestellung: brauchen wir das WIRKLICH ? Und sehr, sehr oft stellen wir fest, dass dies nicht der Fall ist.

Zum neuen Schiff: Am Bootsmarkt hat sich zwischen 2010 und 2013 einiges getan und selbst unsere damalige Rancho wuerde heute sicher deutlich guenstiger den Besitzer wechseln. Nochmal anders sieht’s in der Suedsee aus. Hier gibt’s nur einen nenneswerten Yachtbroker und das Angebot, genauso wie die Nachfrage sind sehr beschraenkt. Man kann durchaus interessante GFK-Schiffe aus den 80ern fuer 20-30k Euro finden. Des weiteren gelten Stahlschiffe hier beinahe als unverkaeuflich (aehnlich wie in den USA). Die Caroff Sterven, die wir nun erworben haben, ist ein Amateurbau und als Knickspanter in der Produktion deutlich guenstiger als eine Feltz. Dennoch ist der Preis von 41k Euro meiner Meinung nach ein Schnaeppchen. Aber auch zu dem Preis haetten wir das alleine niemals stemmen koennen. Eine massive Unterstuetzung vieler Freunde und Blogleser hat die Bergung der Rancho Relaxo finanziert (ca. 4k Euro). Und als wir nicht glaubten, unsere Reise fortsetzen zu koennen, sprangen unsere Familien ein und bescherten uns ein Weihnachten,. wie wir es nie erwartet haetten. Soll heissen, die Suvarov gehoert eigentlich zu zwei Drittel unseren Eltern bzw. meiner lieben Grossmutter. Noch detaillierter werde ich aber nicht !

Wie’s weitergeht ? Gute Frage ! Der Flaggenwechsel der Suvarov ist noch nicht vollbracht,  ich erwarte aber bald die Papiere aus Oesterreich. Die Rancho Relaxo muss noch verkauft werden – sonst koennen wir von hier nicht weg ! Der Coquito Webshop soll in den naechsten Wochen online gehen und wenn wir dies alles geschafft haben, wollen wir los. Hoffentlich packen wir das bis im April, denn eigentlich wollten wir recht frueh starten. Andererseits muessen wir uns auch nicht unnoetig stressen – Ziel ist, den naechsten ‘Winter’ (ich spreche von der Nord-Halbkugel, also Dezember) – im asiatischen Raum zu sein. Wo genau, steht noch nicht fest, aber vermutlich irgendwo im Bereich Malaysien/Thailand/Vietnam. Bis dorthin ist’s schon noch ein Stueckchen zu segeln und es gibt aeusserst interessante Inseln am Weg – vor allem Vanuatu, die Salomonen und Papua Neuguinea finde ich sehr spannend. Aber davon werde ich dann hoffentlich in ein paar Monaten berichten.

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Keine Neuigkeiten

Ich kann nicht immer nur ueber’s Wetter berichten – und da sich sonst auch nicht wirklich viel tut, habe ich beschlosse mal ein paar Tage still zu halten. Wenn sich etwas Berichtenswertes ereignet, werdet ihr’s hier lesen.

Aber ich hab eine Idee: Vielleicht gibt’s ja Fragen oder Themen, ueber die du gerne lesen moechtest ? Schreib einfach deine Ideen als Kommentar.

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