Nach Norden und schwierige Ankermanoever

Schweren Herzens sind wir Gestern bei Sonnenuntergang von St. Lucia los mit Kurs Nord. Wiedermal hart am Wind. Eine Nacht und einen Tag gegen fuenf Beaufort. Immerhin hat der Wind etwas nachgelassen und auch der Winkel ist nicht mehr sooo schlecht, wie beim letzten Schlag.

Unser Regattafreund Guenther holt mal wieder alles aus der Rancho Relaxo raus und wir rasen beinahe an den Inseln vorbei. St. Lucia liegt schon bald hinter uns, dann folgt Martinique und zum Schluss – schon am naechsten Tag Dominica. Gerne haetten wir alle diese Inseln besucht, doch ein wenig muss man sich schon einschraenken. Unser Ziel sind die Isles les Saintes, ein wenig suedlich von Guadeloupe. Ein paar kleine, kuschelige, gruene Inseln, die zum fraenzoesischen Staatsgebiet gehoeren. Mit all den Annehmlichkeiten: billiges Handynetz, Euro, Croissants und teure Preise.

Nachts laufen wir die Inseln an und wie beinahe alle karibische Inseln gibt’s auch hier keine Navigationshilfen in Form von Lichtern. Doch das Mondlicht und unser GPS fuehren uns an den kleinen Inseln vorbei und in die Passage und bald schon laufen wir in die grosse, gut geschuetzte Bucht vor Terre de Haut ein. Da das Wasser recht tief ist (17-20m) liegen alle an Mooring-Bojen. Doch wir koennen keine freie entdecken und beschliessen an einer etwas flacheren Stelle, vor dem Fischereihafen, den Anker fallen zu lassen.

Und hier beginnen auch die Schwierigkeiten. Die Wasertiefe betraegt ca. 10m was heisst, wir sollten wenn moeglich mindestens 40m Kette reinlassen. Dies geschieht auch recht schnell, doch der Anker haelt nicht und muss wieder hoch. Doch leider streikt die Ankerwinsch. Der Captain muss also 40m Kette und den Anker mit Hand hochziehen und das ist mit einem 24kg Anker und 10mm Kette nicht gerade einfach. Noch DREI weitere Manoever benoetigen wir, bevor der Anker dann endlich sitzt. Wir trauen dem ganzen noch nicht so recht und ich liege trotz enormer Muedigkeit noch eine Weile wach. Doch unser Anker haelt.

Nicht so der, des Nachbarschiffes. Dieses geht irgendwann in den Nachtstunden auf drift. Guenther bemerkt dies und leuchtet dem Schiff mit dem Strahler ins Cockpit. Doch niemand wird wach. Das Schiff treibt langsam in die Bucht und wir hoffen, die crew bemerkt bald die Veraenderung der Schiffsbewegungen…

Am naechsten Morgen gehen wir auf eine kleine Entdeckungstour ueber die kleine Insel, machen ein Foto von der Megayacht SY Twizzle, leihen uns Fahrraeder und brechen auf zum Strand. – Jetzt !

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One Response to Nach Norden und schwierige Ankermanoever

  1. robert höllermann says:

    grüsse an günther(brumsi)!!
    habt Ihr die bilder vom winter bekommen?
    alles gute robert(bobby)