Daily Archives: Mittwoch, der 4. April 2012

Waisaladup, Kuna Yala

Eine Woche ist bereits vergangen und genau genommen muesste dies einer der laengsten Blogeintraege in der Geschichte des Internet werden, so vieles gaebe es zu erzaehlen. Aber ich werde mich mal ein wenig kurz halten.

Vor einer Woche sind wir von El Porvenir zu den Islas Maqui (Cayos Holandes) gesegelt, wo wir die SY Thor trafen. In der naechsten Nacht hatten wir UKW-Funkkontakt mit Tim und Claus von der Kira, welche gegen 2-3 Uhr nachts auf den San Blas einlaufen wuerden. Da in den San Blas wegen der vielen Untiefen und Riffe nur tagsueber und bei sehr guter Sicht gesegelt wird, bin ich den beiden mitten in der Nacht mit dem Dinghy entgegengefahren und hab Lotse gespielt. Die Nacht ging im Cockpit der Rancho Relaxo zu ende, aber erst nach Sonnenaufgang.
Als wir am naechsten Tag gerade mit der unterwasser-Erkundung des Riffs starteten, wurde eine schoene, weisse Ketch gesichtet: die SY Tamora laeuft ein !! So gab es abermals eine Strandparty im Mondschein.

Die ‘groessere’ Insel, vor der wir liegen heisst Waisaladup und wird von Julio, seinem Sohn Ascanio und dem Enkel verwaltet. Er hat einen Teil der Insel vom Unterholz befreit und eine kleine Feuerstelle, sowie einen Tisch aus einer alten Holzpalette gebastelt. Beinahe ruehrend, wie er sich um die Insel und seine Kokospalmen kuemmert. Jede einzelne wurde von ihm oder seinem Vater gepflanzt. So schmerzt es umso mehr, dass 50m neben der Feuerstelle eine grosse Plastikplane aufgespannt ist, unter welcher mehrere moderne Igluzelte stehen. Diese gehoeren einem Kanadier, welcher einen Pakt mit dem Senior geschlossen hatte. Gegen ein wenig Geld darf er ein paar Touristen hier uebernachten lassen. Die Touris aus Canada und USA kommen auch fleissig, nur Geld sieht der alte Kuna Mann natuerlich nicht. Tja.
In Buechern und Seglerberichten von vor ein paar Jahren sind die San Blas Inseln noch etwas anders beschrieben. Mittlerweile kehrt der Tourismus hier ein und dieser ist leider nicht oekologischm nicht nachhaltig und nicht in der Hand der Kunas. Auf der Nachbarinselgruppe, den Lemon Cays hat ein Deutscher Moorings in der Bucht versenkt, die man gegen gutes Geld benutzen kann und angeblich gibt’s bei Sonnenschein (Solar) auch mal Internet auf der Anchorage. Das hatte man sich nach dem Lesen des Panama Guides oder des ‘Bauhaus’ anders vorgestellt und laut Beschreibungen von Seglern, die schon einige Jahre hier verbringen, kam der Wandel wohl auch sehr ploetzlich und fand erst in den letzten 3-5 Jahren statt. Ich denke, es waere sehr wichtig, dass die Kunas sich Gedanken ueber sanften, oekologischen Tourismus machen und der Pluenderung von Ausserhalb ganz, ganz schnell einen Riegel vorschieben.

Gestern waren wir dann mit den Harpunen ein wenig fischen und haben Abendessen fuer alle befreundeten Yachten in Form von Papageienfischen gejagt. Die Schnorchelgruende sind hier fantastisch !! Tolle Korallenriffe, riesige Schildkroeten, Adlerrochen, Ammenhaie und natuerlich jede Menge bunter Fische. Man koennte den ganzen Tag im Wasser verbringen. – Was auch nicht schwer ist, denn die Temperatur sinkt nie unter 30 Grad, wir haben kaum Wind und es ist entsprechend schwuel. Tagsueber ganz schoen anstrengend.
Tja, also eine Woche sind wir nun schon hier. Vielleicht fahren wir ja morgen mal zu den Cayos Coco Bandero, mal sehen. Die Weiterfahrt wird ja auch langsam zum running-Gag. Warum sollten wir ? Es ist perfekt hier ! (Und es ist NICHT der ‘pool’. Also duerfen wir ja auch laenger, als eine Woche bleiben. Hahahaha.)

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